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Asiatische Dim Sum und ihre Geschichte

Feine Häppchen mit langer Tradition – Dim Sum zum Selbermachen
Dim Sum
Foto: Pexels/Angela Roma
  • Dim Sum sind weit mehr als kleine Teigtaschen, denn sie verkörpern asiatische Gastfreundschaft und Genusskultur. Ursprünglich stammen sie aus der kantonesischen Küche Chinas und wurden traditionell in Teehäusern serviert. Händler und Reisende entlang der alten Seidenstraße legten dort Pausen ein, um sich mit dampfendem Tee und diesen mundgerechten Köstlichkeiten zu stärken.

    Im Laufe der Zeit wurden Dim Sum zu einem festen Bestandteil der chinesischen Esskultur – besonders in Hongkong und der Provinz Guangdong. Heute bilden sie das Herzstück der 'Yum Cha'-Tradition, einem Frühstück oder Brunch, bei dem chinesischer Tee und eine Vielfalt an Dim Sum serviert werden. Das Angebot reicht von herzhaften Teigtaschen bis hin zu süßen Reiskuchen – jede Region hat ihre eigenen Spezialitäten.

    Doch nicht nur in China sind Dim Sum beliebt. Auch in anderen asiatischen Ländern gibt es ähnliche Snacks:

    • In Japan heißen sie Gyoza
    • In Korea nennt man sie Mandu
    • In Nepal sind sie als Momo bekannt
  • Zum Autor

    Hanno Innerhofer ist Kochlehrer, Mietkoch und Buchautor. Er veranstaltet regelmäßig Kochkurse zu den Schwerpunkten Thai-Küche und Sushi

  • Dim Sum weltweit: Streetfood und moderne Trends

    Dim Sum haben längst ihren Siegeszug um die Welt angetreten. Ob in Singapurs Hawker Centers, Bangkoks Streetfood-Märkten oder in trendigen Fusion-Küchen Europas – die feinen Häppchen begeistern überall.

    Ein spannender Trend ist die Regionalisierung von Zutaten. Während klassische Dim Sum traditionell mit Garnelen, Schweinefleisch oder Huhn gefüllt sind, setzen innovative Köche zunehmend auf regionale Spezialitäten. In Europa kommen beispielsweise Wildkräuter, Pilze oder Bergkäse in die Teigtaschen, während in Südostasien exotische Varianten mit Jackfruit oder Lotuswurzeln immer beliebter werden.

    Auch die gesundheitsbewusste Küche spielt eine immer größere Rolle. Gedämpfte Dim Sum bleiben ein Klassiker, doch mittlerweile gibt es auch glutenfreie oder kohlenhydratarme Alternativen. Reismehl- oder Linsenmehl-Wrapper ersetzen Weizenteig, und fermentiertes Gemüse als Füllung fördert die Darmgesundheit.

    Kreative Dips und Soßen sorgen für neue Geschmackserlebnisse. Neben klassischer Sojasauce oder Chiliöl setzen moderne Kreationen auf Trüffel-Mayonnaise, Wasabi-Honig-Dip oder geräuchertes Sesamöl. Diese Vielfalt macht Dim Sum nicht nur geschmacklich aufregender, sondern eröffnet auch neue Kombinationsmöglichkeiten mit Wein oder Craft-Bier.

    Immer mehr Restaurants bieten „All-you-can-eat Dim Sum“-Brunches an, bei denen Gäste eine Vielzahl von Teigtaschen und anderen Leckereien probieren können.  

  • Dim Sum zu Hause: Tipps für die Zubereitung

    Dim Sum zuzubereiten erfordert etwas Geduld, ist aber einfacher als gedacht. Mit wenigen Grundzutaten lassen sie sich auch in der heimischen Küche zubereiten. Mit etwas Übung gelingen Dim Sum auch zu Hause – perfekt für gesellige Abende mit Freunden oder Familie.

    Der perfekte Teig

    • Klassischer Dim Sum-Teig besteht aus Weizenmehl, Wasser und etwas Speisestärke. Er sollte elastisch, aber nicht klebrig sein.
    • Eine glutenfreie Alternative lässt sich mit Reismehl herstellen.
       

    Die Füllung

    • Ob Gemüse, Pilze, Garnelen oder Tofu – erlaubt ist, was schmeckt.
    • Eine gute Würzung ist essenziell: Ingwer, Knoblauch, Sojasauce und Sesamöl sorgen für das authentische Aroma.
       

    Das richtige Dämpfen

    • Ein Bambusdämpfer ist ideal, aber ein normaler Topf mit Dämpfeinsatz funktioniert ebenfalls. 
    • Dim Sum sollten mit etwas Abstand platziert werden, damit der Dampf sie gleichmäßig gart.
  • Das Rezept: Dim Sum mit Gemüsefüllung Foto: Hanno Innerhofer
  • Rezept: Gedämpfte Dim Sum mit Gemüsefüllung

    Zutaten (ca. 20 Stück)

    Für den Teig:

    250 g Weizenmehl

    100 ml heißes Wasser

    1 TL Speisestärke

    ½ TL Salz

     

    Für die Füllung:

    1 Karotte, fein gewürfelt

    100 g Shiitake, klein geschnitten

    ½ Zucchini, fein gewürfelt

    1 Frühlingszwiebel, in Ringe geschnitten

    1 Knoblauchzehe, fein gehackt

    1 TL Ingwer, gerieben

    2 EL Sojasauce

    1 TL Sesamöl

    1 TL Maisstärke

     

    Zum Dämpfen:

    Einige Blätter Backpapier oder Kohlblätter

     

    Zubereitung

    1. Mehl, Speisestärke und Salz in eine Schüssel geben. Heißes Wasser langsam einrühren und den Teig geschmeidig kneten. In Frischhaltefolie wickeln und 30 Minuten ruhen lassen.
    2. In einer Pfanne etwas Öl erhitzen. Knoblauch, Ingwer und Frühlingszwiebeln kurz anbraten. Karotten, Zucchini und Pilze dazugeben und 3–4 Minuten garen. Sojasauce und Sesamöl unterrühren, dann die Maisstärke einarbeiten. Abkühlen lassen.
    3. Teig dünn ausrollen und Kreise von ca. 8 cm Durchmesser ausstechen. Jeweils einen Teelöffel Füllung in die Mitte setzen, Ränder leicht anfeuchten und in Falten zusammendrücken.
    4. Einen Bambusdämpfer mit Backpapier oder Kohlblättern auslegen, Dim Sum mit etwas Abstand hineinsetzen. Über kochendem Wasser 8–10 Minuten dämpfen, bis der Teig glänzend und durchscheinend ist.
  • Tipps & Food Pairing

    • Dazu passt eine Soja-Dip-Sauce mit Chili, Limette und Sesam.
    • Wer es knusprig mag, kann die Dim Sum nach dem Dämpfen noch in einer Pfanne anbraten.
    • Perfekt als Vorspeise oder als Teil eines asiatischen Menüs mit gedämpftem Reis und grünem Tee.
    • Für eine moderne Fusion-Variante: Ein Hauch Trüffelöl oder eine Kokos-Curry-Sauce als Dip ausprobieren.

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