"Das ist ein gefährlicher Weg"
Die ersten Suspendierungen für Fachkräfte im Pflege- und Gesundheitswesen, die eine Covid-Impfung verweigern, werden in diesen Tagen in Kraft treten. Marta Von Wohlgemuth spricht mit Salto.bz über die Situation in den Alten- und Pflegeheimen, den Personalnotstand in Pflege und sozialer Betreuung und über die Schwierigkeit, die anstehenden Suspendierungen zu meistern. Von Wohlgemuth, die 38 Jahre als Sozialarbeiterin tätig war, ist Geschäftsführerin des Landesverband für Sozialberufe (LVS).
Salto.bz: Frau Von Wohlgemuth, in den letzten Monaten ist es stiller geworden rund um die Alten- und Pflegeheime. Die Bewohner sind geimpft, Besuche sind unter geregelten Bedingungen wieder zugelassen. Ist die Situation für die Bewohner wieder tragbar?
Marta von Wohlgemuth: Um zu verstehen, wie es den Bewohnern im Moment geht, müssen Sie selbst mit ihnen sprechen. Sonst kommt immer nur jenes positive Bild an die Öffentlichkeit, das man sich zu vermitteln bemüht.
Welches Bild sehen Sie selbst im Moment?
Einerseits ist es sicherlich gut, dass sich die Heime wieder öffnen. Menschen in den Altenheimen und Einrichtungen haben die gleichen Bedürfnisse wie alle anderen auch: nach Nähe, Kontakt, Bewegung… Andererseits herrschte bereits vor der Pandemie ein Personalnotstand. Ein Personalnotstand wirkt sich auf Wohlbefinden der Menschen aus. Das ist eine unmittelbare Konsequenz. Die jetzt drohenden Suspendierungen werden uns in große Schwierigkeiten bringen.
333 Personen in Gesundheits- und Sozialberufen werden in den kommenden Tagen aufgrund der nicht wahrgenommenen Covid-19-Impfung suspendiert. In den nächsten Wochen könnten laut Gesundheitslandesrat Widmann bis zu 900 Mitarbeiter betroffen sein. Kann das Personal in den Alten- und Pflegeheimen diese Situation schultern?
In der gesamten Covid-Pandemie hat das Personal die Ärmel hochgekrempelt und alles gegeben. Die Menschen in diesen Berufen werden auch diesmal alles tun, was möglich ist. Die Situation ist jetzt aber eine andere: Es geht nicht nur um die Arbeit selbst, sondern darum, dass sie ohne Impfung nicht mehr arbeiten dürfen. Es gibt viele Gründe, dass Personen in diesem Moment die Impfung verweigern. Einige wollen damit ein Zeichen setzen: “Bis hierher und nicht weiter.” Andere sagen: “Und wenn ich sie nur deshalb verweigere, um mich einfach mal auszuruhen”.
Es entsteht der Eindruck, dass vor allem die Fachkräfte in Gesundheits- und Sozialberufen durch die Impfpflicht die Verantwortung übernehmen beziehungswese übernehmen müssen.
Mehr denn bei der Impfpflicht selbst liegt das Problem also bei der Überbeanspruchung des Personals im Pflege- und Gesundheitsbereich?
Ich befürworte die Impfung und verstehe, wie wichtig die Impfung ist, um eine Herdenimmunität zu erreichen. Die Impfpflicht darf aber nicht nur auf die Gesundheits- und Sozialberufe abgewälzt werde. Und es darf nicht nochmals zwischen stationärem und nicht-stationärem Betreuungspersonal unterscheiden werden. Dadurch, dass die Impfpflicht aber nur für das Pflege-, Gesundheits- und soziale Betreuungspersonal in den stationären Einrichtungen gilt, sieht es so aus, als trügen sie die alleinige Verantwortung für die Pandemie.
Wie meinen Sie das?
