Economia | Hof meets Labor

Warum nicht Rohnensaft?

Mit dem Apfelsaft EVA bio ist der Burghof bekannt geworden. Mit einer ausgefallenen Idee sollen die Kunden auf neue Geschmäcker kommen: natürlichen Rohnensaft.
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NOI Techpark - Labs
Foto: Ivo Corrà

Soweit die Idee, aber in der Praxis weist die Rohne als Ausgangsprodukt einige Schwierigkeiten auf, allen voran den geringen Säuregehalt des daraus gewonnen Saftes. Bei der Pasteurisierung kann der Saft nur durch die Zugabe von Säure für Raumtemperatur haltbar gemacht werden. Mit diesem Problem wandten sich Irmi und Klaus Oberhofer vom Burghof an die Abteilung Innovation und Energie des Südtiroler Bauernbundes. Und wurden mit den richtigen Partnern vernetzt. „Unsere Abteilung dient seit jeher als Brücke zwischen Wissenschaft und Praxis, weswegen wir nun auch einen Sitz direkt im NOI Techpark haben. Wir haben also die Anfrage der Familie Oberhofer entgegengenommen und sie mit dem Versuchszentrum Laimburg vernetzt“, berichtet Astrid Weiss, Leiterin der Innovationsabteilung im SBB.

Dort war es Elena Venir, Leiterin der Arbeitsgruppe „Obst- und Gemüseverarbeitung“, die sich dem Projekt verschrieb und gemeinsam mit Irmi und Klaus Oberhofer an einer Rezeptur arbeitete, um das Rote-Bete-Extrakt ausschließlich mit Apfelsaft aufzusäuern und damit vollkommen auf künstliche Säuerungsmittel zu verzichten. Das Forschungsteam im Labor Fruit and Vegetable Processing lotete durch Analysen und Tests jenes Verhältnis von Rote Bete und Apfel aus, das gute Stabilität garantiert. Gleichzeitig wurde der pH-Wert ermittelt, der die Haltbarkeit des Safts verbessert. Letztere stellt eine der größten Herausforderungen bei der Herstellung von Gemüsesäften dar, fehlt hier eben genau die Säure, die bei Obst- und Beerensäften, wie etwa Orangen- oder Johannisbeersaft, gegeben ist.  

©  NOI Techpark

 

Das Ergebnis dieser Zusammenarbeit ist ebenso banal wie genial: ein natürlicher Gemüsesaft, der allein durch die Zugabe von Apfelextrakt stabil und haltbar gemacht wird. „Für uns kamen chemische Zusätze für den Rohnensaft nicht in Frage, am Burghof arbeiten wir nämlich nach den Prinzipien der biologisch-dynamischen Landwirtschaft. Umso wichtiger war für uns die Zusammenarbeit mit dem Versuchszentrum Laimburg, das uns mit seinem Know-how und seinen Laboren und Geräten bei der Suche nach einer natürlichen Lösung behilflich war. Und schließlich haben wir diese auch gefunden“, zeigt sich Bäuerin Irmi von der erfolgreichen Vernetzung begeistert. Vom Geschmack des Vinschger Hofprodukts aus dem Labor kann man sich mittlerweile selbst überzeugen, denn der Rohnensaft wird im Hofladen der Familie vertrieben.