In der letzten Zeit häufen sich die Übergriffe in den Krankenhäusern: Vor allem im Krankenhaus der Landeshauptstadt machen die Gewalt und Aggression gegenüber Mitarbeitern Schlagzeilen. So sind vor allem die Bereiche Notaufnahme, Psychiatrie und die Warteräume am häufigsten betroffen, wo öfters Bedrohungen und körperliche Angriffe stattfinden. So kam es zu Situationen, in denen Patienten randalierten, drohten und Gegenstände beschädigten. Beispielsweise als eine Frau vor dem Haupteingang des Krankenhauses in Bozen Mitte Mai von ihrem Mann geschlagen wurde, während ihre Kinder zusehen mussten.

Dass die Vorfälle eine reale gesellschaftliche Gefahr darstellen, zeigen Statistiken: Im gesamten Sanitätsbetrieb wurden im Jahr 2024 187 Aggressionen gemeldet 72 Prozent der Vorfälle richteten sich gegen Krankenpfleger und -pflegerinnen und elf Prozent gegen das ärztliche Personal. Aufgrund der Vorfälle wurden Rufe nach verstärkten Sicherheitsmaßnahmen, wie der Anwesenheit von Carabinieri, lauter. 

Während der Sanitätsbetrieb bereits darauf reagierte und mit Videoüberwachung sowie Beleuchtung die Sicherheitsvorkehrungen verstärkt hatte, wird diese Maßnahme jetzt mit einer umfassende Sensibilisierungskampagne ergänzt. Dafür werden großformatige Plakate angebracht, die unterstreichen, dass physische oder psychische Gewalt nie eine Lösung ist. Im Gegenteil, sie verletze die Würde und körperliche Unversehrtheit der Opfer und führe zu Unterbrechungen der Dienstleistungen, was sich negativ auf die Patientenversorgung auswirke. 

Die Initiative bildet einen Teil der Kampagne „Respect“ des Landes Südtirol für die Bekämpfung von Aggressionen. Die Kampagne soll ein sicheres und angenehmes Arbeitsumfeld gewährleisten, das auf alle Personen Rücksicht nimmt – vor allem im Gesundheitswesen, wo Mitarbeiter eng mit Patientinnen und Patienten zusammenarbeiten müssen.