Derzeit treten in Südtirol und in Italien viele Lockerungen in Kraft; die Maskenpflicht fällt, die Ausgangssperre wurde abgeschafft, die Europameisterschaft tourt durch ganz Europa… Zeitgleich wird vor der Delta-Variante des Virus gewarnt. Die Belastung der Sozialberufe geht aber unvermindert weiter und es entsteht der Eindruck, dass vor allem die Fachkräfte in Gesundheits- und Sozialberufen durch die Impfpflicht die Verantwortung übernehmen beziehungswese übernehmen müssen.
Nun ist die Impfpflicht aber ein staatliches Gesetz und die Suspendierungen werden sich bereits in wenigen Tagen realisieren. Wie versucht man diese Situation aufzufangen?
Im Bürgerheim Schlanders wurde die Demenzabteilung geschlossen. Im Altenheim Sankt Pauls will man den Personalnotstand mit Angehörigen, Pensionierten, Freiwilligen und Praktikanten kompensieren. Dort, wo Hauspflegedienste und Altenheime gemeinsam geführt werden, werden Mitarbeiter, die nicht geimpft sind, in den Hauspflegedienst geschickt –, wo die Impfpflicht nicht notwendig ist. Jene, die geimpft sind, werden in den Strukturen arbeiten. All diese Schachzüge werden aus der Not heraus gemacht. Ganzheitliche Lösung ist das keine.
Ein Bild, das der Realität nicht entspricht, bringt uns nicht weiter.
Welche Maßnahmen müssten stattdessen gesetzt werden?
Damit die Situation nicht eskaliert, müssen wir gemeinsam an einer Lösung arbeiten. Es kann nicht sein, dass in Momenten der Krise immer auf irgendwelche Notlösungen zurückgegriffen wird. Das einzige, das uns in diesen Momenten einfällt, ist: Wir schaffen ein neues, relativ niederschwelliges Berufsbild, kürzen die Ausbildung und holen die, die sich engagieren möchten, mit ins Boot. Im Grunde wird es so gemacht wie immer: “Mein Gott, dann fehlen sie halt, wir werden es schon irgendwie meistern.” Das ist ein gefährlicher Weg.
Was wird der Landesverband der Sozialberufe tun, um dieses Problem anzugehen?
Wir sind bemüht, einen runden Tisch mit allen Partnerinnen und Partnern der Sozialberufe, mit dem Verband der Seniorenwohnheime, den Systempartnern der Pflege und Betreuung sowie der zuständigen Landesrätin Waltraud Deeg einzuberufen. Die Landesrätin hat zu wenig klare Ansagen gegeben. Natürlich ist es wichtig, nach außen Sicherheit zu vermitteln. Verunsicherung alleine bringt uns nicht weiter. Es ist aber an der Zeit, die Situation, so wie Sie ist, klar anzusprechen. Nicht um Schuldige zu finden, Fehler passieren. Aber ein Bild, das der Realität nicht entspricht, bringt uns nicht weiter.
Ja genau! Es gibt seit
Ja genau! Es gibt seit Jahrzehnten erprobte Impfstoffe gegen dieses Virus, aber die werden nicht angeboten!
Und Hunderttausende hat man sterben lassen, um sich an genbasierten Impfstoffen blöd zu verdienen.
Und schuld sind nur "Bill und Jeff", und natürlich die ganzen "Schafe".
Ich lasse mich aus Protest zum Mars schiessen, in der Hoffnung, dass die grünen Männchen da noch keine Impfstoffe und Coronaviren erfunden haben!
„uns“ ... pluralis majestatis
„uns“ ... pluralis majestatis?
Es bleibt dennoch Quatsch,
Es bleibt dennoch Quatsch, auch wenn es mehrere interessiert. Bis zum Abwinken wurde Ihnen erklärt weshalb Ihre Behauptungen falsch sind, trotzdem weichen Sie keinen Millimeter von diesen Falschmeldungen ab.
Das „Hohelied“ der Meinung.
Das „Hohelied“ der Meinung.
Wenn Sie der Meinung sind, eine Kugel sei rund und ich der Meinung bin, eine Kugel sei viereckig, haben wir dann beide gleichwertige „Meinungen“?
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Erkennen Sie den Unterschied?
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