Società | Sexueller Missbrauch

Ein längst überfälliger Schritt

Die Vorstellung der Dokumentation über sexuellen Missbrauch in der Diözese Bozen-Brixen ist ein längst überfälliger Schritt, sagt das Team K und fordert Mut zum Handeln.
Franz Ploner
Foto: Seehauserfoto
  • Vor vier Jahren hat der Landtag einen Antrag des Team K zum Thema Sexueller Missbrauch in Kirche und öffentlichen Einrichtungen angenommen. Die Einsetzung einer unabhängigen Ombudsstelle ist in Umsetzung, während die geforderte unabhängige Kommission und die Maßnahmen zur Entschädigung sowie angemessene Hilfestellung zugunsten der Opfer für das erlittene Leid nie weitergebracht worden sind, trotz einstimmiger Annahme im Landtag. Ein Jahr lang hat nun die Anwaltskanzlei Westpfahl-Spilker-Wastl im Auftrag der Kurie Betroffene und Zeitzeugen angehört, Archive durchforstet und Hinweise über mögliche Verdachtsfälle analysiert und ausgewertet. Wie berichtet, wurde die Dokumentation vor Kurzem der Öffentlichkeit vorgestellt. Ein längst überfälliger Schritt, wie das Team K in seiner aktuellen Aussendung erklärt. 

     

    „Die Ergebnisse der vorliegenden Studie über sexuellen Missbrauch in der Kirche jedenfalls lassen schaudern, und sind leider wohl nur die Spitze des Eisbergs.“

     

    „Bereits vor vier Jahren drängten wir darauf, dass Politik und Land Südtirol in dieser Thematik tätig werden sowie Bürger und Bürgerinnen, die in kirchlichen und öffentlichen Institutionen sexualisierte Gewalt oder sexuellen Missbrauch erfahren haben, unterstützen muss. Unser Antrag zielt darauf ab, eine unabhängige Ombudsstelle einzurichten, an die sich Opfer und deren Angehörige wenden können. Da die Fälle strafrechtlich oft schon verjährt sind, zudem Angst, Traumatisierung und Scham der Betroffenen besonders im ländlichen Gebiet immer noch vorherrschen, ist eine Unterstützung bei der Bewältigung und Aufklärung erlittener Übergriffe, eine finanzielle Zuwendung in Anerkennung des erlittenen Leids oder/und für therapeutische Zwecke, mehr als notwendig“, erklärt Franz Ploner vom Team K und betont: „Die Ergebnisse der vorliegenden Studie über sexuellen Missbrauch in der Kirche jedenfalls lassen schaudern, und sind leider wohl nur die Spitze des Eisbergs. 67 Hinweise in 59 Jahren, das heißt mehr als ein Fall pro Jahr, dabei ist die Zeit zwischen 1945 und 1964 ausgespart, ebenso wie die Klöster und deren Einrichtungen für Minderjährige wie Heime und Schulen. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen. Tatsache ist, dass bezüglich sexueller und sexualisierter Gewalt in Südtirol akuter Handlungsbedarf besteht. Die öffentliche Hand muss die von uns geforderte unabhängige Ombudsstelle, die Einsetzung einer unabhängigen Kommission zur Aufarbeitung, mit entsprechender Expertise und die Ausarbeitung und Umsetzung von Präventionsmaßnahmen, umgehend umsetzen.“        

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Salto User
Günther Alois … Gio, 01/23/2025 - 08:19

Weitere Vertuschung im Hintergrund,ganz klar,wer' s glaubt von 1963 bis 2023 64 Fälle usw. ????? Und die Klöster und Co wurden ausgespart,genau da waren die grössten Missbräuche zu verzeichnen! Südtirol: Kloster Marienberg und zB.Bozen Kloster Muri Gries,Brixen gab's nen guten Sylvaner!?????

Gio, 01/23/2025 - 08:19 Collegamento permanente