Im Rahmen der jährlichen Weihnachtsfeier besuchte SALTO vergangene Woche das Museum Eccel Kreuzer in Bozen und flanierte durch die Stockwerke und Räume des alten Hauses. Die Sammlung Eccel Kreuzer umfasst ca. 1500 Werke von mehr als 300 Künstlerinnen und Künstlern – von der zentralen Figur der frühen Tiroler Moderne Albin Egger-Lienz und dem Trentiner Futuristen Fortunato Depero bis zum großen Abstrakten Max Weiler und der jungen Malerin und Installationskünstlerin Esther Stocker. Zu den Säulen des Bestandes zählen drei Maler, mit denen Josef Kreuzer über Jahrzehnte befreundet war: Hans Ebensperger, Karl Plattner und Peter Fellin. 
Die Werke spannen einen Bogen von Jugendstil, Expressionismus, Futurismus, Kinetismus und Neuer Sachlichkeit bis zu Abstraktion und den konzeptuellen Ansätzen von heute. Mitentscheidend für Kreuzers Annäherung an die Kunst war sein privates Umfeld, in besonderer Weise sein Schwiegervater, der Bozner Kaufmann Friedrich Eccel, und über viele Jahrzehnte seine Frau, die Kunsthistorikern Eva Kreuzer-Eccel. „Die Besprechungen mit meiner Frau zu ihren Publikationen waren immer anregend. Aber den Ankauf von Werken überließ sie meistens mir“, meinte Josef Kreuzer einmal, hervorhebend, „welche Faszination die ganz auf die Gegenwartskunst konzentrierten Ausstellungen der Galerie im Laubenhaus Eccel der 1960er bis 1980er Jahre auf ihn ausübten.“ Er habe in seinem Leben viel Glück gehabt und ein besonderer „Glücksfall“ sei es gewesen, dass er sich so ausgiebig mit Kunst habe beschäftigen dürfen, die ihm so viel Freude, intensive Momente und Anregungen vermittelt habe. 
Nur noch bis 30. April 2024 bleibt das Museum Eccel Kreuzer dem Publikum zugänglich. Es werden aufwendige Sanierungsmaßnahmen folgen und eine hoffentlich baldige Wiedereröffnung. In welcher Form auch immer.

Ein Museum Eccel Kreuzer-Rundgang aus dem Blickwinkel des Fotografen Othmar Seehauser: