Gefragter Flughafen
Zwei Drittel der Arbeitnehmer in Südtirol sind gegen den Flughafen? Mit großer Zurückhaltung reagiert die Handelskammer auf das Ergebnis der gestern veröffentlichten AFI-Umfrage “Braucht Bozen einen Flughafen?” unter 482 Südtiroler Arbeitnehmern. Die Handelskammer will laut Berichten von RAI Südtirol die Umfrage nun überprüfen und in einer eigenen Befragung selbst die Haltung der Südtiroler zum Flughafen abfragen.
Nicht genügend Information?
“Südtirols Arbeitnehmer: 7 von 10 gegen den Flughafen”, hatte das Arbeitsföderungsinstitut AFI am gestrigen Donnerstag Vormittag verkündet. “Drei von zehn Arbeitnehmer/innen sind für den Flughafen”, sieht die Handelskammer das Umfrageergebnis in ihrer Reaktion am späten Nachmittag von der positiven Seite. Gleichzeitig unterstreicht die Handelskammer, “die Bedeutung der verstärkten Information über die Auswirkungen des Flughafens auf den heimischen Arbeitsmarkt” und spricht sich dafür aus, dass “die Bedeutung eines funktionierenden Regionalflughafens in Bozen für den Arbeitsmarkt stärker in den Vordergrund der Informationsarbeit gestellt wird”. Sich selbst kann die Handelskammer dabei keinen Vorwurf machen. Seit einigen Monaten verschickt sie regelmäßig Medienmitteilungen, in denen immer wieder dieselben Argumente, die ihrer Ansicht nach für den Flughafen sprechen, mitgeliefert werden. So geschehen auch in der Aussendung zur AFI-Umfrage. Zwei Mal waren Vertreter der Handelskammer mit den Landtagsabgeordneten zu einem Treffen zusammengekommen, um über “die volkswirtschaftlichen und steuerlichen Aspekte des Flughafens und die Wichtigkeit der öffentlichen Transportmittel für die Südtiroler/innen und die heimische Wirtschaft” zu sprechen.
Informationsarbeit will auch SVP-Arbeitnehmerin Magdalena Amhof betreiben. Sie ist für den Arbeitnehmerchef in der Volkspartei Helmuth Renzler als Ansprechperson für die Arbeitnehmer in Sachen Flughafen eingesprungen. Renzler selbst sei aufgrund seiner Wohnsituation in Flughafennähe “bei diesem Thema befangen”, hatte er erklärt. Amhof selbst ist eine bekennende Befürworterin des Flughafens. Doch ihre Aufgabe sei es lediglich, die Menschen zu informieren, keinesfalls zu versuchen, sie zu überzeugen, betont sie. Trotzdem zeigt sich die SVP-Landtagsabgeordnete zuversichtlich, dass es ihr bis Juni gelingen wird, die Mehrheit der Südtiroler zu einem Ja zum Flughafen bewegen zu können: “Wenn man den Leuten alle Unterlagen in die Hand gibt, ohne dass man versucht, sie zu überrumpeln, muss das möglich sein”, meint Amhof im Tageszeitung-Interview am Freitag. Die Informationsarbeit, die die SVP-Arbeitnehmer-Vizechefin machen wird, dürfte also vermutlich auch im Sinne der Handelskammer ausfallen. Und schließlich gibt es da noch den Landeshauptmann. Arno Kompatscher scheint kaum eine Gelegenheit auszulassen, um seine – sehr positive – Sicht vom Flughafen unter die Leute zu bringen. Eine legitime Sache, ist der Landeshauptmann überzeugt. Ebenso wie Magdalena Amhof will auch er Argumente für den Flughafen ins Feld führen, aus dem einfachen Grund, dass diese für ihn “einfach die besseren” seien.
Laut AFI-Umfrage sehen das die Arbeitnehmer etwas anders. Wäre das Ergebnis anders ausgefallen, wenn im Vorfeld (noch) mehr Informationsarbeit geleistet worden wäre? Wenn es die Befürworter bis jetzt nicht geschafft haben, zumindest einen Teil der Bevölkerung von der Sinnhaftigkeit des Flughafenausbaus zu überzeugen – wovon das Ergebnis der AFI-Umfrage zeugt –, dann dürfte dies wohl einen guten Grund haben. Auch die Grünen haben sich ihre Gedanken gemacht, in einer Aussendung am Freitag Morgen schreiben Foppa, Heiss und Dello Sbarba folgende Zeilen:
Die geballte mediale Feuerkraft von Regierung und Mehrheit, wichtiger Medien und Wirtschaftsverbände hat also bislang wenig bewegt, sondern womöglich die Überzeugung vieler ArbeitnehmerInnen noch verstärkt, dass hier auf ihrem Rücken geplant werde. (…) Die Handelskammer Bozen sollte den Wert der AFI-Studie nicht anzweifeln, sondern darüber nachdenken, ob ihre bedingungslose Pro-Flughafenkampagne nicht nach hinten losgeht oder schon gegangen ist.
Man darf gespannt sein, welche Ergebnisse die Umfrage der Handelskammer liefert.
Gut dass wenigstens die
Gut dass wenigstens die Arbeitnehmer – jetzt noch vor der zu erwartenden Werbeoffensive – gegen den Ausbau sind.
Die Frage, “Braucht Bozen einen Flughafen?” ist zu simpel gestellt. Die Realität ist komplexer. Mit dieser Realität habe ich mich auseinandergesetzt und dazu den folgen Beitrag verfasst: http://www.salto.bz/de/article/20012016/abheben-zum-sturzflug
Der LH und die SVP glauben, dass sie die besseren Argumente haben. Gut zu verstehen, wenn sie die Gegenargumente ignorieren. Ich habe meine Beobachtungen, Recherchen und Argumenten in den letzten Monaten in verschieden Leserbriefen und Kommentaren kund getan. Es hat aber nie jemand darauf reagiert. Sie wollen nicht diskutieren; sie wollen überzeugen!
Grundsätzlich bin ich der Meinung, dass sich der Landeshauptmann in einer - wenn auch unverbindlichen – Volksbefragung heraus halten muss und keine Werbung von Amts wegen machen darf. Er muss als Landeshauptmann - wenn er auch das Wirtschaftsressort leitet - über den Interessens-Parteien stehen. Es genügt, wenn die Verbände und die HK die Interessen der Wirtschaft vertreten. Der Sager „Ohne Flughafen verschwindet Südtirol von der Landkarte“ ist dumm und weit unter dem Niveau des Herrn Kompatscher!
Der Handelskammerpräsident
Der Handelskammerpräsident ist Michl Ebner, vom "Athesia Konzern" mit Aveo Tours, der somit nur Eigeninteresse verfolgt und das alles mit unseren Handelskammerbeiträgen und Steuergeld, das hat doch bald jeder, der nur ein bisschen informiert ist begriffen.
Wegen diesen gewaltigen Interessenkonflikt, gehört dieser bei der Handelskammer sofort abgesetzt.
Alle die für den Flughafen
Alle die für den Flughafen sind sollen Ihn von privater Hand finanzieren,es gibt in Südtirol genug Millionäre die sich dies leisten könnten.Weg die Hände von STEUERGELDERN! Das Geld können sie sich ja von der Südtiroler Sparkasse leihen!!!!!!!