„Le Mädels“ erobern öffentlichen Raum
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Es war ein bewölkter Tag Ende August, als Mara Fantinel auf den Talferwiesen in Bozen überrascht rund 30 junge Frauen begrüßte. Die Gruppe in Sportklamotten war zusammengekommen, um eine Yoga-Einheit abzuhalten, und nennt sich Le Mädels. Die 27-Jährige Fantinel ist Teil der Initiative, die zur Community SportSouthTyrol gehört. Zusammen mit Daniel Favaro und Nicolò Botrugno koordiniert sie einige der Aktivitäten der Community – von Fahrradfahren und Laufen bis zu Wandern und Yoga.
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„Diese Veranstaltung hatte das Ziel, Frauen unterschiedlichen Alters miteinander zu verbinden und einen sicheren Raum für den Austausch auch über sensiblere Themen im Zusammenhang mit der weiblichen Sphäre zu schaffen“, erklärt Fantinel. Trotz einiger neugieriger Blicke und Pfiffe von außen sei die Yoga-Einheit erfolgreich verlaufen. „Die kostenlose Stunde mit der Yogalehrerin stärkte das Gefühl der Zusammengehörigkeit, ließ die Teilnehmerinnen mehr Sicherheit verspüren und schenkte ihnen positive Eindrücke und Energie“, sagt sie.
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Die Initiative SportSouthTyrol
Die Gruppe Le Mädels ist eine der Untergruppen der Community SportSouthTyrol. Die Community will durch Sport und Bewegung Verbindungen schaffen und achtsam mit Umwelt und Landschaft umgehen. Die Idee entstand aus dem Bedürfnis heraus, nicht nur körperlich aktiv zu sein, sondern auch neue Freundschaften zu schließen.
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SportSouthTyrol organisiert in Bozen wöchentliche Radtouren (dienstags) und Laufeinheiten (donnerstags) sowie monatliche Wanderungen. „Diese Momente ermöglichen es, Menschen mit ähnlichen Interessen und Werten kennenzulernen. Trotzdem sind es vor allem die Frauen, die zögern teilzunehmen“, so Fantinel. „Oft haben sie Angst, nicht mithalten zu können oder sich unwohl zu fühlen. Wir glauben nicht, dass es notwendig ist, Männer und Frauen zu trennen, aber es ist eine Tatsache, dass Männer, die häufiger Mannschaftssportarten ausüben, leichter in eine neue Gruppe hineinfinden und ein Gemeinschaftsgefühl entwickeln.“
Aus diesem Grund spiele die Gruppe Le Mädels eine wichtige Rolle: Sie bietet einen ersten Raum des Austauschs unter Frauen, der hilfreich sei, um mit der Community in Kontakt zu kommen und später auch an Veranstaltungen für alle teilzunehmen. „Wir hatten nicht mit einem so großen Andrang gerechnet – und wir denken nun darüber nach, einen richtigen Verein zu gründen“, sagt Fantinel.
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