Società | Wohnen im Alter

Sicher wohnen, frei leben

Der Evangelische Frauenverein plant in Meran das Projekt „Betreutes Wohnen Plus“. Ziel ist es, älteren Menschen ein selbstbestimmtes Leben mit Unterstützung zu bieten.
Hotel Angelica
Foto: Evangelischer Frauenverein Meran
  • In Meran plant der Evangelische Frauenverein ein soziales Projekt namens „Betreutes Wohnen plus“ zu verwirklichen. Als Vorstufe zum Altersheim bietet das Projekt eine Wohnform, die älteren Menschen ermöglicht, selbstbestimmt zu leben, während sie dennoch auf Unterstützung zählen können. Neben regelmäßiger Zimmerreinigung und Essensversorgung, wird auch Hilfe bei der Körperpflege angeboten. Außerdem gibt es einen großen Garten.

    Der Evangelische Frauenverein ist neben dem Seniorenwohnheim Bethanien ebenfalls im Besitz vom Hotel Angelica in Obermais. In diesem Haus soll das Projekt verwirklicht werden. „Natürlich wohnen alte Leute lieber zu Hause als im Altenheim. Der Einzug dorthin wird dann herausgezögert, bis es gar nicht mehr anders geht. Auf den letzten Drücker also. So können sie sich oft nicht richtig von ihrem zu Hause verabschieden. Das soll durch das Projekt „Betreutes Wohnen Plus“ ermöglicht werden“, betont Susanne Ferstl, Mitglied des Frauenvereins

     

     „Natürlich wohnen alte Leute lieber zu Hause als im Altenheim. Der Einzug dorthin wird dann herausgezögert, bis es gar nicht mehr anders geht."

     

  • Hotel Angelica: Das Hotel in Obermais soll zum Wohnheim für Senior*innen umgebaut werden, um diesen ein betreutes Wohnen zu ermöglichen. Foto: Evangelischer Frauenverein Meran

    Das Projekt umfasst fünf Wohnungen mit jeweils 60 bis 65 Quadratmetern, die von bis zu zwei Personen bewohnt werden können. Zudem wird es zwei größere Wohneinheiten mit Platz für insgesamt zehn Personen geben. Diese Einheiten bieten fünf separate Zimmer sowie eine gemeinsame Küche.

    Vor Ort wird ein umfassendes Betreuungsangebot zur Verfügung stehen, das unter anderem Krankenpfleger*innen und eine*n Hausärzt*in umfasst. Auch soll ein Bistro eröffnet werden. Dort sollen ältere Menschen selbstgemachte Speisen und Kuchen anbieten können. „Wir hätten gerne, dass Senior*innen, die gut kochen oder backen können, ihre Speisen verkaufen dürfen. Dann können Leute, die gerne backen oder zum Beispiel eine gute Gulaschsuppe kochen, die verkaufen. Es soll auch zum Treffpunkt für die Menschen werden“, erklärt Ferstl.

     

    „Es soll auch zum Treffpunkt für die Menschen werden.“

     

  • Die Gesamtkosten des Projekts belaufen sich auf 4,5 Millionen Euro. Es ist geplant, den Umbau im Frühjahr 2026 zu beginnen und die Eröffnung anderthalb Jahre später zu feiern. Bei positivem Gutachten des Landes wird das Projekt mit 1,44 Millionen Euro unterstützt, zusätzlich zu Beiträgen für ein Arztambulatorium (250.000 Euro), der Stiftung Sparkasse (150.000 Euro) und weiteren 700.000 Euro für die energetische Sanierung. Der Verein selbst wird einen Kredit in Höhe von 500.000 Euro aufnehmen, jedoch bleibt noch eine Finanzierungslücke von 1,5 Millionen Euro.

    Trotz vierjähriger Bemühungen, das nötige Geld zu sammeln, ist der Frauenverein weiterhin auf Unterstützung angewiesen. Man hofft auf Spenden aus der Bevölkerung sowie auf Unternehmensbeiträge. Eine kreative Spendenaktion namens “WIR WETTEN, DASS...”sieht vor, dass jeder Bürger bis Ende Februar 3 Euro spendet, um eine Gesamtsumme von 1,5 Millionen Euro zu erreichen. Sollte dieses Spendenziel erreicht werden, wird eine Wette eingelöst: Die Politikerinnen Rosmarie Pamer und Katharina Johanna Zeller, Vizebürgermeisterin von Meran, müssten jeweils drei Tage im Altenheim arbeiten und 3 Euro an den Verein spenden. 

  • Betreutes Wohnen plus: Mit einem großen Garten und einem Bistro soll ein Ort für die Gemeinschaft geschaffen werden. Foto: Evangelischer Frauenverein Meran
  • Dieses Projekt schafft eine Möglichkeit, frühzeitig eine betreute Wohnform zu wählen. Es bietet den Senior*innen in Meran einen Lebensraum, der Selbstbestimmung mit notwendiger Unterstützung vereint.