Vorausdenkendes nachlesen
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Dreißig Jahre nach dem Tod von Alexander Langer erinnert die nach ihm benannte Stiftung mit drei Veranstaltungen an den Südtiroler Intellektuellen, Politiker und Aktivisten – an sein Denken und die besondere Aktualität seiner Botschaft. Am heutigen Donnerstag findet um 20 Uhr in der Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann in Bozen die Präsentation des Buches Ciò che era giusto statt. In diesem letzten zu Lebzeiten veröffentlichten Werk – fast schon einem Testament – zeichnet der Anfang Juli verstorbene Autor und Literaturkritiker Goffredo Fofi die politische und menschliche Geschichte seines Freundes Alex nach. Er erinnert an den unorthodoxen Intellektuellen, den unermüdlichen Aktivisten und den Verfechter der Gewaltlosigkeit. An der Buchvorstellung nehmen auch Journalist Gad Lerner und Peter Kammerer teil. Moderiert wird der Abend von Elisabeth Alber.
Es ist ein wichtiger Schritt um den Zugang zu den Dokumenten, zur Persönlichkeit Alexander Langers und zu seinen Gedanken zu erleichtern.
Nur wenige Schritte von der Landesbibliothek entfernt wird am darauffolgenden Tag im Ansitz Rottenbuch das dokumentarische Erbe des Politikers und Intellektuellen – bestehend aus 220 Archivschachteln – dem Landesarchiv Bozen übergeben, um es der wissenschaftlichen Forschung und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Am Abend findet in der Fondazione Caritro in Trient (17.30 Uhr) eine zweite Präsentation von Ciò che era giusto mit Peter Kammerer, Giorgio Mezzalira und Giuliano Geri statt. -
Alexander Langer (1946–1995): Umfangreiches und wertvolles Archivmaterial von und zu Alexander Langer. Foto: Archiv Othmar Seehauser
Ebenfalls mit dabei ist die junge Forscherin Clara Bassan. Als sie während ihres Studiums begann, die Geschichte der italienischen Grünen zu erforschen, habe sie „sofort nach dem Namen Langer gefragt“ und war begeistert „von seiner Geschichte, seiner Biografie, seinem Leben“. Für ihre Doktorarbeit an der Universität Turin versuchte Bassan zunächst, Langers kurzes Leben zu rekonstruieren, konzentrierte sich am Ende aber vor allem auf seine Zeit im Europäischen Parlament. In den letzten Tagen des Langer-Archivs in den Räumen der Stiftung unterstützt sie außerdem einen Regisseur bei Recherchen für ein Dokumentarfilmprojekt über Alexander Langer.
Ein wichtiger Schritt für die Geschichte Südtirols und Italiens – um europäische Geschichte neu zu bewerten.
Die mehr als 200 Archivschachteln werden anschließend ins Landesarchiv überstellt. „Es ist ein wichtiger Schritt“, sagt Bassan, „um den Zugang zu den Dokumenten, zur Persönlichkeit Alexander Langers und zu seinen Gedanken zu erleichtern“. Ein wichtiger Schritt für die Geschichte Südtirols und Italiens – um europäische Geschichte neu zu bewerten, in der Alexander Langer eine herausragende und verbindende Rolle spielte. „Das umfangreiche und wertvolle Archivmaterial, das Alexander Langer selbst an den Orten, an denen er gelebt hat – vor allem in Florenz, Bozen und Brüssel –, sorgfältig gepflegt hat und welches nach seinem Tod von Ingrid Facchinelli katalogisiert wurde, hat im Landesarchiv Bozen eine neue Heimat gefunden“, kommentierte Edi Rabini – er war ein langjähriger enger Mitarbeiter von Langer und Stiftungsverantwortlicher – den Umzug. „Nun steht es allen zur Verfügung, die sich weiter damit befassen möchten.“
(c) SALTOArticoli correlati
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vorauseiend, d'ma*r
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