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Schutz für den Nachwuchs

Die Präventionskampagne „Ich schau auf dich“ ging gestern an den Start. Neugeborenen, welche nach dem 1. Mai 2024 das Licht der Welt erblickten, wird das neue Medikament Nirsevimab ab dem 5. November kostenlos verabreicht.
Pressekonferenz zur Kampagne
Foto: Südtiroler Sanitätsbetrieb
  • Das neue Medikament Nirsevimab beugt schweren Krankheitsverläufe im Zusammenhang mit dem respiratorischen Synzytial-Virus (RSV) vor. Jährlich verursacht das Virus zahlreiche Hospitalisierungen, welche nun um 77 Prozent verringert werden können. Weiters verringert der eingesetzte Antikörper 80 Prozent der Atemwegsinfektionen, die einer ärztlichen Behandlung bedürfen, besonders in den kalten Monaten.
    Andere Länder haben sich dieser Medikation bereits im vorherigen Jahr bedient. Jetzt zieht Italien nach. Die Verabreichung erfolgt in den Impfzentren und auch bei Kinderärztinnen und -ärzten freier Wahl. Zu beachten ist die Dosierung, da diese je nach Körpergewicht des Kindes variiert. Darum ist es wichtig, dass Eltern das genaue Gewicht kennen.

  • Prävention, keine Heilung

    Foto: Unsplash/Aditya Romansa

    Einfache Krankheitsformen von RSV bergen nur wenige Symptome, jedoch gibt es durchaus schwerere Verläufe, denen man entgegenwirken muss. Rund 30 Prozent der schweren Verläufe ziehen Komplikationen wie Asthma oder Bronchospasmen nach sich. Zwar gab es in der Coronazeit einen klaren Abwärtstrend, in den letzten zwei Jahren wurde er jedoch revidiert. Diese Entwicklung ist durch die erhöhten Vorsichtsmaßnahmen, wie eine häufige Reinigung der Hände und das Tragen von Masken, bedingt. Neugeborene sind deutlich anfälliger für jede Form der Erkrankung und fallen daher oft der Übertragung durch Familienmitglieder zum Opfer. Auch nach Verabreichung von Nirsevimab ist es wichtig, dem Nachwuchs ausreichend Schutz zu bieten. Das Medikament ist nämlich kein Heilmittel, sondern dient lediglich der Prävention einer schweren Erkrankung. Nirsevimab ist die Evolution eines bereits existierenden Medikaments namens Palivizumab, welches jedoch bis vor Kurzem nur an Risikogruppen verschrieben wurde. Im Vergleich zur Wirksamkeit von einem Monat in der vorherigen Entwicklungsstufe hält das Medikament nun fünf Monate lang an und ist für jedes neugeborene Kind erhältlich.

  • Bereits ab 4. November sind telefonische Vormerkungen unter der Nummer 100 100 mit Vorwahl möglich.