*vai Vorarlberger Architektur Institut
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Andreas Kofler Wer hat 1997 die Initiative zur Gründung des Vereins ergriffen?
Verena Konrad Das Vorarlberger Architektur Institut geht auf eine Initiative von Mitgliedern der ZV Zentralvereinigung der Architekten Vorarlbergs zurück, die sich im Februar 1997 mit Vertreter*innen von Baubehörden und Bauträgern erstmals zu einem Arbeitswochenende in der Propstei St. Gerold trafen. Dort wurden Zweck und Ziele einer Institution zur nachhaltigen Stärkung der Baukultur in Vorarlberg diskutiert und im Anschluss der Verein »vai Vorarlberger Architektur Institut« gegründet. Die Gründung des vai steht im Kontext der Gründung mehrerer Organisationen mit ähnlichem Profil in den anderen Bundesländern. Hintergrund ist eine erstmalige Unterstützung für Architekturvermittlung durch den damaligen Wissenschafts- und Kulturminister Rudolf Scholten. Seit 2003 operiert die Geschäftsstelle des Vereins als »vai gemeinnützige Vorarlberger Architektur Dienstleistung GmbH«. -
AK Wie finanziert Ihr Euch? Ist die öffentliche Hand der wichtigste Fördergeber?
VK Die Finanzierung des vai steht auf vier Säulen: Förderungen, Sponsoring, Mitgliedsbeiträge und erwirtschaftetes Kapital. Obwohl das vai einen Großteil seiner Angebote und Leistungen der Bevölkerungen und Gästen kostenlos zur Verfügung stellt, beträgt der Eigendeckungsanteil ca. 40%.
AK Wie ist die Zusammensetzung Eures Publikums? Wird das Haus auch von der Stadtplanung als Schnittstelle zur Bevölkerung genutzt?
VK Im vai Vorarlberger Architektur Institut kommen interessierte Menschen zusammen. Viele davon haben ein konkretes Anliegen, sind z.B. engagierte Bauherren oder haben berufliche Bezüge. Auch Politik und Verwaltung gehen bei uns ein uns aus und bringen ihre Themen mit ein. Das vai ist ein offener Diskursraum, hier begegnen sich unterschiedliche Gruppen wie auch Personen auf Augenhöhe und lernen von- und miteinander.Il vai è uno spazio di discussione aperto, dove gruppi e persone diverse si incontrano alla pari e imparano da e con gli altri.
AK Wie sind Eure Räumlichkeiten beschaffen? Finden alle Ausstellungen und Veranstaltungen dort statt oder seid Ihr auch auf externe Raumangebote angewiesen?
VK Wir befinden uns in einem Gebäude, das Ende der 1950er Jahre von den Architekten German Meusburger, Willi F. Ramersdorfer und Emanuel Thurnher zu einem Privatmuseum (damals: Vorarlberger Naturschau) umgebaut und 2009 – nach dem Auszug der Naturschau – durch Dietrich|Untertrifaller Architekten zu einem multifunktionalen Stadthaus erweitert wurde, das auch im Eigentum der Stadt Dornbirn ist. Wir haben uns hier eingemietet.
Neben dem vai (1. Obergeschoß) befindet sich mit dem FLATZ Museum und dem Zentrum für Photographie (2. Obergeschoß) eine zweite Kultureinrichtung im Haus, auf unserer Etage ist zudem das Büro des Kunstraum Dornbirn und der Lichtstadt Feldkirch untergebracht. Im Erdgeschoß befinden sich – sehr relevant für uns – eine Buchhandlung und ein Restaurant, im Keller ein Club und im 3. Obergeschoß weitere Büros.
Unser Programm ist über die Jahre gewachsen, ebenso die Resonanz auf unsere Angebote. Wir sind daher oft mit zu kleinen Räumen und der begrenzten Leistungskapazität unserer Lüftungsanlage konfrontiert und bräuchten auch für einen lebendigen Nutzungsmix langfristig eine neue räumliche Struktur. Die innerstädtische Lage in Dornbirn ist optimal – von hier aus sind wir überall gut in die Region vernetzt und gut öffentlich zugänglich. -
Casi Studio Internationali
Per i «case studies» dei paesi limitrofi, descritti nelle prossime settimane seguente, abbiamo intenzionalmente selezionato una gamma che presenta caratteristiche differenti. Possono essere lette come ipotesi di ciò che potrebbe essere presente in Alto Adige: cosa appare coerente, cosa appare spropor-zionato, cosa troppo modesto. La storia della costituzione e gli obiettivi che queste istituzioni si sono poste determi-nano la loro forma organizzativa così come le sfide sem-pre ricorrenti per riuscire ad assicurarle finanziariamente (siano esse pubbliche e/o private). Il più grande comune denominatore è rappresentato dalle persone che con impe-gno le gestiscono. Alcune di loro le abbiamo intervistate per questa pubblicazione. Le ringraziamo espressamente per il tempo dedicatoci e per averci fornito informazioni preziose sulle loro istituzioni.
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AK Inwieweit vermittelt Ihr auch Städtebau und Landschaftsplanung? Mit welchen Themen werdet Ihr Euch in den nächsten Jahren beschäftigen?
VK In unserem Verständnis – und so wird es auch in der Davos Deklaration definiert – umfasst der Begriff Baukultur die gesamte gebaute Umwelt. Das beinhaltet selbstverständlich auch Städtebau und Raumplanung. Aber auch Themenfelder darüber hinaus wie Raumsoziologie, Wohnraum-forschung, künstlerische Praxis und Designtheorie haben bei uns einen Platz. Ganz zentral ist für uns zudem das Themenfeld der Planungskultur. Die Herbstausstellung »POWER« – eine Ausstellung des CIVA, Brüssel – beschäftigt sich beispielsweise mit Energie-Infrastrukturen. Fragen von Energie und politischer Macht werden in der Ausstellung in Verbindung gebracht. Konkret geht es um Institutionen, Geopolitik, Energiewende und Klimagerechtigkeit im Spiegel größer baulicher Vorhaben wie Wasser- und Atomkraftwerken, Windkraftparks und einer neuen Landschaft aus PV-Anlagen.
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* A partire dal numero 135 di Turris Babel, nel corso del prossimo anno presenteremo, alternandoci al nostro consueto ritmo di due settimane, testi ed esempi relativi a una possibile Casa per l'Architettura in Alto Adige. In questo modo desideriamo avvicinare il tema a un vasto pubblico e scoprire insieme i vantaggi e il significato di una tale istituzione per l'Alto Adige.
Un ringraziamento va al team di Turris Babel, sotto la direzione di Alberto Winterle, e al curatore del numero, Andreas Kofler, che hanno accolto e sviluppato questo tema.
Finora:
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