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Die europäische Frage

Nicht ausschließlich in politischen Fragen scheiden sich im Landtag die Geister. Wen supporten Kompatscher, Mair und Co. bei der heute beginnenden Europameisterschaft?
Euro Fußball
Foto: Bildersindtoll
  • Foto: SALTO/A. Odierno

    Arno Kompatscher (SVP): Ich glaube zwar nicht, dass jemand an meinen Fußballweisheiten ernsthaft interessiert ist. Die Favoriten aus meiner Sicht lauten aber Frankreich, Spanien, England in dieser Reihenfolge. Wobei die Engländer es in der Regel am Ende nicht schaffen, ihr Potenzial umzusetzen. Bekanntermaßen drücke ich beim Fußball aber den Azzurri die Daumen. Ich bin aber ein sehr kritischer Fan, wenn die Spielweise nicht schön ist.

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    Ulli Mair (Freiheitliche): Ich bin seit eh und je für Deutschland. Wir waren damals ja die Gründer des DFB-Fanclubs Südtirol. Die Experten favorisieren andere, aber ich favorisiere natürlich Deutschland. Mein Traumfinale wäre Deutschland-Italien und Deutschland gewinnt im Elfmeterschießen (lacht). Das wäre hochspannend und ein Klassikerfinale. Die Fachleute sehen aber andere als Favoriten, manche sehen Frankreich stark, weitere Portugal. Ich schaue Fußball generell, aber nur bei Ereignissen wie der EM.

     

    „Bekanntermaßen drücke ich beim Fußball den Azzurri die Daumen."

     

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    Madeleine Rohrer (Grüne): Ich bin ein Fan von Europa und vom Kajakfahren. Aber bei der Fußball-EM ist bei mir schon viel, wenn ich das Finale schaue. Da entscheide ich dann, zu wem ich halte. Wenn Italien im Finale ist, dann bin ich für sie. Mein Interesse gilt aber anderen Sportarten.

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    Marco Galateo (FdI): Tifo naturalmente per l'Italia, perché è la squadra più bella e forte del mondo. Quella che risulta più simpatica alle tifoserie di tutto il mondo. È la squadra che porta alto il nome dell'Italia e che in qualche modo ci fa pubblicità. Non si tratta solo di sport ma anche di etica, perché ai giocatori della nazionale viene richiesto anche di tenere un comportamento esemplare dentro e fuori dal campo e questo è un messaggio molto bello che rientra nella cultura del rispetto. Spero che possa vincere.

  • Am Magnagoplatz: Wie viele hier in den nächsten Wochen wohl auf den Sportkanal umschalten? Foto: Seehauserfoto
  • Foto: Andy Odierno

    Brigitte Foppa (Grüne): Ich bin traditionellerweise für Italien. Meistens suche ich mir dazu noch ein Land aus, einen Außenseiter, den ich sympathisch finde. Meinen „Herzenstifo“ habe ich diesmal für Georgien. Als Favoriten sehe ich Italien, ich werde aber auch immer familiär gebrieft, muss ich dazu sagen (lacht).

     

    „Meinen „Herzenstifo“ habe ich diesmal für Georgien.“

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    Andreas Leiter Reber (Freie Fraktion): Ich habe jahrelang zur deutschen Nationalmannschaft gehalten, diese Begeisterung wurde in den letzten Jahren ein bisschen gedrückt. Ich hatte aber immer schon ein Faible für Außenseiter. Wenn das Eröffnungsspiel Deutschland-Schottland stattfindet, würde es mich einerseits freuen, wenn die Deutschen zu ihrem alten Mannschaftsgeist zurückfinden würden, aber es würde mich genauso freuen, wenn die Schotten als Außenseiter toll auftreten. So etwas, wie in der Vergangenheit das „Island-Gefühl“, ist immer ein tolles Erlebnis aus sportlicher Sicht, wenn eine Mannschaft aus einem kleinen Land punkten kann. Spanien, Italien und England sind die allgemeinen Favoriten aufgrund der Leistungen der letzten Saison, glaube ich.

  • Euro 2024

    Es ist wieder so weit: Heute Abend beginnt die Europameisterschaft, 24 Nationalmannschaften kämpfen um den europäischen Fußball-Olymp. Gastgeberland Deutschland ist um 21.00 Uhr gegen Schottland gefordert, während die Italiener in der Todesgruppe (Spanien und Kroatien sind die anderen Gegner) morgen Abend im Spiel gegen Albanien eingreifen.

    Schenkt man den Wettquoten Glauben, so sind die drei größten Favoriten England, Frankreich und Deutschland (in dieser Reihenfolge). Wer im Landtag den richtigen Riecher hatte, wird sich am 14. Juli im Berliner Olympiastadion herausstellen, da heißt es nämlich: Finalzeit!

  • Foto: SVP

    Harald Stauder (SVP): Als alter Bayern München-Fan, ist man natürlich auch Deutschland-Fan. Das kommt daher, dass ich seit meiner frühesten Kindheit Bayernfan bin. Viele Spieler dieser Mannschaft sind Teil der deutschen Nationalelf, deshalb war ich von Anfang an auch immer Deutschland-Fan. Ich freue mich aber zum Beispiel auch, wenn Österreich weit kommt, weil es schön ist, wenn eine kleine Nation, mit der man viel gemeinsam hat, erfolgreich ist. Insgesamt hoffe ich auf eine schöne EM und freue mich, wenn es eine Überraschung gibt. Mir geht es um den Fußball und das Völkerverbindende. Das Turnier empfinde ich als ein schönes Ereignis für Europa. Was die Favoriten angeht, handelt es sich meiner Meinung nach hier um die üblichen Verdächtigen. Rein individuell haben die Franzosen sicherlich die beste Mannschaft, aber elf gute Spieler sind noch kein gutes Team. Bei der letzten EM hat man bei Italien gesehen, dass es keine Superstars braucht, um das Turnier zu gewinnen, sondern Euphorie und ein starkes Kollektiv. Neben den Franzosen sind aber auch die Engländer und die Spanier gute Mannschaften. Deutschland glänzt natürlich durch den Heimvorteil. Insgesamt gibt es etwa vier bis fünf mögliche Europameister, mit der Möglichkeit eines Überraschungssiegers wie beim letzten Mal. 

