Junge SüdtirolerInnen folgen einem weltweiten Trend. "Make the homeless smile." Gesammelte Kleider, die wärmen sollen, geteiltes Essen, das nähren soll. Ein Händedruck, der Menschlichkeit verbreitet.
…wer möchte denn unter einer Brücke im Unrat liegend gefilmt werden, während drei Youngsters den sprichwörtlichen Tropfen auf dem heißen Stein in Form von 2 Sweatshirts deponieren?
Wer Menschen seine Unterstützung anbieten möchte, der/die soll das auf menschenwürdige Art und Weise machen.
Die vielen auch in Südtirol für Obdach- und Wohnungslose freiwillig oder professionell Tätigen machen es Tag für Tag vor.
ich musste auch die Stirn runzeln als ich das Video sah, ABER es freut mich, dass es ein Engagement für diese Gruppe von Menschen gibt. Es wäre fein, wenn salto ein bißchen über die Hintergründe berichten würde. Eine einzelne Aktion? eine Gruppe? eine (internationale) Kampagne?
Die Idee stammt aus den USA, http://brdakut.wordpress.com/2013/08/15/eine-idee-erobert-die-welt-make…, ein sicherlich unkonventioneller, ja vielleicht provokanter Zugang der Hilfeleistung. Eine Sichtbarmachung ist es alle mal, ein Hinweisen auf Menschen, die neben uns leben. Keine "ernsthafte" Hilfe? Ja, mag sein. Ein leichterer Zugang für Jugendliche, vielleicht fällt Hilfe dann leichter? salto.bz wird sich auf die Suche machen und mit den Jugendlichen aus Südtirol sprechen. Um mehr über ihre Beweggründen zu erfahren.
Es geht um die Form des Hilfeleistens. Und um die Schattenseiten von vielleicht gut gemeinter Hilfe.
Unkonventionelle und provokante Zugänge gehen schon gut und das Hinweisen auf soziale Probleme (sofern wir sie denn noch als solche wahrnhemen) ist wichtig. Und es ist begrüßenswert, wenn junge Menschen das tun.
Allerdings sollten sie auch ein kritisches Verständnis von Hilfeformen und deren Bedeutung in Bezug auf Respekt und Anerkennung oder eben Stigmatisierung und Entmündigung entwickeln. Und sich z. B. die Frage stellen, was es auch bedeuten kann, wenn jemand, der auf einer Bank schläft, wahrscheinlich ungefragt zum Hilfeempfänger gemacht und dabei auch noch gefilmt wird. Weil die Youngsters eben grad helfend unterwegs sind und das dokumentieren und veröffentlichen wollen. Oder ob es vielleicht nicht bessere Möglichkeiten gäbe, über eine obdachlose Frau zu berichten. Oder vielleicht gar nicht ÜBER sie zu berichten, sondern sie entscheiden zu lassen, ob und was sie von ihrem Leben erzählen will. Internationaler Trend hin oder her. Oder steht dieser Trend etwa dafür, wie wir in Zukunft generell mit Armut und Obdachlosigkeit (wieder) umzugehen gedenken ... ?!
Das ist wieder mal typisch! Euch stört die die Privacy, sogar in Zeiten, wo Emails und Infos von Grosskonzernen wie Google, Facebook und der NSA ohne zustimmung veröffentlich werden??? Ihr sitzt zu Hause vor dem Fernseher und beklagt euch, dass so viel Leid in der Welt ist, anstatt endlich mal die Sachen wortwörtlich in die Hand zu nehmen! Südtirol besteht aus Politikern: Reden, reden, beschweren, reden und zu Gunsten des Wahlkampfes tut man halt das nötigste. Was wenn diese jungen Leute den ein oder anderen neue Hoffnung gegeben haben doch weiterzuleben, als sich vor den nächsten Zug zu werfen...? Durch das Filmen wird die Sache endlih gezeigt, wie sie wirklich ist. Mehr tun und weniger "maulen", mehr Hilfe als unser ständiger Egoismus in einer Welt, wo reiche immer reicher und Arme immer ärmer werden. Gäbe es keine Armut, gäbe es auch keinen Machtkampf um geld und kein Morden, weil jemand mehr hat...Riesen respekt an die Gruppe! Ich freue mich auf weitere Provokationen :-)
...ich hätte da eine Idee für was Provokantes: dein Name plus Foto fürs salto-Benutzerprofil. Wo du ja keinerlei Privacy-Bedenken hast & nix dran findest, dass Menschen, die unter der Brücke wohnen, gefilmt & dann online gestellt werden. Oder gibt’s da zweierlei Maß?
