Südtirol historisch: 3 Tore in 3 Minuten

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Cittadella, Carrarese, Mantova. Das sind die Gegner des FC Südtirol im März. Alle drei sind direkte Konkurrenten im Abstiegskampf. Alle vier Mannschaften liegen innerhalb von drei Punkten Abstand zueinander. Platz 11 bis 18. So eng ist die diesjährige Serie B. Für Südtirol ist dieser März deshalb auch so wichtig.
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Castori feilt am Pressing
Auf dem ersten Blick formierte sich der FC Südtirol gegen Cittadella wie immer: im 3-5-2, das defensiv zum 5-3-2 wurde. Über weite Teile des Spielfelds gab es wieder klare Zuordnungen zu einem direkten Gegenspieler – de facto wieder Manndeckung. Allerdings hatten wir bereits vor zwei Wochen beobachtet, dass der FCS ein bisschen ins Straucheln gerät, wenn die Zuordnungen nicht so klar und simpel zu finden sind. Daran hat Trainer Fabrizio Castori offenbar gearbeitet und seine Mannschat dieses Mal mit einem klaren Plan im Pressing auf den Platz geschickt.
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Da Cittadella ebenfalls in einer 3er-Abwehrkette das Spiel eröffnet, wurde es rein numerisch unmöglich, Gleichzahl in der ersten Pressinglinie herzustellen. Der Plan von Castori: Den Gegner auf die linke Seite lenken und dann Fehler provozieren. Dafür rückte Belardinelli sofort bei Verlagerungen auf Cittadellas linke Seite weit heraus und attackierte den dritten Innenverteidiger der Hausherren. Merkaj rückte vom rechten Innenverteidiger Cittadellas auf den Mittelfeldspieler, Odogwu auf den zentralen Innenverteidiger. Das war aber noch nicht alles.
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Denn Cittadella ließ seine 3er-Reihe nach etwa 10 Minuten (und vermutlich als Antwort auf das Südtiroler Pressing) einfach tiefer das Spiel einleiten. Die Idee: Wenn Belardinelli weiterhin rausrückte, hinterließ er hinter sich viel offenen Raum, den man hätte bespielen können. Blieb Belardinelli hingegen tiefer, konnten die Gastgeber die so generierte Überzahl besser ausspielen. Um es kurz zu machen: Belardinelli rückte weiterhin heraus. Cittadella konnte das aber nicht bespielen. Klarer taktischer Vorteil beim FCS.
Nur: Südtirol konnte daraus nicht wirklich gute Torchancen generieren. 2-3 Abschlüsse – ok. Wirklich gefährlich war das aber nicht.
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Cittadella nicht nur taktisch unterlegen
Die Gastgeber taten sich – wie erwähnt – schwer mit dem Ball. Sie kamen erstens fast nie geordnet aus der eigenen Hälfte. Wenn ihnen das aber zweitens dann doch einmal gelang, wussten sie nicht, wie das Spiel am besten fortzusetzen sei. Vita (hinter der einzigen Spitze, Okwonko, aufgeboten) sprintete dann zu früh Richtung Südtiroler Tor, Okwonko selbst sah keinen Ball gegen die Südtiroler Innenverteidigung.
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Dann kam die 58. Minute. Südtirols Außenverteidier, Antonio Barreca, war aufgerückt und zog einfach mal mit seinem linken Fuß durch. 0:1 – Traumtor. Dann: Anpfiff, Cittadella verliert den Ball, Merkaj läuft halbrechts Richtung Strafraum, blick zweimal in den Strafraum, entscheidet sich dann aber gegen das Anspiel Casiraghis und für den direkten Abschluss – Querlatte, Unterkante, Tor. 0:2 – Traumtor. Dann? Wieder Anpfiff, Cittadella verliert wieder den Ball, Südtirol spielt den Konter über rechts und flankt zur Mitte – Casiraghi, Kopfball. 0:3 – drei Tore in 3 Minuten! Kannst du dir nicht ausdenken. Unnötig zu erwähnen, dass die Gastgeber spätestens jetzt total von der Rolle waren. Zehn Minuten später sollte der eingewechselte Andrea Giorgini dann das Debakels total machen. Er traf gleich zweimal innerhalb von fünf Minuten – 0:4 und 0:5. Das Ding war sowas von durch (der Ehrentreffer gelang den Gastgebern dann aber doch - 1:5 am Ende).
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Fazit
Südtirol zeigte heute Anpassungsfähigkeit, der Trainer Lernfähigkeit. Die Formkurve der Südtiroler zeigt ohnehin schon seit einiger Zeit nach oben, gegen Cittadella durften noch einmal alle reichlich Selbstvertrauen tanken. Davon wird es noch viel brauchen in diesem März.
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