Kultur | Bibliophile Fragen

„Alle von Michel Houellebecq“

Die Autorin Waltraud Mittich wurde in der "Kulturhauptstadt Bad Ischl 2024" geboren, hat zahlreiche Bücher veröffentlicht und „die immer gleichen Fragen“ beantwortet.
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Foto: Foto: Salto.bz
  • SALTO: Welches Buch hat Sie in Ihrer Kindheit nachhaltiger geprägt, als Sie damals je geglaubt hätten?

    Waltraud Mittich: In meiner Kindheit gab es kaum Bücher, weder in Bad Goisern, wo ich bis zu meinem 6. Jahr gelebt habe, noch im Haushalt in Toblach. Aber die Dorfbibliotheken wurden in den den 1950-er Jahren auf-und ausgebaut, und so geriet ich an Schillers Maria Stuart. Mein kindlicher Horizont war eng und ich erinnere mich ziemlich genau, sehr erstaunt und erfreut gewesen zu sein, dass gleich zwei Frauen von so enormer Wichtigkeit sein können. Die Erfreutheit hat angehalten, und ich liebe Schiller noch immer.

    Welcher letzte Satz eines Romans ist und bleibt für Sie ganz großes Kopfkino?

    Im Kafka-Jahr: Und über die Brücke ging ein unendlicher Verkehr.
     

    Das Glück beim Händewaschen vom Zoderer Joseph

  • Waltraud Mittich unterwegs: Achtung - „Das Glück ist ein Vogerl“ Foto: Privat

    Reimen ist doof, Schleimen ist noch doofer… Auf welches – anscheinend gute – Buch konnten Sie sich nie wirklich einen Reim machen?

    Ich kann mit dem Begriff „gutes Buch“ nichts anfangen. Er ist ein bildungsbürgerliches Relikt und gehört abgeschafft.

    Ein Fall für Commissario Vernatschio. Wie erklären Sie einem Außerirdischen die geheimnisvolle Banalität von Lokalkrimis?

    Ich gestehe, keinen einzigen gelesen oder gesehen zu haben.

    Gewichtig! Welchen Buch-Tipps schenken Sie noch uneingeschränkt Vertrauen?

    Dem Zeit-Herausgeber vertraue ich schon.

    Was für ein Fehlschlag! Welches Buch würden Sie auf einer einsamen Insel zurücklassen?

    Alle von Michel Houellebecq

    Das Rauschen des Blätterns. Welches Buch würden Sie auf keinen Fall am E-Book-Reader lesen?

    Ich bin keine E-book-Leserin

    Welches Buch zu Südtirol oder eines/einer Autors/Autorin aus Südtirol würden Sie unbedingt weiterempfehlen? 

    Das Glück beim Händewaschen vom Zoderer Joseph