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„Etwas, das in Zukunft Bestand hat“

Uli Stampfer, OK-Präsident des Ötzi Trailrun Naturns, über dessen Geschichte, die Zukunft, die Veränderungen über die Ausgaben hinweg und seine persönlichen Highlights.
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Foto: Tourismusgenossenschaft Naturns
  • Ulrich Stampfer: „Wir haben hier am Sonnenberg perfektes Gelände.“ Foto: Ulrich Stampfer

    Am 6. April findet in Naturns die bereits vierte Ausgabe des Alpenplus Ötzi Trailrun Naturns statt. Zu den Bewerben zählen: der Sunny Mountain Trail mit einer Länge von 30 Kilometern und 2.100 Höhenmetern, der Naturns Skyrace mit einer Länge von 15 Kilometern und 1.500 Höhenmetern und ein Kinderlauf. Der Lauf, der durch den Naturpark Texelgruppe führt, wird auch von medizinischem Personal begleitet und es gibt einen Finisher-Preis für alle Teilnehmer. Das Motto des Laufes: „Gemeinsam laufen. Natur entdecken. Grenzen überwinden.“ 

    Ulrich Stampfer von der Tourismusgenossenschaft Naturns ist Präsident des Organisationskomitees des Trailruns.

  • SALTO: Herr Stampfer, was ist der Ötzi Trailrun?

    Ulrich Stampfer: Ein Trailrun ist eine „neue“ Form des Laufes im Berggelände auf bestehenden Wanderwegen. Der Ötzi Trailrun in Naturns hat diesen Namen, weil nicht weit von hier die Fundstelle von Ötzi ist. Wir haben hier am Sonnenberg perfektes Gelände, es ist das Trainingsgebiet vom erfolgreichen Trailrunner Dani Jung. Wir machen heuer die vierte Ausgabe und wir machen diese Veranstaltung, weil es zu uns passt, es ein nachhaltiger, umweltfreundlicher und naturfreundlicher Sport mit viel Bewegung auf- und abwärts, heruntersprinten, heraufrennen. Das ist Trailrunning. Trailrunning ist eine Nische, aber im Moment trendig, weil es natur- und körperbewusst ist.

    „Es ein nachhaltiger, umweltfreundlicher und naturfreundlicher Sport mit viel Bewegung.“

    Wie laufen die Vorbereitungen?

    Wir stecken mittendrin. Ein wenig Erfahrung haben wir ja schon, es ist das vierte Jahr. Es ist eigentlich alles bereit, aber die ganzen kleinen Details kommen noch. Wir haben viele freiwillige Helfer von Vereinen, die uns rund um dieses Event zur Hand gehen und uns unterstützen. Jeder hat seine Aufgabe, jeder ist wichtig, um jedes Jahr wieder ein tolles Event zu garantieren.

    Wie kam die Idee dazu zustande?

    Es kam zustande, weil Dani Jung fasziniert von diesem Sport ist und etwas in seiner Heimatgemeinde Naturns organisieren wollte. Er ging zum Tourismusverein, ich hatte da schon einige Events veranstaltet und ein wenig Erfahrung. Er konnte mich sofort überzeugen, auch weil keine großen Investitionen nötig waren. Wir mussten keine Bahnen, Trails oder sonstiges bauen, es ist alles schon da. Auf den Wanderwegen kann man wandern genau so wie laufen. Wir haben uns zusammengesetzt und kamen zum Schluss, dass das zu uns passt, zur Region passt. Es ist natürlich eine Nische, das sind wir uns voll und ganz bewusst. So kam es dazu. Die Idee kam von ihm und wir von der Region haben gespürt, dass das etwas ist, das in Zukunft Bestand hat. Weil es grün ist, weil es umweltfreundlich ist.

