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Wenn Silvio zum kleinsten Übel wird

Seit Wochen bläst der Wind, und er will gar nicht mehr aufhören. Meist ist er kalt, eisig sogar, ungemütlich, und das hat nichts mit dem Winter zu tun
US-Außenminister Mike Pompeo hat uns am Dienstag via Video erklärt, wieso der Wind bläst. Es handelt sich um eine frische Brise, die rund um die Welt weht und die Bolsonaro nach Brasilien, den Brexit nach Europa und die 5 Sterne nach Italien gebracht hat. Südtirol wurde von diesem neuen Wind auch erfasst. Hierher mitten ins Herz des Landes hat er die Lega verblasen. Sachzwang heißt das dann. Oder Opportunismus. Fahndl im Wind. Im Dienst des Landes, wie die Parteisoldaten sagen. Wenn der Wind rechts weht, geht’s eben dorthin. Klar, es gibt auch diejenigen, die sich tierisch freuen über die Erlösung von unangenehmen linkeren Ehepflichten. 
Und weil bei Erfolgsstürmen die Trittbrettfahrer nie lange auf sich warten lassen, hat sich Silvio in die rechte Brise geschmissen und hofft die Welle zu erhaschen, die ihn nach Brüssel schickt. Der frische Wind bewirkt, dass er jetzt als das kleinere Übel gilt.
Okay, ich habe im Sinne der politischen Vernunft in der Wahlkabine schon einiges angestellt, aber das ist endgültig zu viel. Wenn ich mir vorstelle, dass ich im Mai den Stinkefinger-Silvio wählen müsste, um mich vor noch rechteren Gesellen zu schützen, dann ist meine Flexibilität am Ende. Das klingt ungefähr so, also ob mein Mann mich schlagen dürfte, weil es beim besten Willen nicht anders geht. Ich würde auch keinen Legaiolo in den römischen Senat entsenden, Sachzwang hin oder her.
Wenn ich mir vorstelle, dass ich im Mai den Stinkefinger-Silvio wählen müsste, um mich vor noch rechteren Gesellen zu schützen, dann ist meine Flexibilität am Ende.
Schauen, wie lange es dauert, bis mich eine Böe vollkommen wegfegt. Bei Bärtigen zerrt der Wind bereits heftig an den Hosenschlottern.
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Peter Gasser Sab, 01/26/2019 - 15:49

"Sind die Schuhe geputzt?
Ist das Handtuch benutzt?
Sind die Haare gekämmt?
Ist auch rein das Hemd?
Dann kannst du Weltgeschichte mochen",
sagte die Mutter zu ihrem Jochen.

© Erhard Horst Bellermann (*1937)

Sab, 01/26/2019 - 15:49 Collegamento permanente
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Michi Hitthaler Sab, 01/26/2019 - 19:17

Wo hat sie schlecht recherchiert? Auf welche Textstelle beziehst du dich eigentlich? So wie ich das herausgelesen habe, schreibt sie ja gerade, dass sie diesmal nicht den SVP-Kandidaten wählen wird.

Sab, 01/26/2019 - 19:17 Collegamento permanente
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Mensch Ärgerdi… Sab, 01/26/2019 - 19:51

"Fahndl im Wind. Im Dienst des Landes, wie die Parteisoldaten sagen. Wenn der Wind rechts weht, geht’s eben dorthin."
Es gibt halt Wahlsieger und Wahlverlierer, aber sobald es nicht mehr links ist, hört das Demokratieverständnis bei so manchen auf.

Sab, 01/26/2019 - 19:51 Collegamento permanente
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Manfred Klotz Dom, 01/27/2019 - 08:04

Oliver, abgesehen von der Tatsache, dass es bei einer Kolumne um eine persönliche Sichtweise von Vorkommnissen oder Themen und daher nicht um Recherche geht - ich dachte, das wäre schon zur Genüge erörtert worden - , wäre ich auch gespannt zu lesen, was dir dieses Mal an diesem Beitrag nicht passt.

Dom, 01/27/2019 - 08:04 Collegamento permanente
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Hans Hanser Dom, 01/27/2019 - 17:03

Wer schweigend und tolerierend den aufkommenden Militarismus gutheißt, den die neuen Freunde der Sammelpartei pflegen, macht sich zumindest mitschuldig, wenn Südtirol - nach Willen der Nationalisten - nur mehr eine absolute Nebenrolle spielen soll und unter das Kommando einer allmächtigen Staatsgewalt beordert wird. Der Führungsriege scheint's egal zu sein, gestern Boschi und deren Betrügergenossen, heute die Schreihälse mit der Todesstrafe, morgen die nächsten Nationalisten. Zum Schaudern!

Dom, 01/27/2019 - 17:03 Collegamento permanente
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Peter Gasser Lun, 01/28/2019 - 19:29

In risposta a di Franz Firlefanz

Vergebliche Einsicht

Ein Mensch, der hinnahm Streich um Streich,
Sprach zu sich selbst:"Ich bin zu weich!
Ab heut entfalt ich Kraft und Witz:
Ich werde hart, ich werde spitz!"
Doch mußt er an sich selbst verzagen:
Schon war er wieder breitgeschlagen!

... sag ich jetzt nur mit Eugen Roth.

Lun, 01/28/2019 - 19:29 Collegamento permanente
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Franz Firlefanz Lun, 01/28/2019 - 22:08

In risposta a di Peter Gasser

ich gehe davon aus, dass sie eugen roth schaetzen, sonst wuerden sie ihn nicht dauernd zitieren. es ist erstaunlich, dass ihnen nicht auffaellt wie respektlos sie mit seinem werk umgehen, in dem sie es auf so eine stuemperhafte weise fuer ihre eigenen zwecke zurechtbiegen und besudeln, und dabei auch nicht davor zurueckschrecken ihn die eigenen worte in den mund zu legen.

eugen roth kann sich nicht mehr wehren. solche bewunderer hat kein autor verdient.

nietzsches mahnende worte passen hier trefflich:

" [. . .] doch ich will Zäune um meine Gedanken haben und auch noch um meine Worte: dass mir nicht in meine Gärten die Schweine und Schwärmer brechen!"

Lun, 01/28/2019 - 22:08 Collegamento permanente
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Manfred Klotz Lun, 01/28/2019 - 13:44

Ja, du verstehst falsch. Aber total. Die Aussagen - weder die von RM noch meine - sind nun wirklich nicht schwer zu verstehen, außer du lässt dich von deiner Voreingenommenheit blenden. Hat nichts mit Nibelungentreue zu tun, sondern mit einfachem Verständnis eines Textes.
Ein simpler Erklärungsversuch: Sie würde gerne SVP wählen, kann es angesichts der Allianz mit SB dieses Mal nicht, offenbar weil die Person SB gegen ihre Prinzipien verstößt. Die anderen von dir ins Feld geführten Optionen sind für RM offensichtlich aber von vorneherein keine. Ich unterstreiche FÜR SIE, also RM. Es geht nicht darum was das Angebot hergibt, sondern ob da etwas dabei ist, was den Idealen einer Person entspricht und damit wählbar ist. Und du wirst ihr nicht abstreiten wollen, selbst zu entscheiden wen sie wählen möchte und weshalb, oder?

Lun, 01/28/2019 - 13:44 Collegamento permanente