Ja genau, hotmail wird also das Problem sein... Ich schicke Ihnen des Text, vielen Dank...
Ich bin eine der drei Jugendlichen, welche auf dem Video zu sehen sind, und bin gerne dazu bereit, unsere Beweggründe zu erklären, und mich allgemein zu den Kommentaren zu äußern.
Als ich in den USA sah, wie groß das Obdachlosigkeitsproblem ist, habe ich angefangen, mich mit dem Thema auseinander zu setzen. Ich stieß auf Youtube auf ein Video, welches mich zutiefst berührte, und entdeckte dass das Projekt "Make the homeless smile" auf allen Kontinenten Nachahmer hatte. Einige Monate später gründete ich mit zwei Freunden (aus dem Video) die Facebook Gruppe "Animal friends Südtirol" (deshalb steht es auch im Titel, und ich weiß ehrlich gesagt nicht, was daran so verwerflich sein soll. Wenn Greenpeace stehen würde, hätte vermutlich auch niemand ein Problem damit).
Der Gedanke, dieses Projekt auch bei uns umzusetzten beschäftigte mich seit langem, und als wir bei einem unserer Tierrecht Infostände in Bozen vor drei Wochen von einem Passanten beschimpft wurden ("kümmert euch lieber um Menschen, statt um diese s***** Tiere"), sprang der Funke über. Wir haben Kleidung gesammelt, Bananen, Brot und Süßigkeiten eingekauft, und uns auf dem Weg gemacht. Wir dachten nicht im Entfernsten, dass diese Aktion so viele Reaktionen auslösen würde. Ich muss ehrlich sagen, dass ich aus allen Wolken gefallen bin, als ich einige Kommentare auf dieser Seite gelesen habe, denn auf Facebook haben sich durch das Video sogar mehrere Jugendliche abgesprochen, das gleiche zu machen, da diese Aktion alle schön fanden.
Der Sinn vom Film war, Menschen zu sensibilisieren. Hätten wir im Nachhinein einen Text geschrieben, wäre die Motivation von Nachahmern gleich Null gewesen. Wir wollen nicht uns, sondern Menschen in Not (auch wenn wir normalerweise für die Rechte der Tiere kämpfen) in den Vordergrund stellen. Wenn man bedenkt, wieviele Menschen an ihnen täglich vorbeilaufen, ohne sie eines einzigen Blickes zu würdigen (oder sogar abschätzig anzuschauen, obwohl das Problem jeden von uns treffen kann), glaube ich fest daran, dass jeder, der dieses Video gesehen hat, beim nächsten Mal die Obdachlosen aus einer anderen Perspektive sieht. Wir werden beim nächsten Mal die Menschen fragen ob wir es veröffentlichen können, aber ich versichere Ihnen, dass wir mit offener Kamera da standen, und nicht heimlich gefilmt haben. Sie leben in der Öffentlichkeit wo sie jeder sehen kann, wo ist der Unterschied?
Jedenfalls waren wir vielleicht naiv weil wir gar nicht über mögliche Konsequenzen nachgedacht haben, aber nur deshalb, weil wir es gut meinten.
Die Würde eines Menschen zu respektieren heißt für mich, ihnen das zu geben was sie brauchen: Aufmerksamkeit und Zuneigung. Ich weiß, dass Menschen ihnen beruflich helfen, aber wir sind einfach junge Aktivisten, die ein Zeichen setzen wollen und nicht immer auf Papierkram warten. Vielleicht sind wir voreilig, aber ehrlich und mit guten Absichten...
Liebe Barbara,
ich unterstelle keine böse Absicht, ich bemerke Gedankenlosigkeit, aber lese gleichzeitig auch, dass ihr euch sehr wohl Gedanken gemacht habt!
Der Punkt, den ich & andere Kommentatoren angesprochen haben, ist, dass es entwürdigend ist, wenn Menschen in ihrer Not gefilmt & online gestellt werden, ohne dass sie das selbst entschieden haben und – vor allem - ohne dass sie selbst einen aktiven Part einnehmen. Einfach ausgedrückt: gut, wenn ihr selbst für das Problem sensibilisiert seid; gut, wenn ihr aktiv helfen wollt; gut, wenn ihr auch andere aufmerksam machen wollt. Für nächste Aktionen überlegenswert: können Menschen unterstützt werden, ohne dass sie in ihrer Menschenwürde verletzt und entmündigt werden? Können sie bei Aktionen einen selbstbestimmten und aktiven Part einnehmen? Kann Sensibilisierung einer breiten Öffentlichkeit auch noch anders erfolgen?