  • Die Vorjahressieger: Sarah Kistner und Daniel Pattis Foto: Tourismusgenossenschaft Naturns, Manuel Pazeller
  •  „Es ist natürlich eine Nische, das sind wir uns voll und ganz bewusst.“

    Inwieweit hat es sich von der ersten bis zur diesjährigen Ausgabe verändert?

    Wir sind gewachsen, haben Erfahrungen gesammelt, haben geschaut, was andere Events machen. Die Teilnehmerzahl ist stark gewachsen, wir sind damals mit 200-220 gestartet und peilen heuer 600 an. Auch qualitativ haben wir uns verbessert, wir haben unsere lokalen Partner dabei wie Moser Speck oder Alps Coffee, heuer ist erstmals auch die VI.P-Genossenschaft dabei. Wir veranstalten mit ihnen erstmalig den VIP Apple Kids Run, einen Kinderlauf mit kleinen Hindernissen, also eine Art Parkour. Dazu gibt es eine Regenerationsarea mit ProActive, eine Firma, die sich um Bewegung, Gesundheit und Erholung kümmert und ein Programm veranstaltet. Heuer haben wir erstmalig eine After Trailrun-Party nach der Preisverteilung. In diesem Sinne sind wir gewachsen, haben das Event ausgebaut und inhaltlich so einiges hinzugefügt.

    600 Läufer und wie viele Zuseher werden erwartet?

    Meistens sind nochmal um die 50 Prozent der Läufer an Zuschauern vor Ort, also reden wir von 300-400. Im besten Fall natürlich nochmal 600.

  • Über Stock und Stein: Die Läufer sind über alle Berge Foto: Tourismusgenossenschaft Naturns

    Was gibt es sonst an Rahmenprogramm?

    Es gibt eine Expo-Area mit 8-10 Ausstellern rund um die Themen Laufen, Bewegung und Natur. Das Ganze wird mit Musik begleitet, bei der Party sowieso. Es gibt Kinderprogramme in der Zwischenzeit. Der Start des Laufes ist um 9.00 Uhr und 10.00 Uhr. Um 10.15 Uhr ist der „just for fun“ Lauf, dort kann man ohne ärztliches Zeugnis starten. Dann kommt der Kinderlauf und derweil trudeln schon die ersten Spitzenathleten wieder ein.

    „Die zufriedenen und lächelnden Gesichter der Läufer zu sehen, ist das Schönste.“

    Bei den Teilnehmern ist also zwischen den Hobbyläufern und Profiläufern alles dabei?

    So ist es. Es soll ein Volkslauf sein, aber wir haben auch Zugpferde wie eben Dani Jung, der in der Elite unterwegs ist und viele Kollegen aus dem In- und Ausland kommen vorbei. Aus Deutschland kommen so einige Profis und die Südtiroler Trailrun-Elite ist immer am Start. Wir veranstalten es früh am Anfang April, denn im Sommer und Frühsommer gibt es jede Menge Termine.

    Inwieweit blicken Sie schon auf die zukünftigen Ausgaben, wird sich der Run weiterhin verändern?

    Wir haben schon darüber geredet, aber es gibt noch nichts konkretes. Es kann sein, dass wir noch eine Strecke dazunehmen. Wir setzen weiterhin auf Qualität, wir wollen die Expo-Area Schritt für Schritt ausbauen, um den Zuschauern mehr zu bieten. Im digitalen Bereich und bei der Übertragung des Laufes wollen wir uns auch steigern.

    Ihre Highlights bis jetzt?

    Bei der zweiten Ausgabe schneite es am Vortag ziemlich, das war auf jeden Fall eine tolle Erfahrung, die Läufer kamen weiter oben am Berg in den Schnee hinein, das gab ein paar schöne Bilder. Jede Ausgabe hatte aber was Spezielles, ein Highlight ist für mich immer am Ende, wenn alles gut ging. Die zufriedenen und lächelnden Gesichter der Läufer bei der Preisverteilung zum Schluss zu sehen, ist das Schönste.