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Zuwachs für grüne Busse

8,5 Millionen Euro plant die Landesregierung in den kommenden Jahren für den Ankauf und den Betrieb von 10 bis 15 Wasserstoffbussen ein.

Seit Ende 2013 sind in Bozen auf den Linien 10A und 10B der städtischen Linienbusse der SASA fünf mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzellenbusse unterwegs. 13,5 Millionen Euro kostet das auf fünf Jahre (2012 – 2016) angelegte EU-Demonstrationsprojekt “CHIC” (Clean Hydrogen in European Cities), in dessen Rahmen die Markteinführung von Wasserstoffbussen vorangetrieben werden soll. Zwei Drittel, sprich 9 Millionen, der Kosten, übernimmt das Land Südtirol, die restlichen 4,5 Millionen Euro werden von der EU finanziert. Neben Bozen zählen unter anderem London, Oslo und Mailand zu den am CHIC-Projekt teilnehmenden Städten.

“Hoher Fahrtkomfort, geräuscharme Elektromotoren, Wasserstoff statt fossiler Treibstoffe, reiner Wasserdampf statt Abgase” – das seien die Vorzüge dieser Busse, die sowohl von Fahrgästen als auch Busfahrern geschätzt werden, so das Ergebnis einer Studie des Landes. Geht es nach der Landesregierung, soll der Wasserstoff-Fuhrpark des öffentlichen Personennahverkehrs deshalb in Zukunft Zuwachs bekommen. Bereits im Juni des Vorjahres wurde eine Willensbekundung von über 30 öffentlichen Institutionen und Herstellern von Wasserstoffbussen an die EU-Kommissarin für Transport Violeta Bulc übergeben. Darin festgehalten, die Bereitschaft, in den nächsten Jahren europaweit 300 bis 400 Wasserstoffbusse anzukaufen, um die Herstellungskosten wesentlich zu senken. “Auch Südtirol wird sich an dieser Initiative beteiligen und schrittweise 20 Wasserstoffbusse zwischen 2017 und 2020 ankaufen und in den täglichen Liniendienst aufnehmen”, kündigte Mobilitätslandesrat Florian Mussner im November 2015 an.

Bei ihrer Sitzung am heutigen Dienstag hat die Landesregierung nun eine Absichtserklärung (letter of intent) genehmigt, am EU-Förderprojekt zum Kauf von Wasserstoffbussen teilzunehmen. Dass der Ankauf und der Betrieb von Wasserstoffbussen keine billige Sache ist, verriet Landesrat Mussner ebenfalls bereits im November des Vorjahres: “Die voraussichtlichen Ankaufskosten pro Bus liegen zwischen 600.000 und 650.000 Euro. Pro Bus sollte die EU-Finanzierung mindestens 200.000 Euro betragen.” 8,5 Millionen Euro hat das Land heute (26. April) für den Ankauf und die Instandhaltung von 10 bis 15 neuen Wasserstoffbussen in den Haushalt der nächsten Jahre eingeplant. Von der EU sollen die restlichen Gelder kommen, noch ist abzuwarten, ob und in welcher Höhe.

Inzwischen soll auch das Betankungsnetz für Wasserstoffbusse ausgebaut werden, “sowohl in Bozen als auch in Bruneck”, verkündete Landesrat Mussner den Medien heute. Außerdem hat die Landesregierung die Landesabteilung Mobilität damit beauftragt, in Zusammenarbeit mit dem Institut für Innovative Technologien Bozen Konsortial-GmbH (IIT) und dem Konzessionär SASA einen Vergleich der Antriebstechnologien von Brennstoffzellen und von batteriebetriebenen Bussen zu überprüfen, um mögliche Kosten und Nutzen genauer im Detail zu analysieren. Dabei soll festgestellt werden, welche Antriebsart für welchen Einsatzzweck besser geeignet ist.