Die Heimholung
Die Ironie der Geschichte will es, dass ausgerechnet einer den Vertrag unterzeichnen wird, der politisch eigentlich bereits aussortiert wurde. Giovanni Polonioli, SEL-Vizepräsident und im Organigramm des neuen Südtiroler Energiebetriebes nicht mehr vorgesehen, wird am Dienstag Nachmittag einen historischen Schritt tun.
Die SEL AG übernimmt den Anteil der Edison an der „Hydros GmbH“ (40 Prozent= und der SELedison AG (42 Prozent). Damit sind Südtirols Großkraftwerke endgültig in der Hand des lokalen Energiebetriebes. Arno Kompatscher hat damit das geschafft von dem seine Vorgänge immer geträumt haben. Die Heimholung der Energie.
Vor genau vier Monaten hatte salto.bz exklusiv über die Verhandlungen zwischen Land, SEL und Edison berichtet.
2005 war die Sel AG in die Delmi AG eingestiegen. Man zahlte für 10 Prozent über 180 Millionen Euro an den Energieriesen. Delmi hatte damals zusammen mit dem französischen Energiekonzern EDF die Mehrheit an der Edison AG übernommen. Der SEL-Einstieg war vor allem ein strategischer Schritt. Man wollte damit mit der Edison in Südtirol enger ins Geschäft kommen. Eine Rechung, die aufgegangen ist.
2008 gründen Edison und Sel in Bozen gemeinsam die Hydros GmbH. An der Hydros, die sieben Großkraftwerke in Südtirol übernimmt, ist die SEL zu 60 Prozent und die Edison zu 40 Prozent beteiligt.
Bereits im Jahr 2000 hatte man die SELedison AG gegründet, die seitdem die beiden Vinschger Kraftwerke Kastelbell und Glurns führt. In dem Unternehmen halten, neben der SEL (27 Prozent), der Etschwerk AG (8 Prozent), der Selfin GmbH (15 Prozent), auch die Vinschger Gemeinden 8 Prozent. Hauptaktionär ist aber immer noch Edison mit 42 Prozent.
Im Dezember 2011 kommt es aber zu einer Umstrukturierung auf dem italienischen Strommarkt. Inzwischen war der Energiekonzern Edipower SPA entstanden und die Delmi Beteiligung der SEL wurde in eine 6,75-Prozent-Beteiligung an Edipower umgewandelt.
Gleichzeitig aber fällt über die Jahre hinweg der Wert der Beteiligung beträchtlich. Die SEL verliert um die 79 Millionen. Was vor allem von den Südtiroler Grünen im Landtag mehrmals energisch kritisiert wird. Aber nicht nur die Grünen fordern den Ausstieg der SEL aus der Edipower. Auch der Vinschger SVP-Kammerabgeordnete Albrecht Plangger hat bereits vor Jahren die Forderung erhoben: Man solle die Edipower-Anteile mit der 40-Prozent-Beteiligung der Edison an der Hydros tauschen.
Ende Juli hat der Mailänder Energieversorger A2A Spa seinen Halbjahresbericht veröffentlicht. A2A ist inzwischen der Hauptaktionär der Edipower Spa. Im Bericht ist auch ein Rahmenvertrag angeführt, den die A2A mit den anderen Edipower-Gesellschaftern und der SEL AG am 23. Juni 2015 abgeschlossen hat. Darin ist festgehalten, dass die Gesellschafter alle Edipower-Anteile an die A2A abgeben.
Damit wird besiegelt, dass die SEL Ag aus dem zweitgrößten italienischen Energiekonzern aussteigt. Für die Edipower-Beteiligung, deren Wert inzwischen um die 105 Millionen liegt, soll der Südtiroler Energieversorger aber nur indirekt Geld erhalten. Denn der Deal sieht vor, dass die SEL AG im Gegenzug von A2A ein Paket von zehn Kraftwerken bekommt, die in der Provinz Pordenone in Friaul liegen. Diese Kraftwerke aber interessieren vor allem die Edison.
Deshalb wird die SEL AG diese Kraftwerke an die Edison AG weitergeben. Edison wiederum wird für die Übernahme der SEL zwei Beteiligungen in Südtirol überlassen. Die 42 Prozent an der SELedison AG und die 40 Prozent an der Hydros GmbH.
Sieben Monate dauerten die Verhandlungen. Wobei man den Deal bis Jahresende durchbringen wollte. Genau das ist jetzt gelungen.
Die SEL AG tritt die zehn Kraftwerke im Friaul an die Edison ab. Dazu zahlt SEL 192 Millionen Euro direkt. Weitere 38 Millionen Euro kommen dazu, die in den Kassen der 10 Kraftwerke in Friaul liegen. Macht insgesamt 230 Millionen Euro.
Der Edison-Verwaltungsrat hat den Deal bereits vor Weihnachten abgesegnet. Am Dienstag Vormittag hat auch der Verwaltungsrat der SEL AG den Kauf beschlossen. Am Nachmittag soll auf einer Pressekonferenz die Unterzeichnung erfolgen. Für die SEL AG wird Giovanni Polonioli die Unterschrift leisten. Polonioli ist derzeit auch noch Präsident der Edipower.
Mit diesem Schritt und der Entstehung von Alperia dürfte sich in den letzten zwei Jahren auf dem Südtiroler Strommarkt mehr getan haben, als im gesamten Jahrzehnt davor.
Ohne über die Leistung der
Ohne über die Leistung der Kraftwerke zu sprechen ist das für mich nicht nachvollziehbar. Die 10 Werke im Friaul haben also einen Kontobereinigten Wert von 105-38=67M bei 100% Beteiligung. Die 40 bzw. 42% Beteiligung an neun hiesigen Kraftwerken aber 230M. Auf 100% hochgerechnet also etwa 570M. Damit sich die Rechnung aufgeht müsste ein Südtiroler Kraftwerk im Schnitt zehn Mal so viel Wert sein wie ein Friauler Kraftwerk. Ist das der Fall? Oder mache ich einen Gedankenfehler?
In risposta a Ohne über die Leistung der di Benno Kusstatscher
Laut anderer Darstellung
Laut anderer Darstellung zahlt Edison 8M an die SEL. Ist das immer die selbe Mathematik?
http://www.provinz.bz.it/news/de/news.asp?news_action=4&news_article_id…
naja grundsätzlich ist es
naja grundsätzlich ist es brgrüssenswert, dass die energie nach südtirol zurückgekehrt sprich heimgekommen ist
allerdings war der preis nicht so super wie vom der landesregierung breitspurig verkündet
schade ist auf dass aufgrund der wässrigen ausschreibungsverfahren es ermöglicht haben, dass "gottseidank" es für zwei kraftwerke möglich geworden ist . eigentum das dem volk gehört in private hände gegangen ist
im allgemeinen ist der ausgang der rückholumg wohl nur als das geringere übel anzusehen, und dafür sollten die verantwortlichen volksvertreter nicht so breitspurigen stolz verkünden
wer ein wenig ahnung vom spiel hat , kann auch den neuen vcerwltungsrat nicht wirklich als neuanfang ausmachen sondern vielmehr neus spiel mit alter besetzung und diverse versorgungsposten von treuen soldaten erkennen