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Ausschreibung für Super-Primariat

Das Bozner Krankenhaus soll angesichts von Ärztemangel effizienter arbeiten, deshalb wird die Notrufzentrale mit Anästhesie und Intensivstation zusammengelegt. Der PD kritisiert das Vorhaben.
Krankenhaus
Foto: Pixabay
  • Der Partito Democratico (PD) wehrt sich gegen die geplante Zusammenlegung der Notrufzentrale, Anästhesie und Intensivstation im Bozner Krankenhaus. Das geplante Vorhaben sei „ein schwerer Fehler“ und erinnere an das „Chaos der Covid-19-Pandemie“

    „Es ist Unfug zu glauben, dass eine Super-Abteilung mit fast 90 Ärzten korrekt und effizient geführt werden kann“, erklärt Elio Dellantonio für die Gruppe Sanität im PD in einer Mitteilung an die Medien. Gesundheitslandesrat Hubert Messner hingegen verteidigt den Plan, der bereits seit Monaten diskutiert werde. „Es geht um die optimale Ressourcennutzung in Zeiten von Personalmangel“, erklärt Messner. Deshalb sei die Kritik des PD nicht nachvollziehbar. Eine Stellenkürzung sei nicht geplant. 

  • Hubert Messner: „Es geht um die optimale Ressourcennutzung in Zeiten von Personalmangel.“ Foto: LPA/Fabio Brucculeri

    Neben dem befürchteten Chaos besteht beim PD die Sorge, dass die italienische Sprachgruppe bei der Besetzung des neuen Primariats benachteiligt werde: „Nicht zuletzt stellt sich ein Problem des ethnischen Proporzes. Das Bozner Super-Primariat scheint bereits der deutschen Sprachgruppe zugeteilt zu sein.“ Damit bezieht sich Dellantonio auf die Leitung des Landesnotfalldienstes, angesiedelt im Bozner Krankenhaus unter der Leitung von Marc Kaufmann. Landesrat Messner bezeichnet diese Debatte als „überflüssig und lächerlich“, da für das neue Primariat so bald wie möglich ein Wettbewerb ausgeschrieben werden soll, wo die Sprachzugehörigkeit keine Rolle spiele.