15 Minuten am Tag

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„Nutzt die Freiheit der Lehrtätigkeit, um euch 15 Minuten am Tag mit dem Thema Frieden zu beschäftigen und mit den Schüler:innen die Geschehnisse in Palästina zu besprechen.“ So lautet der Aufruf der nationalen Gewerkschaft AGB CGIL während einer Online-Versammlung, die am Montag, den 29. September, für im Bildungsbereich tätige Personen abgehalten wurde.
An der Veranstaltung nahmen laut den Organisator:innen mehr als 25.000 Menschen online teil, weitere 10.000 verfolgten sie in Klassenzimmern und anderen eigens dafür eingerichteten Räumen in ganz Italien. Diskutiert wurde die aktuelle Situation im Gazastreifen und im Westjordanland, insbesondere mit Blick auf Bildungsmöglichkeiten. Betont wurde die Bedeutung von Bildungsarbeit in Zeiten von Zerstörung und Krieg – im angegriffenen Gebiet, aber auch an den Schulen in Italien.
Die Initiative der Gewerkschaft AGB CGIL unter dem Titel „Occhi su Gaza“ hat das Ziel, Lehrpersonen und Wissenschaftler:innen für die Situation in Palästina zu sensibilisieren und Handlungsmöglichkeiten für Lehrkräfte in Italien aufzuzeigen. Auch in Südtirol gab es laut dem lokalen Vertreter der Schulgewerkschaft, Stefano Barbacetto, im Vorfeld der Versammlung viel Interesse vonseiten der Lehrpersonen; mehrere Personen nahmen online teil. Vor Ort kam es jedoch – aufgrund der „knappen Ankündigung“ – zu keinen Zusammenkünften.
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„Samenkörner für die Gesellschaft von morgen“
Mohammed Jase, der live aus dem Gazastreifen zugeschaltet war, schilderte die Bedingungen, unter denen Lehrpersonen dort arbeiten: „Lehrkräfte im Gazastreifen riskieren auf dem Schulweg ihr Leben, aber auch die Schulen selbst werden immer wieder angegriffen. Viele haben Familienmitglieder verloren, manche ihr Leben.“
Er beschrieb weiter: „Wie alle anderen Menschen auch schlafen viele in Zelten, müssen täglich um Wasser und Nahrung kämpfen; die Gehälter sind seit Monaten blockiert. Im Schnitt wurden Lehrpersonen im Gazastreifen in den letzten zwei Jahren acht Mal vertrieben und mussten ihren Wohnort wechseln.“
Die von Jase aufgezählten Umstände verdeutlichen die enormen Schwierigkeiten, mit denen Lehrende täglich konfrontiert sind. Dennoch sieht er sie als „Inbegriff von Widerstand und Hoffnung“: In einer Umgebung, in der nichts mehr Sinn zu ergeben scheint, „pflanzen sie jeden Tag ein Samenkorn für die Gesellschaft von morgen“, so sein Bericht.
Auch eine Schuldirektorin aus dem Westjordanland berichtete von den Problemen, denen Lehrkräfte dort begegnen: „Auch wenn die Situation bei uns natürlich eine andere ist als im Gazastreifen, wird auch hier in den besetzten Gebieten der Schulunterricht zunehmend schwieriger“, sagte Nariman Alamleh. „Immer mehr Menschen können die Schulen aufgrund von Checkpoints und Absperrungen nicht mehr erreichen, kleinere Ortschaften werden isoliert, und mehrere Schulen mussten schließen.“ Zusätzlich wies sie auf die angespannte finanzielle Situation hin: „Die Auszahlung der Gehälter ist seit Monaten blockiert.“
Internationale SolidaritätUm die Bildungsarbeit im Gazastreifen zu unterstützen, startete die Gewerkschaft AGB CGIL bereits im Juli gemeinsam mit der Union der Palästinensischen Lehrpersonen (GUPT), Education International und fünf weiteren Gewerkschaftsbünden aus Europa und Südafrika die Initiative „Palestinian Teachers Support. New Female Teachers. Gaza Teachers and Children“. Ziel ist es, Bildungsarbeit im Gazastreifen zu finanzieren und psychologische Unterstützung vor Ort anzubieten.
Mit Veranstaltungen wie der Nationalen Versammlung an diesem Montag soll zudem Aufmerksamkeit auf die Situation gelenkt und bestehende Initiativen unterstützt werden. Eine davon ist die „Global Sumud Flotilla“, deren Vertreter während der knapp zweistündigen Versammlung ebenfalls zu Wort kamen. Ziel der heute 42-Boote-starken internationalen Flotte, die von der italienischen Regierung und dem Staatspräsidenten zur Umkehr aufgerufen wurde, ist es, Hilfsgüter in den Gazastreifen zu bringen, einen permanenten humanitären Korridor einzurichten und einen Waffenstillstand zu forcieren.