Ich bin mir sicher, euer kreatives Potential ist noch nicht erschöpft :-)!
Liebe Sabina,
Deshalb habe ich auch geschrieben, dass wir beim nächsten Mal um die offizielle Erlaubnis fragen, aber ich finde nicht dass sie sich entwürdigt gefühlt haben. Wir haben echte Dankbarkeit gefühlt, denn sie hörten nicht mehr auf sich zu bedanken... Wenn ich mir das Video mit ihren Reaktionen wieder ansehe, empfinde ich ehrlich dabei eine tiefe Zufriedenheit, dass wir ihnen den Tag gerettet haben, und ich bin mir sicher, dass sich die Lage ändern würde, wenn jeder einzelne von uns auch nur einem Menschen helfen würde. Ich frage mich mittlerweile ob es diese Kritik auch gegeben hätte, wenn wir nicht gefilmt hätten?
Meine Kritik hätte es nicht gegeben...auch weil ich dann von der ganzen Aktion nichts wüsste. Die Freude der Menschen wäre ohne Video übrigens exakt die selbe gewesen. Eure?
Bleiben wir bitte bei den wichtigen Dingen!! Wenn ihr schon mal über 2 Stunden nicht zu essen hattet und statt in eurem Bett auf der harten Bank schlafen musstet, ist man etwas mitfühlender und denkt nicht gleich an das Filmen. Oder glaubt ihr, dass die sterbenden Kinder in Afrika, welche Unicef in ihren Werbespots zeigt, auch gefragt werden?? Da spenden alle Geld und haben Mitleid ohne zu wissen, ob das Geld überhaupt ankommt
Das offene Zeigen der Notsituation von Randgruppen auch in unseren Städten ist sicher eine Provokation..die Aktion der Jugendlichen ist jedenfalls lobenswert oder wollt ihr lieber dass sie sich zudröhnen und in Kneipen rumhängen. Findet ihr das cool?
Die Situation der Außenseiter die leider auf irgendeiner Weise in der Gosse landeten, stimmt nachdenklich. Ich würde die Sozialarbeiter raussenden oder sogenannte Streetworker..die gibt's doch oder? Die Menschen egal welcher Herkunft ins Obdachlosenheim aufnehmen, dort könnten die Jugendlichen sich durch freiwillige Sozialstunden auch engagieren..Gedanken.
wenn wir schon von internationalen trend reden, dann sollte sich in südtirol auch dem trend zu "housing first" folgen. warum menschen auf der strasse leben müssen hat auch mit der art des hilfesystems zu tun. in südtirol fühlt es sich erst zuständig, wenn jemand auf der strasse gelandet ist (dem meist ein langer weg des sozialen abstiegs vorangeht) und hat dann den fokus auf versorgung. was die menschen brauchen ist rechtzeitige (z.b. delogierungsprävention) und ambulante hilfe (in eigenen wohnungen) statt zwangsversorgung in 4 bett zimmern ohne perspektive auf integration bzw. teilhabe in den bzw. am wohnungs- bzw. arbeitsmarkt. weiters fehlt in südtirol ein adäquates angebot von dauerwohnplätze für ältere obdach- bzw. wohnungsloser (zumeist chronisch suchtkranker oder psychisch kranker) menschen. und ganz wichtig: die einstellung der menschen im hilfssystem den betroffenen unterstützung bei der bewältigung ihrer lebensprobleme zu geben und akzeptanz für individuelle lebenswege und -formen aufzubringen. das ist mein resumee aus 2,5 jahren professioneller arbeit in diesem bereich.
Bei aller Liebe zu jugendlichem Engagement
…wer möchte denn unter einer Brücke im Unrat liegend gefilmt werden, während drei Youngsters den sprichwörtlichen Tropfen auf dem heißen Stein in Form von 2 Sweatshirts deponieren?
Wer Menschen seine Unterstützung anbieten möchte, der/die soll das auf menschenwürdige Art und Weise machen.
Die vielen auch in Südtirol für Obdach- und Wohnungslose freiwillig oder professionell Tätigen machen es Tag für Tag vor.
a little bit of extra love ...
... and something for the dog ...
Beim vielleicht besten Willen: Wer sich engagieren und Unterstützung leisten will, sollte das auf respektvollere Weise anstellen.
