Società | Das arme Schwein
Von der Ungleichbehandlung von Tieren
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale dell’autore e non necessariamente quella della redazione di SALTO.
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Zwischen Familienmitglied und Speck
Was für eine ungleiche Geschichte:
über Bär und Wolf entscheiden Gerichte.
Hunde - die Guten wie die Schlimmen,
sind geschützt durch Wählerstimmen.
Schweine - deren Leben von Anfang an verdorben,
werden als Markenspeck beworben!
Auch ein Schweineleben kann…
Auch ein Schweineleben kann glücklich und erfüllt sein, zumindest war das früher einmal so. Da wurden unsere schwarzen Tiroler Almschweine im Sommer auf die Alm mitgenommen, wo sie nach Herzenslust herumtoben, sich von Schnecken, Pilzen und würzigen Kräutern ernähren konnte. Zusätzlich gab es noch die nährstoffreiche Molke, die bei der Käsezubereitung anfiel, denn damals haben die Bauern ja auch noch das Melkvieh mit zur Sommerfrische auf die Alm genommen. Da die Gewichtszunahme der Schweine bei dieser artgerechten Lebensweise mit viel Bewegung viel langsamer war, was zu einer besseren Fleischqualität führte, und weil man sie auch ein höheres Schlachtgewicht erreichen ließ, muss man diese Schweine nicht unbedingt bedauern. Sie haben ein schönes, erfülltes und nicht zu kurzes Leben gehabt. Die heutige Schweinemast kann man damit überhaupt nicht vergleichen. Die armen Tiere werden in beengten Verhältnissen in nördlichen Küstenländern mit Häfen zum Import von üblem Kraftfutter möglichst schnell auf das Schlachtgewicht von rund 80 Kilo hochgemästet (weil nach Erreichung dieses Gewichtes die Gewichtszunahme langsamer verläuft und daher mehr kostet). Die armen Tiere werden dann nach einem kurzen, traurigen Leben geschlachtet, nach Südtirol geliefert und hier zum "Original" Südtiroler Speck verarbeitet, der jetzt ja sogar zur Freude des Herrn Galateo zum italienischen Weltkulturerbe gehört. Das ist die moderne Auffassung von Kultur.
In risposta a Auch ein Schweineleben kann… di Hartmuth Staffler
Früher war überhaupt alles…
Früher war überhaupt alles besser. Da haben die Tiroler 18mal hintereinander (also dreimal am Tag) Polenta gegessen und am Sonntag Knödel mit ranzigem Speck. So jedenfalls die Überlieferung meiner Großmutter.