Aufruf zur BildungsarbeitDie Gewerkschaft AGB CGIL ruft dazu auf, nicht länger zuzusehen, sondern auch an Schulen aktiv zu werden: Schüler:innen sollen informiert und mithilfe der Kompetenzen der Lehrpersonen altersgerecht über die Situation in Palästina aufgeklärt werden. So sollen Kinder und Jugendliche Werkzeuge erhalten, um das Geschehen einordnen und sich für den Frieden einsetzten zu können.
Die Gewerkschaft kündigt an, weitere Veranstaltungen zum Thema abhalten zu wollen.
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Sind wir schon in Russland…
Sind wir schon in Russland oder Nord Korea oder Trump USA?
Mir scheint, die Gewerkschaften sind überfinanziert und unterbeschäftigt.
Hoffentlich thematisieren…
Hoffentlich thematisieren sie dann auch den 7. Oktober, die Schreckensherrschaft der Vergewaltiger und Mörder der Hamas, und den Umstand, dass in den Klassenräumen in Gaza religiöser Extremismus, Hass und Mord gelehrt wurde und wird.
In risposta a Hoffentlich thematisieren… di Peter Gasser
Nachtrag: „Eine davon ist…
Nachtrag: „Eine davon ist die „Global Sumud Flotilla“, deren Vertreter während der knapp zweistündigen Versammlung ebenfalls zu Wort kamen“:
mit dabei, und das zu unterschlagen zeigt schon die Schönfärberei und Gaza-Romantik des Artikels:
- Samidoun: Offiziell beteiligt ist die Gruppe Samidoun, die in den USA, Kanada und Israel als Terrororganisation eingestuft ist und in Deutschland verboten wurde. Sie dient als Spendennetzwerk für die PFLP, eine Terrororganisation, die zahlreiche Anschläge auf Juden verübt hat.
- Die Flottille wird begleitet von Jaldia Abubakra. Sie ist eine führende «Aktivistin» von Samidoun in Madrid, ein enger organisatorischer Arm der PFLP in Europa. Sie tritt bei der Flottille auch als Koordinatorin und Sprecherin auf.
- Freedom Flotilla Coalition: Koordiniert wird die internationale Koalition von Zaher Birawi, einem bekannten Hamas-Funktionär. Er erklärte selbst, die Flottille sei «keine Charity», sondern ein politisches Projekt, um Israel unter Druck zu setzen – und das werde so lange fortgesetzt, «bis die Besatzung beendet ist». Mit anderen Worten: Solange es den jüdischen Staat gibt.
- Muslimbruderschafts-Netzwerke: Hinter der Flottille stehen BDS-Gruppen, internationale Propaganda-Netzwerke und religiöse Organisationen mit klaren Bezügen zur Muslimbruderschaft und Hamas. Eine OSINT-Analyse spricht von einer «humanitären Fassade», die in Wahrheit Legitimität und Deckung für Terrorgruppen bietet.
- Akteure mit Hamas-Nähe: Dokumentiert sind Figuren wie Yahia Sarri. Sarri tritt bei der Sumud-Flottille als öffentlicher Fürsprecher und Aushängeschild. Er ist ein algerischer Islamist, der mehrfach Seite an Seite mit Hamas-Funktionären auftrat. Oder Khaled Safi, ein Hamas-naher Medienaktivist, der für Propagandakanäle wie Shehab News arbeitet und und die Qassam-Brigaden öffentlich verherrlicht.
- Unter den Passagieren finden sich neben Prominenten auch weitere Extremisten: So zum Beispiel Thiago Ávila aus Brasilien, der den 7. Oktober feierte und Hizbollah-Chef Nasrallah glorifizierte. Oder Wael Nawar aus Tunesien, der das Hamas-Massaker bejubelte und zuvor «Konvois» nach Rafah organisierte.
Das Muster ist eindeutig: Die Flottille ist kein Hilfskonvoi, sondern eine politische Inszenierung mit terroristischem Anhang.“
Und lehren kann man auch den Fahrplan der UN zum Frieden:
Die UN hat auch bereits einen Fahrplan:
am 12. September hatten 142 Staaten in der UN-Generalversammlung, darunter auch Deutschland, die sogenannte New York Declaration unterzeichnet. Diese sieht einen langfristigen Fahrplan zur Lösung des Konfliktes vor und fordert unter anderem
- eine sofortige Waffenruhe,
- die Freilassung aller Geiseln,
- die Entwaffnung der Hamas,
- den Ausschluss der Hamas aus jeglicher Regierungsverantwortung über Gaza
- und die Schaffung eines palästinensischen Staates.
Sehr interessanter Artikel…
Sehr interessanter Artikel von Chaim Noll in der nzz, ich kann ihn hier nicht einstellen, aber auf meiner FB Seite.
Es wird Zeit mehr…
Es wird Zeit mehr Privatschulen zu gründen, denn die politische Neutralität wird an den öffentlichen mehr und mehr ad absurdum geführt, wie man sieht.