I libri letti da SALTO nel 2025
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Das Jahr neigt sich seinem Ende zu und wer sich mit einem guten Buch zurückziehen mag, der oder dem seien diese sieben Werke empfohlen. Thematisch ist die Auswahl groß – vom Aufwachsen zwischen zwei Kulturen in Europa, über Poesie, Humor und die Flucht aus dem Alltag bis hin zu dem Ringen um Gleichberechtigung, der Quantenphysik, den Folgen des Anschlags auf den Bataclan in Paris im Jahr 2015 und einem schicksalsträchtigen Referendum auf einer kleinen Insel im Pazifik namens Makatea.
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Alma
di Federica Manzon, 2024
Un romanzo che intreccia Trieste e i Balcani attraverso la storia di Alma, cresciuta tra un padre enigmatico nella Jugoslavia di Tito e una famiglia triestina borghese, sospesa a sua volta tra Basaglia e nostalgia asburgica. Solo da adulta, tornando nella sua città d'origine, Alma farà i conti con l’eredità paterna – e con Vili, il ragazzo di Belgrado che ha tormentato il suo passato. Manzon racconta identità in trasformazione, appartenenze tradite e scelte difficili, fondendo lo spaesamento personale con l’incombere della Storia in un libro sulle ferite irrisolte dell’Europa di confine.
[Raccomandazione di Valentino Liberto]
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Das große Spiel
von Richard Powers, 2024
„Und wie werden wir uns bei diesem Referendum verhalten?“
„Verhalten?“
„Alle, die ihren Namen schreiben können. Das betrifft beide Kinder. Unsere Familie kontrolliert ganz offiziell fünf Prozent von Makateas Zukunft. Vielleicht sind sie sogar ausschlaggebend.“
Ina und Rafi leben erst seit kurzem auf Makatea, einer entlegenen Insel im Pazifik. Doch ausgerechnet dort holt sie ihr altes Leben ein, weil ein gefeierter Digitaltycoon und alter Freund große Pläne für Makatea hat. Die Inselbevölkerung will darüber ein Referendum abhalten. Dabei steht nicht nur ihre Zukunft auf dem Spiel, sondern längst auch das Leben tief unten im Ozean. Das Werk von Richard Powers beeindruckt mit außergewöhnlichen schriftstellerischen Fähigkeiten – ein Buch, das ich ungern aus der Hand gegeben habe.
[Empfehlung von Anna Luther]
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V13. Cronaca giudiziaria
di Emanuelle Carrère, 2022
Nei giorni del decimo anniversario della strage del Bataclan ho ripreso in mano V13 di Emmanuel Carrère, la cronaca del processo per gli attentati di Parigi del 13 novembre 2015 che fecero 130 morti e 350 feriti al teatro, allo Stadio di Francia e in diversi bistrot parigini. Lo scrittore aveva seguito per nove mesi, quasi ogni giorno, quel “gigantesco spettacolo di giustizia”, come lo ha definito lui stesso, per capire cosa significhi amministrare giustizia in una democrazia dopo la barbarie. Il libro, basato sugli articoli che Carrère aveva scritto per il settimanale L’Obs, racconta la sofferenza delle vittime e delle loro famiglie e il fanatismo degli imputati con uno sguardo partecipe, mai enfatico: nella sua penna la realtà basta e avanza. In un periodo in cui i valori delle nostre democrazie sono messi in dubbio, V13 ce ne ricorda la forza. E ci aiuta a mantenere viva la memoria delle vittime, bene prezioso nel nostro presente spesso smemorato.
[Raccomandazione di Simonetta Nardin]
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Warum wir nicht durch Wände gehen – unsere Teilchen aber schon.
von Florian Aigner, 2023
Zugegeben, es gibt entspannendere Lektüren. Man sollte beim Lesen seine Ruhe haben und das Mobiltelefon griffbereit, weil man oft lange am Handy klebt, um irgendwelche Begriffe zu suchen oder Konzepte nachzulesen.
