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Ein Plus für Väter

Die Landesregierung hat heute (23. August) eine Zulage für Väter beschlosse, die im Privatsektor arbeiten und Elternzeit beanspruchen – man will “das Vatersein belohnen”.

Laut Familienlandesrätin Waltraud Deeg wünschen sich zwei Drittel der berufstätigen Väter, mehr Zeit mit ihrer Familie zu verbringen. Aber nur zehn Prozent würden derzeit die Elternzeit nutzen. Grund dafür sind häufig wirtschaftliche Gründe: “Das Einkommens-Argument hält viele davon ab, ihrer Familie mehr Zeit zu widmen”, bestätigt Deeg. Um diesen Vätern entgegen zu kommen und das “Vatersein zu belohnen”, hat die Landesregierung heute (23. August) das neue Landesfamiliengeld+ beschlossen. Dieses sieht eine Summe von bis zu 800 Euro im Monat für jene Väter vor, die im Privatsektor arbeiten und Elternzeit beanspruchen. “Ein wichtiger Impuls”, betont Deeg, die am Dienstag Mittag die Details des Beschlusses präsentierte.

Familien, die das Landesfamiliengeld+ beantragen wollen, müssen vier Voraussetzungen erfüllen: Zum einen müssen sie Anspruch auf das Familiengeld des Landes (für Kinder zwischen 0 und 3 Jahren) und dafür angesucht haben. Zweitens muss der Vater Arbeitnehmer im privaten Sektor sein und in Südtirol ansässig. Drittens muss es in der Familie ein Kind geben, das zwischen 1. Jänner 2016 und 31. Dezember 2018 zur Welt kommt. Und zu guter Letzt muss der Vater während der ersten 18 Lebensmonate des Kindes für einen Zeitraum von mindestens zwei aufeinanderfolgenden vollen Monaten die Elternzeit in Anspruch genommen haben.

800 Euro pro Monat gibt es für Väter, die während der Elternzeit kein Gehalt beziehen; 400 Euro für jene, die 30 Prozent ihres Gehalts beziehen; und 600 Euro für Väter, die nicht durchgehend 30 Prozent ihres Gehalts beziehen.

Bereits ab dem kommenden 1. September kann um die Zulagen angesucht werden, und zwar bei der Agentur für soziale und wirtschaftliche Entwicklung (ASWE) oder bei einem der Patronate in Südtirol. Insgesamt stehen für die drei Jahre, in der das Landesfamiliengeld+ erprobt werden soll, 746.000 Euro zur Verfügung. “Wir rechnen damit, dass rund 10 Prozent der anspruchsberechtigen Väter ein Ansuchen stellen werden”, sagt Deeg. Die Familienlandesrätin verspricht: “Über alles, was darüber hinaus geht, freuen wir uns natürlich besonders und ich werde ein weiteres Mal beim Finanzlandesrat anklopfen.” Der steht in der Person von Arno Kompatscher am Dienstag Mittag direkt neben ihr. Er sieht im Landesfamiliengeld+ eine Chance, “die Vaterrolle neu wahrzunehmen und das Rollenverständnis dahingehend abzuändern, dass ein fairerer Ausgleich der Lasten innerhalb der Familien ermöglicht wird.”