Cronaca | Bombenjahre | Ep 50

Partisanenkampf & Allensbach

Fritz Molden war einer der Befürworter des Partisanenkampfs in den 1960er Jahren. In dieser Folge erzählt der Verleger, wie es im Dezember 1960 zum Bruch im BAS kam.
Fritz Molden
Foto: Die Presse
  • Zwischen dem 10. und 14. April 1960 ziehen fünf wissenschaftliche Erhebungsbeamte eines deutschen demoskopischen Institutes durch Südtirol und be­fragten 200 Leute aus den verschiedensten Landesteilen und sozialen Schichten. Die Umfrage wird vom „Institut für Demoskopie - Allensbach am Bo­densee“ durchgeführt und die Ergebnisse werden einen Monat später in einem ei­genen Forschungsbericht publiziert.
    Die in der Umfrage gestellten Fragen befassen sich alle mit der politi­schen Situation in und um Südtirol. So wird nach der Zugehörigkeit zu Österreich, nach dem vorrangigen politischen Ziel (Provinzialautonomie oder Selbstbestimmung), nach der Zufriedenheit mit der SVP und der österreichischen Südtirol-Politik gefragt. Zudem gibt es einige Fragen über die Einstellung zu den „radikalen Kreisen“ und einem möglichen Volksauf­aufstand.
    26 Prozent der Befragten meinen, dass die SVP-Politik zu nachgiebig sei. 12 Pro­zent sprechen sich für einen Volksaufstand aus und  26 Prozent der Befragten erklären, dass sie bei einem Aufstand die „Südtiroler Freiheitskämpfer“ unterstützen würde.
    Was kaum jemand niemand weiß: Die Umfrage wurden von Fritz Molden in Auftrag gegeben und auch bezahlt. Molden, gehört damals nicht nur zum Führungszirkel des BAS, sondern er wird wenige Monate später auch Teil von Bruno Kreiskys Delegation bei der UNO-Vollversammlung in New York sein als Südtirol auf der Tagesordnung steht.
    Trotz dieser diplomatischen Bemühungen war Fritz Molden innerhalb des BAS immer einer derjenigen, die offen für den Partisanenkampf eintraten. Der Wiener Verleger erzählt in dieser Folge der Bombenjahre, was er und seine Mistreiter sich darunter vorgestellt haben. Aber auch über den Streit, wann der richtige Zeitpunkt zum Losschlagen des BAS war, den Bruch Anfang Dezember 1960 und als Folge davon, seinen Rückzug aus der illegalen Untergrundbewegung.

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    Bombenjahre: Die Geschichte der Südtirol-Attentate