Schritt für Schritt öffnen sich aber neue Horizonte und man erfährt unter anderem, dass ein Elektron keine Kirsche ist und was das mit den 3-D-Brillen im Kino zu tun hat. Es geht ums Beamen, um Schrödingers Katze und warum wir eben nicht durch Wände gehen können, unsere Teilchen aber schon.
Eine komplexe Welt wird einfach erklärt, so einfach es bei diesem Thema halt geht. Wir können nach der Lektüre nicht sagen, wir hätten die Welt der Quanten verstanden. Beispiel gefällig? „Damit schloss sich ein kurioser Kreis: George Paget Thomsons Vater war nämlich J. J. Thomson, der 1906 ebenfalls einen Nobelpreis gewonnen hatte. Der Vater war für die Erkenntnis ausgezeichnet worden, dass Elektronen Teilchen sind. Der Sohn bekam den Nobelpreis für den Nachweis, dass Elektronen Wellen sind. Und beide hatten recht.“ Aber ein bisschen klarer wird sie uns auf jeden Fall.
[Empfehlung von Matthias Mayr]
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Ragazze elettriche
di Naomi Alderman, 2025
In questo romanzo distopico, che possiamo considerare un nuovo classico della letteratura femminista, l’autrice immagina un mondo in cui le donne, grazie alla capacità di emettere scosse elettriche, eliminano il predominio maschile. La società che ne deriva è raccontata attraverso quattro personaggi principali, che invitano a riflettere su questioni sociali e politiche legate alla disparità di genere, più connesse al nostro concetto di potere che a chi effettivamente lo esercita. Se avete una figlia\o o una sorella\fratello che sta cercando di capire come funziona il mondo, regalateglielo: è il romanzo che avrei voluto leggere a sedici anni. Buona lettura!
[Raccomandazione di Elena Mancini]
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Abriss. Prosa
von Gerd Sulzenbacher, 2025
„Aber es braucht einen Boden, um sich zu erheben, zum Sitzenbleiben ohnehin, Tatsachen und eine Art Gewissheit über die Lage, ein Undsoweiter, dass derselbe Boden vor der Haustür als Straße weitergeht und nicht in einen Abgrund stürzt.“ Die Zeilen sind längs am Buchrücken des 2025 im renommierten Urs Engeler Verlag erschienenen Buches „Abriss. Prosa“ wie ein zur Seite gelegter Demo-Slogan angebracht. Nach dem Aufklappen des wohl schlichtesten Buchumschlags des Jahres, treffen (oder liegen) die feinen literarischen Erkundungen Gerd Sulzenbachers bis ins Mark – berühren, verletzen, erschüttern, erheitern. „Meiden“ werde sein „neues Hobby“, meint der Schriftsteller, sein „Zeitwort der Zukunft“. Meiden Sie viele Dinge, aber bitte nicht dieses Buch. Absolute Empfehlung.
[Empfehlung von Martin Hanni]
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Scherzwärts (Lyrikband)
von Wolfgang Sebastian Baur, 2025
In seinem Lyrikband „Scherzwärts“ lädt Wolfgang Sebastian Baur zu einer geistreichen Entdeckungsreise durch die deutsche Sprache ein. Der Titel ist hier Programm: Baur bewegt sich mit tänzerischer Leichtigkeit weg vom schweren Ernst, hin zu einem klugen, oft hintergründigen Humor. Seine Gedichte zeichnen sich durch eine enorme sprachliche Präzision aus; er zerlegt Begriffe, spielt mit Etymologien und setzt sie so überraschend neu zusammen, dass der Leser unwillkürlich schmunzeln muss. Es ist eine Lyrik, die nicht belehren will, sondern die Welt durch das Prisma des Sprachspiels neu ordnet. Ein ideales Buch für alle, die das Spiel mit Worten lieben und Tiefe suchen, ohne auf Leichtigkeit verzichten zu wollen.
[Empfehlung von Marion Gamper]
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