Società | Sharing im Urlaub

Urlaub der Natur und Brieftasche schont

Alles wird teurer und viele sparen daher beim Urlaub. Das muss aber nicht sein, es gibt eine Alternative und die ist sogar nachhaltig, sie heißt Haus- bzw. Wohnungstausch. Für den Tausch braucht es keine Zustimmung bzw. Genehmigung, da kein Geld im Spiel ist.
Avvertenza: Questo contributo rispecchia l’opinione personale dell’autore e non necessariamente quella della redazione di SALTO.
Füße auf Terrasse mit Blick zum Meer
Foto: Michael Bockhorni
  • Das Grundprinzip

    Statt ein oft unpersönliches Hotelzimmer oder Fereinwohnung zu nehmen, tauscht man mit jemand anderen Wohnung oder Haus. Das Risiko die Wohnung jemand Fremden zu überlassen ist gering, da man ja selbst das Heim des Tauschpartners nutzt. Zusätzlich hilft die Transparenz durch Bewertungen, der Anbieter Home Exchange behält eine Kaution ein und bietet eine Versicherung für größere Schäden. Auch bietet er Unterstützung bei Unvorhergesehenem oder Missverständnissen. Mit diesen Informationen eines guten Freundes, der diese Form schon einige Jahre praktiziert, habe ich mich heuer auch getraut, es auszuprobieren. Als umweltbewusster Mensch schätze ich auch, dass weder negative Auswirkungen auf den Wohnungsmarkt noch auf die Natur gibt, da weder Wohnraum blockiert noch Natur extra verbaut wird.

  • Erste Erfahrungen

    Kaum hatte ich meine Wohnung online gestellt, kam auch schon eine erste Anfrage. So fuhr ich im Frühjahr für zwei Wochen in die Bretagne, in ein hübsches Haus nahe am Meer. Schon vor der Reise habe ich von der Hausbesitzerin viele Tipps für Anreise, Ausflugsziele, Einkaufsmöglichkeiten, kulturelle Veranstaltungen und lokale Speisen bekommen. So konnte ich schon in Ruhe meinen Urlaub planen und entspannt in den Nachtzug nach Paris steigen. Während meines Aufenthalts bekam ich noch weitere Empfehlungen, darunter auch einige wunderschöne Geheimtipps. Zum Beispiel das Fest „printemps-des-sonneurs“ mit einem Umzug von Musik- und Tanzgruppen in traditioneller Tracht und jeder Menge Galettes (Crêpes aus Buchweizenteig) oder ein Ausflug auf die wunderschöne Insel Quessant. Dafür habe ich mich natürlich revanchiert und neben ausführlichen Informationen zu meiner Wohnung und Umgebung der Tauschpartnerin auch aktuelle Veranstaltungen zur Verfügung gestellt und ihr so manchen Dialektausdruck erklärt.

  • Foto: Michael Bockhorni
  • Ein voller Erfolg

    Nach diesem gelungenen Start in das neue Reisen bin ich als Nächstes nach Maastricht. Meine Gastgeber waren mit ihrem Wohnmobil unterwegs und in meiner Wohnung waren Gäste aus Graz, so ein Dreieckstausch ist durch Austausch sog. Guestpoints möglich. Inzwischen mache ich meinen dritten Tausch in Bergamo und weitere sind geplant bzw. angefragt. Eigentlich ist es eine "luxeriöse" Art des Reisens, da einem zumeist eine große Wohnung bzw. ein Haus zur Verfügung steht und da nur Reisekosten anfallen kann der Aufenthalt auch durchaus länger sein. Somit kann ich die neue Freiheit der Pension mit vielen Reisen auch bei kleinem Geldbeutel geniessen.