Wie steht es um die Sommerbetreuung?
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Die neuen Kriterien für die Sommerbetreuung scheinen bei vielen für Verunsicherung zu sorgen. Erste Trägerorganisationen, wie etwa das Eltern Kind Zentrum Bozen (Elki), sollen sich bereits zurückziehen und weitere „Angebote stehen vor dem Aus“, heißt es in der Kritik von Team K.
Laut der Team-K-Landtagsabgeordneten Maria Elisabeth Rieder führten die neuen Zuschusskriterien dazu, dass viele Vereine ihre Sommerprojekte nicht mehr kostendeckend anbieten könnten. Insbesondere ehrenamtliche Strukturen seien bis dato überlastet und müssten teils selbst haften. Die neuen „Richtlinien für die Gewährung von Beiträgen für außerschulische Betreuung und Begleitung für Kinder und Jugendliche“ wurden in der letzten Woche von Landesrätin Pamer vorgestellt. Jedoch seien auf Seiten der Anbieter und Eltern viele Fragen offen geblieben, so Rieder. Einige Anbieter hätten sich bereits zurückgezogen, darunter das Eltern-Kind-Zentrum in Bozen, das verkündet hätte, dass 2026 keine Sommerbetreuungsangebote mehr geleistet werden.
Nun aber korrigiert das Elki Bozen diese Darstellung, auch Landesrätin Rosmarie Pamer antwortet auf die Kritik der Team-K-Landtagsabgeordneten.
„Wir werden sicherlich den Familien die Betreuung in den Sommerwochen anbieten“, heißt es vom Elki-Bozen.
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Träger von den Richtlinien vergrault?
Auch der Vorwurf des Team K, die Landesregierung habe zentrale Reformversprechen - wie etwa den Clickday, sechs bis sieben Wochen Sommerbetreuung bis Ende Juli, eine zentrale Koordinierungsstelle oder die Einbindung des pädagogischen Personals - nicht umgesetzt, erntet Widerspruch. Diesmal den von Familienlandesrätin Rosdmarie Pamer. Sie steht, nach wie vor, hinter der Reform. Sie sei notwendig gewesen, weil die bisherigen Verfahren „hochgradig bürokratisch“ gewesen seien, inklusive verspäteter Vorschüsse und Abrechnungen, die bis zu zwei Jahre dauerten.
Veränderungen schaffen Unsicherheit
Mit den neuen Kriterien habe man ein standardisiertes Kostenmodell geschaffen, das laut Pamer eine gerechtere Finanzierung und mehr Transparenz gewährleisten soll: „Wir übernehmen die Kosten für pädagogische Arbeit zu 100 Prozent. Gleichzeitig gab es früher Projekte mit gleicher Dauer, aber völlig unterschiedlichen Förderbeträgen. Das haben wir jetzt bereinigt.“
Dass einige Träger nun Schwierigkeiten melden, liege laut Pamer vor allem daran, dass viele Vereine erst jetzt mit den Berechnungen beginnen, und dies könnte Missverständnisse hervorrufen. Fragen und Zweifel können stets vorgebracht werden, so die Landesrätin.
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Clickday und Betreuungsdauer
Der Clickday ist der Stichtag für die Sommerbetreuung. Bis zu diesem Tag müssen Eltern ihre Kinder für die Sommerbetreuung angemeldet haben. Zum diesem viel kritisierten Click-Day stellt Pamer klar, dass das Land den Gemeinden explizit empfohlen hat, darauf zu verzichten. Landesweite Angebote hingegen, wie etwa am Beispiel Haus der Familie veranschaulichbar, könnten weiterhin auf eine zentrale Vergabe setzen, da das Land dort keinen direkten Einfluss habe. Zum Puncto Betreuungsdauer: Es sei festgeschrieben, dass jede Gemeinde mindestens sechs Wochen Sommerbetreuung anbieten muss. Auch Modelle mit wechselnden Standorten zwischen den Fraktionen innerhalb einer Gemeinde seien möglich und üblich.
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Rosmarie Pamer: stellt klar: Die Zuständigkeit liegt in den Gemeinden. Das Land versucht die Weichen dafür zu stellen, dass Gemeinden zusammen mit Trägern ein gutes Angebot bieten können. Foto: LPA / Hannes WisthalerPamer räumt ein, dass es bei einzelnen Punkten Nachbesserungsbedarf gibt. So sei der Landeszuschuss von 3,73 Euro pro Mahlzeit in manchen Gemeinden nicht ausreichend, insbesondere dort, wo keine eigenen Küchen vorhanden sind und Verpflegung extern organisiert werden muss. Zudem unterscheiden sich die Kostenstrukturen im Land teils erheblich: Während ländliche Gemeinden oft günstigere Rahmenbedingungen haben, fallen in Städten wie Bozen deutlich höhere Transport-, Verpflegungs- und Mietkosten an, was die Kalkulation zusätzlich erschwert.
Der Kostenfrage stellt sich die Landesrätin wie folgt: Ein Standartkostensystem hat natürlich seine Grenzen. „Es gilt abzuwägen, was von Vereinen oder Verbänden übernommen werden kann. Auch die Gemeinden sind in der Verantwortung die Angebote nach ihren Möglichkeiten zu unterstützen. Wir versuchen die Weichen zu stellen, dass Gemeinden zusammen mit den Trägern gute Angebote machen“, so Pamer. Das Land finanziere, so die Landesrätin, und mit diesen Finanzierungen gehe es nach oben, nicht nach unten: „Wir haben das Budget im Haushalt von 20 auf 25 Millionen Euro."
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