In risposta a a little bit of extra love ... di Urban Nothdurfter
geteilte Meinung
ich musste auch die Stirn runzeln als ich das Video sah, ABER es freut mich, dass es ein Engagement für diese Gruppe von Menschen gibt. Es wäre fein, wenn salto ein bißchen über die Hintergründe berichten würde. Eine einzelne Aktion? eine Gruppe? eine (internationale) Kampagne?
In risposta a a little bit of extra love ... di Urban Nothdurfter
Kurze Recherche
Die Idee stammt aus den USA, http://brdakut.wordpress.com/2013/08/15/eine-idee-erobert-die-welt-make…, ein sicherlich unkonventioneller, ja vielleicht provokanter Zugang der Hilfeleistung. Eine Sichtbarmachung ist es alle mal, ein Hinweisen auf Menschen, die neben uns leben. Keine "ernsthafte" Hilfe? Ja, mag sein. Ein leichterer Zugang für Jugendliche, vielleicht fällt Hilfe dann leichter? salto.bz wird sich auf die Suche machen und mit den Jugendlichen aus Südtirol sprechen. Um mehr über ihre Beweggründen zu erfahren.
In risposta a a little bit of extra love ... di Urban Nothdurfter
internationaler trend ...
Es geht um die Form des Hilfeleistens. Und um die Schattenseiten von vielleicht gut gemeinter Hilfe.
Unkonventionelle und provokante Zugänge gehen schon gut und das Hinweisen auf soziale Probleme (sofern wir sie denn noch als solche wahrnhemen) ist wichtig. Und es ist begrüßenswert, wenn junge Menschen das tun.
Allerdings sollten sie auch ein kritisches Verständnis von Hilfeformen und deren Bedeutung in Bezug auf Respekt und Anerkennung oder eben Stigmatisierung und Entmündigung entwickeln. Und sich z. B. die Frage stellen, was es auch bedeuten kann, wenn jemand, der auf einer Bank schläft, wahrscheinlich ungefragt zum Hilfeempfänger gemacht und dabei auch noch gefilmt wird. Weil die Youngsters eben grad helfend unterwegs sind und das dokumentieren und veröffentlichen wollen. Oder ob es vielleicht nicht bessere Möglichkeiten gäbe, über eine obdachlose Frau zu berichten. Oder vielleicht gar nicht ÜBER sie zu berichten, sondern sie entscheiden zu lassen, ob und was sie von ihrem Leben erzählen will. Internationaler Trend hin oder her. Oder steht dieser Trend etwa dafür, wie wir in Zukunft generell mit Armut und Obdachlosigkeit (wieder) umzugehen gedenken ... ?!
In risposta a a little bit of extra love ... di Urban Nothdurfter
...
und die ciligiena ist das "animal friends present" im vorspann. unsäglich ist das.
Endlich Taten und kein Gerede mehr!
Das ist wieder mal typisch! Euch stört die die Privacy, sogar in Zeiten, wo Emails und Infos von Grosskonzernen wie Google, Facebook und der NSA ohne zustimmung veröffentlich werden??? Ihr sitzt zu Hause vor dem Fernseher und beklagt euch, dass so viel Leid in der Welt ist, anstatt endlich mal die Sachen wortwörtlich in die Hand zu nehmen! Südtirol besteht aus Politikern: Reden, reden, beschweren, reden und zu Gunsten des Wahlkampfes tut man halt das nötigste. Was wenn diese jungen Leute den ein oder anderen neue Hoffnung gegeben haben doch weiterzuleben, als sich vor den nächsten Zug zu werfen...? Durch das Filmen wird die Sache endlih gezeigt, wie sie wirklich ist. Mehr tun und weniger "maulen", mehr Hilfe als unser ständiger Egoismus in einer Welt, wo reiche immer reicher und Arme immer ärmer werden. Gäbe es keine Armut, gäbe es auch keinen Machtkampf um geld und kein Morden, weil jemand mehr hat...Riesen respekt an die Gruppe! Ich freue mich auf weitere Provokationen :-)
In risposta a Endlich Taten und kein Gerede mehr! di Freeman Benjamin
Tja...
...ich hätte da eine Idee für was Provokantes: dein Name plus Foto fürs salto-Benutzerprofil. Wo du ja keinerlei Privacy-Bedenken hast & nix dran findest, dass Menschen, die unter der Brücke wohnen, gefilmt & dann online gestellt werden. Oder gibt’s da zweierlei Maß?
Unsere Meinung...
