Politica | Neue Regierung

Renzis neue Regierung

Am Freitagabend hat Matteo Renzi dem Staatspräsidenten Giorgio Napolitano seine Ministerliste vorgelegt. Dem neuen Kabinett gehören zur Hälfte Frauen an, wie Renzi vor der Presse stolz betonte; die Zahl der Kabinettsmitglieder wurde von 22 auf 16 reduziert. Als "politische Leichtgewichte" bezeichnen die Südtiroler Parlamentarier Zeller und Kronbichler die neuen Namen.

Italien hat eine neue Regierung. Matteo Renzi hat es geschafft. Mit 39 Jahren ist er der jüngste designierte Ministerpräsident in Italien und hat nun seine Ministerliste vorgelegt. Die Hälfte der Minister war bereits unter Enrico Letta im Amt, so Angelino Alfano als Innenminister. Auch die beiden anderen Centrodestra-Minister bleiben im Amt, Maurizio Lupi (Infrastrukturen und Transport) sowie Beatrice Lorenzin für das Gesundheitswesen. 

Als neuen Wirtschaftsminister präsentiert Renzi den Chefökonomen der OECD und Direktor des ISTAT, Pier Carlo Padoan. Er war unter anderem Berater der Weltbank und der Europäischen Kommission. Neue Regionenministerin wird die Bürgermeisterin von Monasterace, Maria Carmela Lanzetta: sie hat sich im Kampf gegen die N'Drangheda einen Namen gemacht.

Die Letta-Außenministerin Emma Bonino wird von Federica Mogherini abgelöst, das Integratinsministerium von Cecile Kyenge wurde aufgelöst. Das Durchschnittsalter der neuen Minister beträgt 47 Jahre.

SVP-Senator Karl Zeller sagte im Morgenmagazin von RAI Südtirol, er kenne die Hälfte der neuen Minister nicht: "Ich habe die Namen erst im Internet recherchieren müssen. Gut ist, dass Graziano Delrio als Staatssekretär engster Mitarbeiter von Renzi ist."

Der SEL-Abgeordnete Florian Kronbichler ist skeptisch angesichts der neuen Regierung: "Die Postenrochade ist über die Bühne, ich bin überzeugt, dass keiner der neuen Namen einen wirklichen Schatten auf Renzi werfen wird." Beide Südtiroler Parlamentarier sind überzeugt, dass es die neuen "politischen Leichtgewichte" nicht leicht haben werden.

Die neuen Minister:

  • Ministerpräsident: Matteo Renzi
  • Aussenministerin: Federica Mogherini
  • Innenminister: Angelino Alfano
  • Wirtschaftsminister: Pier Carlo Padoan
  • Justizminister: Andrea Orlando
  • Verteidigungsministerin: Roberta Pinotti
  • Industrieministerin: Federica Guidi
  • Landwirtschaftsminister: Maurizio Martina
  • Reformenministerin: Maria Elena Boschi
  • Infrastrukturminister: Maurizio Lupi
  • Umweltminister: Gianluca Galletti
  • Arbeitsminister: Giuliano Poletti
  • Gesundheitsministerin: Beatrice Lorenzin
  • Bildungsministerin: Stefania Giannini
  • Kulturminister: Dario Franceschini
  • Ministerin für die bürokratische Vereinfachung: Marianna Madia
  • Regionenministerin: Maria Carmela Lanzetta
  • Staatssekretär: Graziano Delrio