Ferienbetreuung besser finanzieren
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Fast 500 Ferienangebote für Kinder und Jugendliche wurden heuer im Sommer vom Land Südtirol mit einem finanziellen Beitrag unterstützt, im Jahr 2013 waren es mit 244 Projekten nur halb so viele. Das Betreuungsangebot in den Ferien hat sich damit in den Südtiroler Gemeinden wesentlich erhöht, insgesamt wurden heuer 20,6 Millionen Euro dafür bereitgestellt.
Doch die Antragstellung für Fördermittel stellt einen hohen bürokratischen Aufwand dar und Vorschüsse wurden teils erst verspätet ausbezahlt, die Restbeträge oft erst im Folgejahr. Das will Soziallandesrätin Rosmarie Pamer (SVP) mit der Vereinfachung der Förderrichtlinien ändern. Die Neuerungen gelten für die Ansuchen ab März 2026.
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Deckelung der Gebühren von maximal 120 Euro
„Künftig werden vom Land die Personalkosten der Betreuung finanziert, zudem gibt es einen Pauschalbeitrag für die Restkosten und für das Mittagessen“, erklärt Pamer. Erreicht werden soll die Vereinfachung unter anderem, indem der Vorschuss des Förderbetrags sich von derzeit 50 auf 80 Prozent erhöht. Dabei ergibt sich der Förderbeitrag ab sofort aus der Differenz der Kosten von Personal, Verpflegung und sonstigen Ausgaben und den anerkannten Einnahmen aus den Gebühren der Eltern.
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Eine weitere wichtige Neuerung betrifft außerdem das Angebot für Kinder unter sechs Jahren: Projekte für Kinder im Vorschulalter müssen eine Mindestdauer von sechs Wochen garantieren, um in dieser sensiblen Entwicklungsphase Kleinkindern Kontinuität und stabile Bezugspersonen zu bieten.
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Qualitätssicherung und faire Bezahlung
Auch die Qualitätssicherung soll neu aufgestellt werden: Es gebe dafür künftig Zusatzstunden etwa für die Vor- und Nachbereitung, Supervision oder Elterngespräche und eine Krankheitspauschale. Als Stundensatz für das Betreuungspersonal werden maximal 22 Euro festgelegt. „Wir müssen unser Personal gut bezahlen, um auch qualifizierte Fachkräfte zu überzeugen“, erklärt Carmen Plaseller, Direktorin der Familienagentur. Zudem wurde das Aufgabenprofil der pädagogischen Leitung im Projekt definiert.
Die neuen Kriterien wurden von der Familienagentur in Absprache und Einbindung der Träger und der Gemeinden erarbeitet, eingebunden wurde auch der Familienbeirat. Cristina Pallanch, Bürgermeisterin von Kastelruth und Vizepräsidentin des Rates der Gemeinden, erklärt: „Die Förderung des Wohls unserer Familien ist ein Grundanliegen der Gemeinden. Wir stehen an der Seite der Familien: als verlässliche Partner und vernetzt mit anderen Partnern.“ Der Rat der Gemeinden habe dem Vorhaben ein positives Gutachten ausgestellt, um mehr Transparenz und Planungssicherheit zu erhalten.
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