Politica | Overshoot Day

Heute ist „overshoot day“!

Der „Overshoot Day“ fällt 2014 auf den 19. August, heute ist also der Tag, an dem unser Ökologischer Fußabdruck unsere jährlich erneuerbaren Ressourcen übersteigt.
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale del partner e non necessariamente quella della redazione di SALTO.

In weniger als acht Monaten hat die Menschheit das gesamte Budget an erneuerbaren Ressourcen für das Jahr 2014 aufgebraucht. Die Menschheit lebt jetzt auf ökologischen Pump laut Daten von Global Footprint Network, einer Denkfabrik zur Nachhaltigkeit mit Niederlassungen in Nordamerika, Europa und Asien. Garantiert auch wir Südtiroler als eine der reichsten Regionen Europas.

Global Footprint Network berechnet und vergleicht die Inanspruchnahme des Planeten durch die Menschheit (Ökologischer Fußabdruck) mit Biokapazität, der Fähigkeit der Natur, Rohstoffe zu erzeugen und Schadstoffe abzubauen, wie Kohlenstoffdioxid. Earth Overshoot Day (“Ökoschuldentag”) wird an jeweils dem Tag im Jahr begangen, an dem der Ökologische Fußabdruck der Menschheit unsere jährlich erneuerbaren Resourcen übersteigt. Global Footprint Networks Berechnungen zeigen, dass seit dem Jahr 2000 die Ökoschulden (“Overshoot”) kontinuierlich gewachsen sind. Folglich findet Earth Overshoot Day immer  früher im Kalenderjahr statt – im Jahr 2000 Anfang Oktober, dieses Jahr bereits am 19. August.

“Der ‘Global Overshoot’ (globale Öko-Verschuldung) wird immer mehr zu einer der größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Es ist ein ökologisches und ökonomisches Problem gleichermaßen,” so Mathis Wackernagel, Präsident von Global Footprint Network und Miterfinder des Ökologischen Fußabdruck –Konzeptes (Englisch Ecological Footprint), ein Buchhaltungssystem, dass die Bestände der natürlichen Ressourcen erhebt und bewertet. “Länder mit Ressourcendefiziten und niedrigem Pro-Kopf-Einkommen sind besonders betroffen. Aber auch Länder mit hohem Einkommen, die in der finanziellen Lage sind, sich vor den unmittelbaren Auswirkungen der Ressourcenabhängigkeit zu schützen, müssen sich darüber klar werden, dass  eine langfristige Lösung  diese Ressourcenabhängigkeit angehen muss, bevor sich diese zu einer grösser werdenden wirtschaftlichen Belastung entwickeln kann.”

Noch 1961 hat die Menschheit etwa dreiviertel der Kapazität genutzt, über die die Erde verfügt, um Nahrungsmittel, Forst- und Faserprodukte, sowie Fischbestände zu erneuern und Treibhausgase zu binden. Die meisten Länder hatten mehr Biokapazität zur Verfügung als sie in Form von Ressourcen (Footprint) beanspruchten. In den frühen 1970er Jahren hatte das weltweite Wirtschafts-und Bevölkerungswachstum den Ecological Footprint der Menschheit jenseits dessen was unser Planet nachhaltig erneuern konnte, anwachsen lassen. Dies war der Beginn der Überschreitung der ökologischen Grenzen.

Mittlerweile leben 85 Prozent der Weltbevölkerung in Ländern, die mehr erneuerbare Ressourcen beanspruchen, als deren eigene Ökosysteme erneuern können.  Global Footprint Networks Berechnungen zufolge bedarf es 1,5 Planeten um die erneuerbaren Ressourcen zu produzieren und den momentan Ressourcenverbrauch der Menschheit zu ermöglichen. Moderate Bevölkerungs-, Energie-und Nahrungsmittelprognosen legen nahe, dass die Menschheit die Biokapazität von drei Planeten bereits vor 2050 benötigen könnte. Die dafür benötigten Ressourcen könnten jedoch nicht zur Verfügung stehen.

Die Kosten der ökologischen Budgetüberschreitung werden täglich mehr und mehr ersichtlich. Die Extrakosten in Form von  Entwaldung, Trinkwassermangel, Erosion, Verlust an Artenvielfalt sowie die Anreicherung von CO2 in unserer Atmosphäre, die wir für diese wachsenden Ökoschulden bezahlen, verursachen auch steigende menschliche und wirtschaftliche Verluste.

Regierungen, die knapper werdende Ressourcen nicht bei politischen Entscheidungen berücksichtigen, könnten so  die eigene wirtschaftliche Entwicklung gefährden. In Zeiten von ständiger Ressourcenüberbeanspruchung werden die Länder mit Biokapazitatsdefiziten, die ihre Ressourcenabhängigkeit reduzieren, erkennen, dass dies im Eigeninteresse ihres Landes ist. Dagegen werden Länder, die über eine Biokapazitätsreserve verfügen, einen Anreiz haben, diese ökologischen Vermögenswerte als wachsenden Wettbewerbsvorteil in einer Welt von verschärften ökologischen Rahmenbedingungen zu sehen.

Berechnen Sie Ihren Ökologischen Fußabdruck hier und finden Sie heraus, wie Sie diesen verringern können:

http://www.footprintnetwork.org/calculator

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Zusätzliche Links:

Naher Osten: Arab Forum for Environment and Development Report: “Survival Options: Ecological Footprint of Arab Countries” http://www.footprintnetwork.org/images/article_uploads/Survival_Options_Eng.pdf

Asien: Philippines 2013 Ecological Footprint Report: Restoring Balance in Laguna Lake Region

http://www.footprintnetwork.org/images/article_uploads/Philippines_2013_Ecological_Footprint.pdf

Lateinamerika: Ecuador Reporte de la Hülla Ecológica http://www.footprintnetwork.org/images/article_uploads/2008_and_2009_NFA_Ecuador_Report.pdf

Mittelmeerraum: Global Footprint Network Mediterranean Ecological Footprint Initiative
http://www.footprintnetwork.org/images/article_uploads/Med_Policy_Brief_English_RF.pdf

Regierungen: National Reviews, http:/www.footprintnetwork.org/reviews

Dieser Text ist eine autorisierte Pressemitteilung des Global Footprint Network.