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Bordell oder Massagesalon?

Das Feministische Infocafé zeigt Solidarität mit Frauen, die möglicherweise unter Zwang Sexarbeit leisten, und fordert . Auslöser ist eine Anzeige eines Massagesalons.
Massage
Foto: Christin Hume / Unsplash
  • Wie Medien berichteten, soll in Meran in einem chinesischen Massagesalon auch Prostitution betrieben werden. Eine Bürgerin habe laut eigener Aussage mithilfe eines Anwalts nachgewiesen, dass in dem Salon sexuelle Dienstleistungen angeboten werden. Ihre erstattete Anzeige wurde von der Polizei nicht weiterverfolgt und archiviert, erklärt sie gegenüber der Rai. 

    Das Feministische Infocafé femminista teilt nun in einer Aussendung mit, dass es sich für die Unterstützung von Frauen einsetzt, die möglicherweise in ausbeuterische oder prostitutionsähnliche Strukturen geraten sind. „Wir zeigen uns solidarisch mit allen Menschen, die aufgrund wirtschaftlicher Notlagen, Abhängigkeiten oder Gewalt zur Prostitution gedrängt oder gezwungen werden“, so die Frauenrechtsorganisation in Meran. Ebenso gelte ihre Unterstützung der Bürgerin, deren Engagement und Zivilcourage wichtige Impulse zur Sichtbarmachung möglicher Ausbeutung gegeben haben.

  • Meran: In der Kurstadt soll organisierte Prostitution stattfinden. Foto: Andy Odierno/SALTO
  • „Da der Nachweis von Ausbeutung oft schwierig ist und Frauen aufgrund von Druck, Angst oder Sprachbarrieren häufig nicht aussagen können, appellieren wir an Vermieterinnen und Vermieter in Meran, besonders aufmerksam zu prüfen, an wen sie vermieten“, erklärt das Feministische Infocafé. Es seien außerdem konsequente Kontrollen, zugängliche Ausstiegshilfen und eine klare Haltung der gesamten Gesellschaft gegen sexuelle Gewalt und Ausbeutung notwendig.

  • Sexarbeit in Italien

    Auch wenn Prostitution in Italien erlaubt ist, sind Bordelle verboten. Darauf weist die Süd-Tiroler Freiheit in einer Aussendung hin. „Wird Prostitution in angeblichen Massagestudios organisiert angeboten, handelt es sich rechtlich um ein illegales Bordell, auch wenn keine direkte Ausbeutung nachgewiesen werden kann“, so die Partei. 

    Am 25. November werden in Meran am Sandplatz und in Algund beim Thalguterhaus am Internationalen Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen um 17 Uhr Fackelumzüge stattfinden. Das Feministische Infocafé appelliert, bei den Demonstrationen auch auf diese oft unsichtbare Form von Gewalt und Ausbeutung hinzuweisen. 

  • Hinweis: Der Artikel wurde am 19.11.2025 um 13:20 Uhr aktualisiert.