Asterix in Portugal
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Neulich, in einem kleinen Dorf im Unterland. Während sich die Schlange an der Kasse eines kleinen Supermarktes langsam verkürzt, schwenkt unser Blick zum Zeitschriftenregal: Jede Menge so genannter Frauenzeitschriften, Der Spiegel, Die Zeit und … sieh an! … das neue „Asterix“. Das war ja sogar in den Nachrichten, als es Ende Oktober erschienen ist und also immer wieder ein kleines kulturelles Ereignis.
Gut gelaunt griffen wir zu. Das letzte aktuelle „Asterix“, das wir gelesen haben, liegt schon ein paar Jahre zurück und ist uns noch vage, aber durchaus positiv in Erinnerung.
Im Gegensatz zu den „Klassikern“, sei erwähnt: „Der Seher“, „Asterix bei den Olympischen Spielen“, „Tour de France“, „Asterix bei den Schweizern“, da tauchen auch gleich ganze Szenen auf, die sich eingeprägt haben. Dennoch und deshalb auch der Griff ins Zeitschriftenregal.„Asterix in Lusitanien“ heißt der neue Band, der die Nummer 41 trägt. Die Erfinder von Asterix leben nicht mehr, weder René Goscinny (1926–1977) der Autor der Geschichten, noch der Zeichner Albert Uderzo (1927–2000) der „Asterix“ nach Goscinnys Tod alleine weitergeführt hatte. Für einige Alben schrieb dann der französische Comicautor Jean-Yves Ferri weiter und mit „Die weiße Iris“ (2023) übernahm Fabcaro, mit Uderzo-Nachfolger, dem Zeichner Didier Conrad, das Schiff.
Es ist nicht von der Hand zu weisen: Die denkbar schwierige Aufgabe, das Erbe angemessen zu verwalten, ist gut gelungen. Die Zeichnungen, daran konnten wir uns gut erinnern, waren auch in „Asterix und der Greif“ (2021) bestens und ganz im Geiste von Albert Uderzo. Was die Stories betrifft, so lässt es sich da wohl gut streiten, ob sie früher tatsächlich besser waren oder nicht, aber der Geist ist auch in den Geschichten spürbar vorhanden: Asterix, Obelix und Idefix sind genau so, wie wir sie kennen und lieben.
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Lusitanien ist Portugal und unsere Helden müssen dorthin, um einen unschuldig eingesperrten Händler vor den Löwen in der römischen Arena von Lissabon zu retten.
Es ist eine kleine Detektivgeschichte, die hier vorliegt, die Asterix mit Hilfe seiner Freunde auch löst. Im Verlauf dieser Geschichte lernen wir Portugal etwas besser kennen, die kulinarische Seite etwa, aber auch das portugiesische Wesen. Hier wird alles wie gewohnt überspitzt, aber es ist schon lustig, wie gut es den Autoren gelingt, die angebliche „Memento mori“-Einstellung der Portugiesen und Portugiesinnen mit kurzen Sätzen oder Fragen philosophisch zu untermauern. Die Lusitanier und Lusitanierinnen ergeben sich aber nicht der lähmenden Depression, sondern sind – paradoxerweise – gleichzeitig lebensfroh.
Würden wir die reale Geschichte Portugals besser kennen, dann würde die Story bestimmt noch unterhaltsamer für uns sein, das gehört zu „Asterix“ wie Idefix zu Obelix.
Die Reise nach Lusitanien war dennoch schön, kurzweilig, lustig und, wegen der „philosophischen Stolpersteine“, denen man immer wieder begegnet, durchaus anregend.
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