  • Foto: Seehauserfoto

     

    "Lo sport, come la vita, è imprevedibile."

     

    Angelo Gennaccaro (La Civica): Logicamente tifo per l’Italia, speriamo vinca l’Italia. Poi è un po’ come in politica. Spesso chi non parte favorito, può vincere alla fine. Lo sport, come la vita, è imprevedibile. Dal cuore tifo Italia e spero che l’Italia possa vincere questo campionato europeo, anche oltre i diversi pronostici che possono esserci. 

  • Albärt: Das Maskottchen der Euro 2024 Foto: Raimond Spekking
  • Foto: Süd-Tiroler Freiheit

    Myriam Atz-Tammerle (STF): Ich weiß zwar, dass Österreich auch teilnimmt, aber Favoriten habe ich keine. Grundsätzlich gebührt allen Spielern ein Respekt. Es ist wahrlich eine Höchstleistung, was sie auf dem Spielfeld liefern. Den Titel gönne ich aber jenen Nationen, die selten beziehungsweise noch nie gewonnen haben. Im Normalfall bleiben immer dieselben übrig wie Spanien, Deutschland, Italien oder Frankreich. Ich würde es begrüßen, wenn einmal andere im Finale landen würden.

  • Foto: Ivo Corrà

    Franz Locher (SVP): Ich unterstütze Deutschland, da ich auch FC Bayern München-Fan bin. Trotzdem glaube ich, dass Frankreich den Sieg holen wird. Ihre Mannschaft ist stark, sie haben viele gute Einzelspieler. In den letzten Jahren haben sie oft gute Ergebnisse erzielt, überzeugen durch eine gewisse Routine und haben einen Trainer mit viel Erfahrung. 

  • Foto: JWA


    „Ich halte zu Österreich-Ungarn.“

     

    Jürgen Wirth Anderlan (JWA): Ich war eigentlich immer Deutschland-Fan, habe mich nun aber ein bisschen distanziert. Ich kann mich mit dem bunten Haufen nicht identifizieren. Deswegen halte ich zu Österreich-Ungarn. Aber Europameister wird Island. Ich habe eine gewisse Verbindung mit Island, es gefällt mir. Das wäre eine Überraschung, mich würde es freuen, wenn das kleine Volk gewinnt. [Anm. d. Red. Es ist sowohl dem Redakteur als auch Herrn Anderlan entgangen, dass Island dieses Mal die Qualifikation leider nicht überstanden hat. Es wäre den Isländern auf jeden Fall vergönnt gewesen.]

  • Foto: Seehauserfoto

    Luis Durnwalder (Ehemaliger LH/SVP): Ich habe immer die Deutschen gerne. In letzter Zeit konnten Sie zwar nicht so glänzen, aber ich bin der Meinung, dass man ihnen die Chance geben sollte, sich zu besseren. Des Weiteren war die deutsche Nationalmannschaft schon öfter bei uns in Südtirol und ich kannte Franz Beckenbauer und andere Spieler sehr gut. Nicht zuletzt haben sie bei uns auch eine Abschiedsfeier gehalten, bei der mir Trikots der Mannschaft überreicht wurden. Favoriten habe ich keinen, meistens liege ich da eh immer falsch. 

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Peter Gasser Mo., 17.06.2024 - 09:34

Antwort auf von Manfred Gasser

dazu (Zitat): “Ich kann mich mit dem bunten Haufen nicht identifizieren. Deswegen halte ich zu Österreich-Ungarn”:

Da staunt man über diesen widersprüchlichen Nonsens, schon wieder, denn: hat es je einen “bunteren Haufen” als Österreich-Ungarn” gegeben?

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(“ Sein Gebiet umfasste zuletzt die Territorien der heutigen Staaten Österreich, Ungarn, Tschechien (mit Ausnahme des Hultschiner Ländchens), Slowakei, Slowenien, Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Montenegro (Gemeinden an der Küste), Polens (Westgalizien) sowie Teile des heutigen Rumäniens (Siebenbürgen, Banat, später Kreischgebiet, östlicher Teil von Sathmar, Südmarmarosch, Südbukowina), der Ukraine (Ostgalizien, Karpatenukraine und Nordbukowina), Italiens (Trentino-Südtirol und Teile von Friaul-Julisch Venetien) und Serbien (Vojvodina)”.

Mo., 17.06.2024 - 09:34 Permalink
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Manfred Klotz Mo., 17.06.2024 - 11:31

"Ich war eigentlich immer Deutschland-Fan, habe mich nun aber ein bisschen distanziert. Ich kann mich mit dem bunten Haufen nicht identifizieren." Brutal. Jedesmal, wenn die bärtige Fehlbesetzung den Mund aufmacht, muss man sich fragen, wo bei manchen die Evolution falsch abgebogen ist.

Mo., 17.06.2024 - 11:31 Permalink