Ja genau, hotmail wird also das Problem sein... Ich schicke Ihnen des Text, vielen Dank...
Ich bin eine der drei Jugendlichen, welche auf dem Video zu sehen sind, und bin gerne dazu bereit, unsere Beweggründe zu erklären, und mich allgemein zu den Kommentaren zu äußern.
Als ich in den USA sah, wie groß das Obdachlosigkeitsproblem ist, habe ich angefangen, mich mit dem Thema auseinander zu setzen. Ich stieß auf Youtube auf ein Video, welches mich zutiefst berührte, und entdeckte dass das Projekt "Make the homeless smile" auf allen Kontinenten Nachahmer hatte. Einige Monate später gründete ich mit zwei Freunden (aus dem Video) die Facebook Gruppe "Animal friends Südtirol" (deshalb steht es auch im Titel, und ich weiß ehrlich gesagt nicht, was daran so verwerflich sein soll. Wenn Greenpeace stehen würde, hätte vermutlich auch niemand ein Problem damit).
Der Gedanke, dieses Projekt auch bei uns umzusetzten beschäftigte mich seit langem, und als wir bei einem unserer Tierrecht Infostände in Bozen vor drei Wochen von einem Passanten beschimpft wurden ("kümmert euch lieber um Menschen, statt um diese s***** Tiere"), sprang der Funke über. Wir haben Kleidung gesammelt, Bananen, Brot und Süßigkeiten eingekauft, und uns auf dem Weg gemacht. Wir dachten nicht im Entfernsten, dass diese Aktion so viele Reaktionen auslösen würde. Ich muss ehrlich sagen, dass ich aus allen Wolken gefallen bin, als ich einige Kommentare auf dieser Seite gelesen habe, denn auf Facebook haben sich durch das Video sogar mehrere Jugendliche abgesprochen, das gleiche zu machen, da diese Aktion alle schön fanden.
Der Sinn vom Film war, Menschen zu sensibilisieren. Hätten wir im Nachhinein einen Text geschrieben, wäre die Motivation von Nachahmern gleich Null gewesen. Wir wollen nicht uns, sondern Menschen in Not (auch wenn wir normalerweise für die Rechte der Tiere kämpfen) in den Vordergrund stellen. Wenn man bedenkt, wieviele Menschen an ihnen täglich vorbeilaufen, ohne sie eines einzigen Blickes zu würdigen (oder sogar abschätzig anzuschauen, obwohl das Problem jeden von uns treffen kann), glaube ich fest daran, dass jeder, der dieses Video gesehen hat, beim nächsten Mal die Obdachlosen aus einer anderen Perspektive sieht. Wir werden beim nächsten Mal die Menschen fragen ob wir es veröffentlichen können, aber ich versichere Ihnen, dass wir mit offener Kamera da standen, und nicht heimlich gefilmt haben. Sie leben in der Öffentlichkeit wo sie jeder sehen kann, wo ist der Unterschied?
Jedenfalls waren wir vielleicht naiv weil wir gar nicht über mögliche Konsequenzen nachgedacht haben, aber nur deshalb, weil wir es gut meinten.
Die Würde eines Menschen zu respektieren heißt für mich, ihnen das zu geben was sie brauchen: Aufmerksamkeit und Zuneigung. Ich weiß, dass Menschen ihnen beruflich helfen, aber wir sind einfach junge Aktivisten, die ein Zeichen setzen wollen und nicht immer auf Papierkram warten. Vielleicht sind wir voreilig, aber ehrlich und mit guten Absichten...
In risposta a Unsere Meinung... di Barbara Medei
Liebe Barbara,
Liebe Barbara,
ich unterstelle keine böse Absicht, ich bemerke Gedankenlosigkeit, aber lese gleichzeitig auch, dass ihr euch sehr wohl Gedanken gemacht habt!
Der Punkt, den ich & andere Kommentatoren angesprochen haben, ist, dass es entwürdigend ist, wenn Menschen in ihrer Not gefilmt & online gestellt werden, ohne dass sie das selbst entschieden haben und – vor allem - ohne dass sie selbst einen aktiven Part einnehmen. Einfach ausgedrückt: gut, wenn ihr selbst für das Problem sensibilisiert seid; gut, wenn ihr aktiv helfen wollt; gut, wenn ihr auch andere aufmerksam machen wollt. Für nächste Aktionen überlegenswert: können Menschen unterstützt werden, ohne dass sie in ihrer Menschenwürde verletzt und entmündigt werden? Können sie bei Aktionen einen selbstbestimmten und aktiven Part einnehmen? Kann Sensibilisierung einer breiten Öffentlichkeit auch noch anders erfolgen?
