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Was passiert mit den Kindern?

Eine Oppositionsvertreterin äußert in einem offenen Brief ihre Sorgen um die Kinderbetreuung – und eine Landesrätin schreibt zurück.
Kind blickt aus dem Fenster
Foto: Sharon McCutcheon on Unsplash

Es ist ein ungewöhnlicher Schritt, den Maria Elisabeth Rieder vergangene Woche gesetzt hat. Die Landtagsabgeordnete von Team K hat sich mit einem offenen Brief an Landeshauptmann, Bildungslandesrat und Familienlandesrätin gewandt. Darin appelliert die Oppositionsvertreterin eindringlich an Arno Kompatscher, Philipp Achammer und Waltraud Deeg, sich Gedanken über die Kinderbetreuung in Zeiten von Corona zu machen und spätestens ab dem 4. Mai “zumindest eine Notfallbetreuung für Kinder in Kitas, Kindertagesstätten, bei Tagesmüttern, im Kindergarten und in der Grundschule” anzubieten.

Wörtlich schreibt Rieder: “Bald werden hoffentlich nach und nach die Betriebe wieder öffnen. Wer wieder anfangen kann zu arbeiten, ist froh, dies endlich wieder tun zu können und so finanziell abgesichert zu sein. Doch wer Kinder hat, ist im Moment vollkommen auf sich allein gestellt. Eine Wiedereröffnung der Kleinkindbetreuung, Kindergärten und Schulen in der gewohnten Form ist aufgrund der Sicherheitsmaßnahmen nicht zu erwarten. Immer wieder hören wir, dass der Normalbetrieb wohl erst im Herbst starten wird. (…) Vor allem die vielen Angestellten in den systemrelevanten Berufen und Alleinerziehende brauchen dringend Hilfe. Die Belastung Beruf, Haushalt, Familie und Fernunterricht ist kaum mehr zu stemmen. Auch Eltern, die im Home-Office arbeiten, geraten angesichts der Doppelbelastung immer mehr unter Druck. (…) Die Kosten für die Betreuung, vor allem im Sommer, müssen für Familien, die bereits Lohneinbußen erlitten haben, reduziert werden. Hier ist die Landesverwaltung gefordert, zusätzliche Beiträge zu gewähren oder Beiträge umzuschichten (viele Projekte in Kindergarten und Schule wurden ja nicht durchgeführt).”

Am Montag Abend trifft schließlich ein weiterer offener Brief ein – es ist Familien- und Soziallandesrätin Waltraud Deeg, die in ihrer Antwort an Maria Elisabeth Rieder schreibt:

“Sehr geehrte Frau Landtagsabgeordnete, liebe Maria Elisabeth,
ich bedanke mich für das Schreiben und deinen Einsatz für dieses wichtige Thema.

Wir sind uns durchaus bewusst, dass diese Ausnahmesituation für niemanden einfach ist und vor allem Familien vor großen Herausforderungen stehen. Wir wissen, dass berufstätige Eltern die Frage, wer in den nächsten Wochen ihre Kinder betreuen wird, sehr belastet und besorgt.
Die Landesregierung hat verschiedene Maßnahmen ausgearbeitet, um die Familien in dieser Krisenzeit zu unterstützen. So wurden einige finanzielle Hilfen, wie die Soforthilfe Covid-19, der Sondermietbeitrag und der Sonderbeitrag für Wohnungsnebenkosten für MieterInnen bereits umgesetzt, um die Familien schnell und unbürokratisch zu unterstützen.
Weitere Maßnahmen sind auf dem Weg und wir arbeiten fest daran, alternative Lösungen zu finden, um nach dem 3. Mai flächendeckend für die Betreuung der Kinder Alternativprogramme anbieten zu können.

Ich möchte betonen, dass die Eltern nicht alleine gelassen werden. Seit Beginn der Krise arbeitet mein Ressort gemeinsam mit dem Bildungsressort an Lösungen und wir stehen in ständigem Austausch mit Rom zur Klärung der Wiedereröffnung der Schulen und Kindergärten, sowie der Kleinkindbetreuungsdienste.
Zudem sind wir für die Planung von kostengünstigen Sommerbetreuungsangeboten mit den Organisationen und Projektträgern in Kontakt. Eine Potenzierung des Angebotes für Kinder bis zu 16 Jahren ist vorgesehen, dafür werden auch zusätzliche finanzielle Mittel frei gemacht.

Ich kann dir mitteilen, dass das Problem Kinderbetreuung beim Austausch mit den StaatsministerInnen und den KollegInnen von anderen Regionen sehr wohl ein Thema ist und das nicht erst in diesen Tagen, sondern bereits seit Beginn der Corona Krise, so bin auch ich mit Familienministerin Elena Bonetti diesbezüglich im ständigen Kontakt.
Wir arbeiten seit Wochen daran Möglichkeiten zu finden, damit Kinder wieder außerhalb der Familie betreut werden können und die MitarbeiterInnen der Betreuungsdienste wieder arbeiten dürfen, dies ist jedoch, wie du weißt, nur innerhalb des vom Staat vorgegebenen rechtlichen Rahmens möglich und deshalb auch nicht so schnell umsetzbar. Für konkrete umsetzbare Vorschläge sind wir sehr dankbar und werden diese gerne in unsere Planung mit aufnehmen.
Selbstverständlich sind und werden auch künftig die Gemeinden in die Planung involviert, sind doch sie diejenigen, die am besten den Bedarf vor Ort kennen und diese Informationen gebündelt an uns weitergeben können. Ebenso stellen die Gemeinden Räumlichkeiten und Anlagen zur Verfügung, die in diesem Sommer natürlich zusätzlich gebraucht werden.

Ich danke dir herzlich für die zahlreichen Inputs und kann dir gleichzeitig versichern und bestätigen, dass wir an der Abarbeitung dieser Punkte bereits seit vielen Wochen arbeiten.
Für Rückfragen stehe ich gerne zur Verfügung.
Beste Grüße Waltraud Deeg”

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Johann Georg B… Mar, 04/21/2020 - 15:08

Frau Rieder Ihr Einsatz für Familien ist lobenswert,sie sehen das Problem der Familien mit anderen Augen. Nicht nur Familien haben Probleme auch Rentner Alleinerzieher und junge Familien. Es wäre an der Zeit,Strom- Wasser- Müll- Fehrnsehergebühren zu reduziern oder auszusetzen, dann wäre allen geholfen.Immer wird gesprochen und versprochen Kleinbetriebe zu unterstützen,Familien haben es genau so schwer.
Es braucht Hilfen und diese müssen schnell und unbürokratisch sein.

Mar, 04/21/2020 - 15:08 Collegamento permanente