Der Mann steht an diesem Weihnachtsabend in dem einfachen Zimmer und versteht nicht, warum die Frau nicht vom Sofa aufsteht. Immer bleibt sie sitzen, mit der Decke über den Beinen. Sie gibt ihm die Hand, ist freundlich, aber sie bleibt immer sitzen.

Er wundert sich und gibt ihr sein Weihnachtsgeschenk. Es ist ein Schal. Sie legt ihn um. Er sagt, er habe sie so gemalt. Mit diesem Schal. Er sagt auch, dass er es nicht mehr habe, das Gemälde. Er habe es nicht verkaufen wollen, aber seine Galerie habe gesagt, dass da diese junge Frau ist, der das Bild so gefiele, und weil er es nicht verkaufen wollte, habe er gesagt, man solle es ihr schenken. „Sie schien nicht viel Geld zu haben und sie war…“ – und da hält er inne. Er wiederholt: „Sie war…“

Was dem Mann da nicht über die Lippen gehen will, ist die Tatsache, dass die junge Frau, der sein Gemälde geschenkt wurde, im Rollstuhl saß. Und da dämmert es ihm und er begreift, warum die Frau auf dem Sofa immer sitzen bleibt.

Er schaut sich im Raum um, geht zur Schlafzimmertür, öffnet sie, schaut hinein und da hängt das Gemälde von der Frau mit dem Schal. Er schließt die Augen, hält abermals inne und geht zu der jungen Frau zurück, die immer noch auf dem Sofa sitzt – nicht, weil sie nicht aufstehen will, sondern, weil sie nicht aufstehen kann.

Der Mann ist Cary Grant. Die Frau ist Deborah Kerr. Sie hatten sich als Nicolò Ferrante und Terry McKay  im Film „An Affair to Remeber“ Monate davor auf dem Empire State Building verabredet. Er wartete und wartete auf sie und sie kam nicht, weil sie einen Unfall hatte und seitdem querschnittsgelähmt ist. Aber heute, am Weihnachtsabend, finden sie sich wieder und bleiben für immer zusammen.

„An Affair to Remember“ aus dem Jahr 1957 erlebte ein Revival , weil er 1992 die Vorlage für den Film „Sleepless in Seattle“ mit Meg Ryan und Tom Hanks lieferte. 

1994 coverte Warren Beatty den Film abermals (an seiner Seite Ehefrau Annette Bening) unter dem Titel „Love Affair“ . Egal aber, ob „An Affair to Remember mit Grant und Kerr, „Sleepless in Seattle“ mit Ryan und Hanks oder „Love Affair“ mit Beatty und Bening: Taschentücher raus, Weihnachten rein!

Ennio-Morricone-Fans, sollten sich unbedingt „Love Affair“ anschauen, denn der Soundtrack stammt von dem italienischen Komponisten. 

Auch die Version aus dem Jahr 1957 trägt einen italienischen Stempel. Der Titelsong „An Affair to Remember wird von Vic Damone gesungen. Damone wurde in Brooklyn geboren und hieß eigentlich Vito Rocco Farinola.