Ich bin mir sicher, euer kreatives Potential ist noch nicht erschöpft :-)!
In risposta a Unsere Meinung... di Barbara Medei
Liebe Sabina
Liebe Sabina,
Deshalb habe ich auch geschrieben, dass wir beim nächsten Mal um die offizielle Erlaubnis fragen, aber ich finde nicht dass sie sich entwürdigt gefühlt haben. Wir haben echte Dankbarkeit gefühlt, denn sie hörten nicht mehr auf sich zu bedanken... Wenn ich mir das Video mit ihren Reaktionen wieder ansehe, empfinde ich ehrlich dabei eine tiefe Zufriedenheit, dass wir ihnen den Tag gerettet haben, und ich bin mir sicher, dass sich die Lage ändern würde, wenn jeder einzelne von uns auch nur einem Menschen helfen würde. Ich frage mich mittlerweile ob es diese Kritik auch gegeben hätte, wenn wir nicht gefilmt hätten?
In risposta a Unsere Meinung... di Barbara Medei
Meine Kritik hätte es nicht
Meine Kritik hätte es nicht gegeben...auch weil ich dann von der ganzen Aktion nichts wüsste. Die Freude der Menschen wäre ohne Video übrigens exakt die selbe gewesen. Eure?
In risposta a Unsere Meinung... di Barbara Medei
Mit Sicherheit
Unsere Freude wäre genau die selbe gewesen. Die Frage ist, ob wir diese Freude wirklich der Welt vorenthalten sollten? ;)
In risposta a Unsere Meinung... di Barbara Medei
...wie gesagt,
ich bin mir sicher, euer kreatives Potential ist noch nicht erschöpft & ihr werdet passende Wege finden, die Freude kund zu tun!
Seit ihr schon mal in der gleichen Lage gewesen?
Bleiben wir bitte bei den wichtigen Dingen!! Wenn ihr schon mal über 2 Stunden nicht zu essen hattet und statt in eurem Bett auf der harten Bank schlafen musstet, ist man etwas mitfühlender und denkt nicht gleich an das Filmen. Oder glaubt ihr, dass die sterbenden Kinder in Afrika, welche Unicef in ihren Werbespots zeigt, auch gefragt werden?? Da spenden alle Geld und haben Mitleid ohne zu wissen, ob das Geld überhaupt ankommt
Hilfsaktion der Jugendlichen
Das offene Zeigen der Notsituation von Randgruppen auch in unseren Städten ist sicher eine Provokation..die Aktion der Jugendlichen ist jedenfalls lobenswert oder wollt ihr lieber dass sie sich zudröhnen und in Kneipen rumhängen. Findet ihr das cool?
Die Situation der Außenseiter die leider auf irgendeiner Weise in der Gosse landeten, stimmt nachdenklich. Ich würde die Sozialarbeiter raussenden oder sogenannte Streetworker..die gibt's doch oder? Die Menschen egal welcher Herkunft ins Obdachlosenheim aufnehmen, dort könnten die Jugendlichen sich durch freiwillige Sozialstunden auch engagieren..Gedanken.
problemlösung(smöglichkeiten)
wenn wir schon von internationalen trend reden, dann sollte sich in südtirol auch dem trend zu "housing first" folgen. warum menschen auf der strasse leben müssen hat auch mit der art des hilfesystems zu tun. in südtirol fühlt es sich erst zuständig, wenn jemand auf der strasse gelandet ist (dem meist ein langer weg des sozialen abstiegs vorangeht) und hat dann den fokus auf versorgung. was die menschen brauchen ist rechtzeitige (z.b. delogierungsprävention) und ambulante hilfe (in eigenen wohnungen) statt zwangsversorgung in 4 bett zimmern ohne perspektive auf integration bzw. teilhabe in den bzw. am wohnungs- bzw. arbeitsmarkt. weiters fehlt in südtirol ein adäquates angebot von dauerwohnplätze für ältere obdach- bzw. wohnungsloser (zumeist chronisch suchtkranker oder psychisch kranker) menschen. und ganz wichtig: die einstellung der menschen im hilfssystem den betroffenen unterstützung bei der bewältigung ihrer lebensprobleme zu geben und akzeptanz für individuelle lebenswege und -formen aufzubringen. das ist mein resumee aus 2,5 jahren professioneller arbeit in diesem bereich.