Gute Karten für die Brennerautobahn AG
-
Die Landeshauptleute der Region Trentino-Südtirol, Arno Kompatscher und Maurizio Fugatti, haben heute (3. Jänner) im Salurner Rathaus die Details zur Ausschreibung für die Brennerautobahn A22 vorgestellt. Auch Verkehrsminister Matteo Salvini begrüßt den Schritt in einer Videoschalte live während der Pressekonferenz.
„Mehr als die Hälfte des Verkehrs auf der Autobahn in Südtirol verursachen wir Südtiroler und die Gäste, die zu uns kommen.“
Im Gegensatz zur 2010 ausgeschriebenen Konzession gehe es diesmal nicht alleine um die höchsten Einnahmen für die Staatskassen, sondern um die Erfüllung einer Reihe von Kriterien: „Wir wollen die Belastungen reduzieren und sicheren Verkehr fördern“, erklärt Kompatscher. Die Ausschreibung im Jahr 2010 hatte einen jahrelangen Rechtsstreit zwischen Region und Verkehrsministerium zur Folge, die Konzession musste deshalb vorläufig verlängert werden.
-
Nun ist ein Investitionsprogramm mit insgesamt 9,2 Milliarden Euro für den Zeitraum von 50 Jahren vorgesehen. Damit sollen nicht nur Instandhaltungsarbeiten durchgeführt, sondern unter anderem 15 neue Straßenübergänge, Schallschutzmauern, neue Raststätten, Parkplätze für Lkw und Elektroladesäulen gebaut werden. Für die Einrichtung der dynamischen dritten Fahrspur auf der rechten Straßenseite zwischen Bozen und Verona sind 2,2 Milliarden Euro veranschlagt. Diese soll nur bei hohem Verkehrsaufkommen genutzt werden, um an beliebten Reisetagen Staus zu vermeiden.
„Deshalb haben wir in die Ausschreibung so viele Maßnahmen gepackt, damit die Maut erhöht wird.“
Erarbeitet wurde außerdem ein Plan zur Stärkung der nachhaltigen Mobilität und der Digitalisierung, der unter anderem die Digitalisierung auf dem Abschnitt Brenner-Bozen, Initiativen zur Intermodalität oder den Ausbau von Wasserstoff und Fotovoltaik beinhaltet. Für die Umsetzung dieser Maßnahmen haben die Länder Südtirol und Trentino den „Territorialen Infrastrukturfonds“ eingerichtet. Von den dafür bereitgestellten 1,3 Millionen Euro soll rund 1 Million Euro Verbesserungen im ordentlichen Straßennetz zugutekommen.
-
Die Pflichten des Konzessionärs
Im Gegenzug wird der zukünftige Konzessionär verpflichtet, jährlich 25,4 Millionen Euro an den Staat zu zahlen. Über die Konzessionsdauer von 50 Jahren macht das 1,27 Milliarden Euro aus, wovon 450 Millionen Euro für den intermodalen Güterverkehr vorgesehen sind, sprich für die Kombination von Straße und Schiene. Zu diesen Projekten zählt etwa der Binnenhafen in Valdaro, der Verladebahnhof in Isola della Scala und Investitionen für den Verladebahnhof in Trient. Die restlichen 820 Millionen Euro sind für die Modernisierung der Schieneninfrastruktur auf der Brennerachse vorgesehen.
-
Der Wettbewerb
Der Wettbewerb mit den vollständigen Kriterien soll in den nächsten Wochen veröffentlicht werden, teilt Landeshauptmann Kompatscher mit. Die Brennerautobahngesellschaft A22, die mehrheitlich der Region gehört, habe dabei äußerst gute Chancen. Zudem räumt ein staatliches Dekret der Brennerautobahn AG ein Vorzugsrecht ein, falls ein konkurrierender Vorschlag die Ausschreibung gewinnen sollte. Das Ergebnis des Wettbewerbs dürfte innerhalb eines Jahres feststehen.
Nach Bekanntwerden der Ausschreibung für die A22-Konzession und die geplanten Investitionen befürchten einige noch mehr Verkehrsbelastung in Südtirol, etwa Martin Alber, Bürgermeister der Gemeinde Brenner. „Mehr als die Hälfte des Verkehrs auf der Autobahn in Südtirol verursachen wir Südtiroler und die Gäste, die zu uns kommen“, stellt Kompatscher hierzu klar. „Wir können uns nicht der Vision hingeben, dass es morgen keinen Verkehr geben wird.“
Mit dem umfassenden Investitionsprogramm werden sich in Zukunft auch die Mautgebühren erhöhen: „Das italienische Gesetz sieht vor, dass die Maut nur so viel betragen darf, um die Kosten für den Betrieb der Autobahn zu decken. Deshalb haben wir in die Ausschreibung so viele Maßnahmen gepackt, damit die Maut erhöht wird.“
Eine Umweltmaut ist hingegen nicht Gegenstand der Ausschreibung. Diese würde zusätzlich an den Staat bezahlt werden, um damit Investitionen für die Umwelt zu finanzieren. „Wir fordern weiterhin eine Einführung der Umweltmaut sowie das Slot-System, das aber erst über einen Vertrag zwischen Österreich, Deutschland und Italien eingeführt werden kann“, so der Landeshauptmann. Zumindest der Forderung Südtirols, einen Arbeitstisch mit der Provinz Bozen und dem Verkehrsministerium einzurichten, wurde stattgegeben, wie Salvini heute erklärt hat.
Articoli correlati
Politics | A22“Un tavolo per Bolzano”
Politics | TrasportiLa concessione dell'A22, dall'inizio
Economy | VerkehrAutobahnkonzession A22 ausgeschrieben
Sehen wir mal was sich aus…
Sehen wir mal was sich aus den sehr wahrscheinlichen Rekursen ergeben wird.
Hörerfrage LH: Wieso starten…
Hörerfrage LH: Wieso starten die 🪙Euregio nicht selbst die Initiative und stoppen in ihrer Obsorge um das gesundheitliche Wohl das ein- und ausatmen nicht.
Hinblicks des angekündigten privatwirtschaftlichen Engagement anderer- und Ihrerseits demnächst, gilt es nachzuholen . Time ist Money.
Wirklichkeit und das Mögliche. Nachhaltige Millionen der Selbstinszenierung, die Arme nicht haben.
Die Sorge der Leut' hierzulande um Gesundheit gilt es Rechnung zu tragen. Die Durchführung einer breiten Gesundheitstudie "Folgen für Leben und Gesundheit in der Euregio" im bilateralen Auftrag der Regierung von I-A sollte zumindest doch zu signalisieren möglich sein.