Skigebiet Vigiljoch vor dem Aus
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Das Skigebiet am Vigiljoch schließt mit der heurigen Saison zwei von drei Liftanlagen, die Seilbahn von Lana ist davon nicht betroffen. Das hat der Eigentümer der Skilifte, Präsident und Gründer der Dr. Schär AG Ulrich Ladurner bestätigt: „Was die beiden Skilifte ‚Jocher‘ und ‚Seehof‘ betrifft, so wären diese jetzt aufwändig und kostenintensiv zu revisionieren“, so Ladurner.
Auch wenn die Förderungen für kleine Dorfskilifte wie die Lifte am Vigiljoch großzügig ausfallen, würden die übrigen Rahmenbedingungen nicht mehr stimmen. „Die Schneesicherheit ist eine Prämisse, dass der Skibetrieb funktioniert und auf genügend Naturschnee kann man sich auf Höhen unter 2.000 Metern nicht mehr verlassen.“ Das Skigebiet liegt auf einer Höhe von 1.486 bis 1.814 Meter. In der nächsten Wintersaison soll nur der Sessellift in Betrieb sein, ob die Pisten präpariert werden ist noch unklar.
„Voraussetzung dafür ist die ausreichende Verfügbarkeit von Wasser und da hapert es schon.“
Der Dr. Schär-Präsident hat selbst als Kind am Vigiljch Skifahren gelernt. „Viele andere in meinem Alter erinnern sich noch an die legendäre Bärenbadstrecke, der Skispaß war verbunden mit gemütlichem Einkehren in den Gastwirtschaften am Vigiljoch. Es war eine Kombination von Sport und Geselligkeit. Mit der Erinnerung verbunden, sind die überreichlichen Schneemengen der damaligen Zeiten – davon können wir heute nur mehr träumen.“
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Neben den Betriebs- und Energiekosten sowie Sicherheitsvorkehrungen wären Investitionen in ein Speicherbecken und in Beschneiungsanlagen notwendig. „Voraussetzung dafür ist die ausreichende Verfügbarkeit von Wasser und da hapert es schon, denn es reicht bei weitem nicht, um die heutigen Erwartungen an die Schneesicherheit eines Skigebiets zu erfüllen“, erklärt Ladurner.
„Den Klimawandel müssen wir wohl zur Kenntnis nehmen. Ein Beispiel dafür ist die Wintersaison 2024/2025, zu Weihnachten kein Schnee und dann wenig im Februar. Diese Woche hat es in Meran geregnet, aber auch auf 1.800 Metern hat es mehr Regen als Schnee gegeben“, stellt der Unternehmer fest.
Er plädiert deshalb dafür, dass am Vigiljoch in der Winterzeit künftig andere Sportarten Platz haben: „Skifahren wird nur in Ausnahmefällen funktionieren, aber Wandern, auch mit Schneeschuhen, Schlittschuhfahren auf der Schwarzen Lacke, vielleicht Skilanglauf und Rodeln als Teil der Familienwanderung sind alles Möglichkeiten, die ökologisch stimmig sind.“ Die Liftanlagen müssen innerhalb von zwei Jahren abgebaut werden.
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Leider hat Hr. Ladurner Recht. Allen Leugnern zum Trotz fällt der Wintersport, dem Klimawandel sei Dank, ins kalte Wasser.
"Dann kann man endlich…
"Dann kann man endlich wieder Schi-fahren wie vor 60 Jahren." Wenn es Schnee gibt, tretet man die Piste + "erlebt dabei eine wunder bare Gemeinschaft + sportliche Betätigung," die das "Hinauf mit den Liften + hinunter-Stürzen, um den SCHIPASS / die TAGESKARTE voll aus-zu-nützen, total verloren gegangen ist."
Schön dass Dr. Schär nicht…
Schön dass Dr. Schär nicht nur die Lifte schließt, sondern schon an sanftere Alternativen denkt.
Ein Skilift ohne präparierte Piste! Wo gibt es das sonst noch - außer vielleicht teilweise in St Anton am Arlberg?