Ambiente | Herschauen!

Überlegenheit der Kleinräumigkeit

Kleinbauern hergeschaut! Eine neue Studie belegt: Nur die kleinräumige Landwirtschaft fördert die Biodiversität.
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale dell’autore e non necessariamente quella della redazione di SALTO.

In einer neuen Studie wurden großräumige Landwirtschaftsbetriebe (im Osten Deutschlands, weil dort von der DDR her noch großräumige Landwirtschaftsbetriebe existieren) mit kleinräumigen Betrieben (im Westen) nach ökologischen und ökonomischen Aspekten verglichen. Gesamtergebnis: nur die kleinräumige Landwirtschaft fördert die Biodiversität.

„Großräumigkeit führte zu keinem höheren Ertrag, aber zu 50 Prozent mehr Gewinn für die Landwirte - wegen der geringeren Produktionskosten“. Wenn beide Vergleichsgruppen auf Ökolandbau umstellen, haben die kleinräumigen Betriebe ebenso viel Erträge, die Biodiversität aber ist bei der kleinräumigen besser.

Conclusio (Zitat):

Die Forscher fordern eine Berücksichtigung einer kleinteiligen Landwirtschaft bei der Verteilung der Gelder der Gemeinsamen Europäischen Agrarpolitik. „Die Kleinräumigkeit der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung für die Biodiversitätsförderung ist genauso wichtig wie die Umstellung auf ökologischen Landbau, spielt aber leider bei der Förderung im Rahmen der EU-Agrarpolitik bisher keine Rolle“, so Batáry (Hauptverantwortlicher der Studie, Anm. KG). Da kleinere Höfe höhere Bewirtschaftungskosten als riesige Betriebe haben - aber auch mehr Nutzen für die Artenvielfalt - müssten diese stärker gefördert werden. Statt je mehr Geld desto mehr Fläche also eine Förderung entsprechend des Nutzens für die Biodiversität.

Die Biodiversität ist entscheidend für die Erhaltung/ Förderung der Bodenfruchtbarkeit. Diese bestimmt die Ernährung der Bevölkerung in der Zukunft.

Die Studie behandelt nicht die verheerenden Folgen des Einsatzes von Kunstdünger – siehe dazu nebenstehende Grafik des WWF, - ebensowenig untersucht sie die Folgekosten durch Monokulturen.

Die verantwortlichen Behörden schauen nur auf die Gegenwart und blenden aus, was da auf uns zukommt und wer das verursacht. Statt der Verursacher sollen künftige Kosten wohl den Bürgern zugeschoben werden, nach dem herrschenden neoliberalen Prinzip: der Markt darf durch nichts eingeschränkt werden, denn er regelt alles.

A) bzgl. Ökologie
Gülle, Kunstdünger, PSM inkl. chemisch-synthetische Pestizide sind untrennbar im Gefolge von Monokulturen. Gülle, Kunstdünger, Pestizide sind schon dabei die Trinkwasserbestände zu gefährden. Allein dies ist schlimm genug, zu bedenken ist zusätzlich, dass schon die Herstellung synthetischer PSM wertvolle Rohstoffe verbraucht, zu CO2-Produktion führt und Spezialabfälle erzeugt, welche wiederum unter hohem CO2- Aufwand „beseitigt“ werden müssen.
In Zukunft absehbare Folgekosten entstehen für die zu leistende, nachhaltige Wiederherstellung der Bodenfruchtbarkeit. Die Kosten sind noch gar nicht abschätzbar dafür, wie man die vernichteten Bodenlebewesen regenerieren kann, zumal noch nicht einmal die Gesamtheit der Bodenlebewesen erfasst ist, geschweige denn die ökologische Wirkungsweise ihrer Gesamtheit. Nach heutigem Wissen dauert es Generationen, bis ein unfruchtbarer Boden „geheilt“ werden kann. Zur Zeit werden die sinkenden Erträge der chemisch behandelten Flächen „ausgeglichen“ durch höhere Gaben von Kunstdünger, was den Schaden nochmals vergrößert.

B) bzgl. Gesundheitswesen
Immer weniger lässt es sich vertuschen, dass der Chemieeinsatz die menschliche Gesundheit umfassend angreift bzw. schädigt. Was die Chemie in der Landwirtschaft betrifft ist nur in Frankreich offiziell anerkannt, dass die Pestizidspritzenden Bauern die Berufskrankheit Parkinson haben können, was betroffenen Bauern eine Entschädigung vom Sozialsystem (und nicht von den Monsantos!) ermöglicht.

 

Die Konsequenz:
FÖRDERUNG DER BIODIVERSITÄT! Keine FÖRDERUNG DER NICHT-BIODIVERSITÄT!

 

 

Bild
Profile picture for user gelber enzian
gelber enzian Lun, 09/25/2017 - 16:05

In risposta a di Klaus Griesser

Die Traktoren der Obstbauern sind klein und wendig.
Großtraktoren sind von grünlandwirten und milchbauern.
Die erde in die hand nehmen und prüfen ob sie nach waldboden duftet - das ist ein alter hut und für jeden einigermaßen geerdeten bauern selbsverständlich.
besagter michbauer kennt das wetter zb. eher vom computer aus als vom wetter.

Lun, 09/25/2017 - 16:05 Collegamento permanente
Bild
Profile picture for user gelber enzian
gelber enzian Gio, 09/28/2017 - 07:06

die förderung der biodiversität ist super und leicht möglich!
aber sie muß nicht die konsequenz sein.
im ip wird einem das ja nicht verboten - und jeder bio hat nicht automatisch biodiversität im überfluß.
auf eine entsprechende gersönliche grundhaltung und eine gute agrarpraxis kommt es an.
das coleur (bio oder ip) ist dabei wurscht.

Gio, 09/28/2017 - 07:06 Collegamento permanente