Società | Reform

Marthas finaler Plan

Der Vorschlag von Landesrätin Stocker zur Neuorganisation des Gesundheitsdienstes liegt vor. Umgekrempelt wird vor allem die Führungsstruktur.

Politische Interessenvertreter, Rat der Gemeinden, Bezirksgemeinschaften, Gewerkschaften, Ärztekammer, Fachorganisationen im Gesundheitsbereich und Patientenorganisationen – sie alle durften mitmachen bei Martha Stockers Ideensammlung für die Neuordnung des Südtiroler Gesundheitsbezirks. Vier verschiedene Lösungsmöglichkeiten wurden gemeinsam mit den Funktionären des Sanitätsbetriebs Sabes und der Gesundheitslandesrätin diskutiert. Nun liegt Stockers endgültiger Vorschlag vor. Qualitativ hochwertig und effizient arbeitend soll der Gesundheitsdienst in Zukunft sein, so das Ziel, dass sich die Landesrätin gesteckt hatte. Hand in Hand damit gehen ihre Pläne, im Rahmen der anstehenden Sanitätsreform auch die Sabes-Verwaltung zu vereinheitlichen und zu verschlanken.

Grundpfeiler von Stockers Reformvorhaben ist die Reorganisation des Führungsstruktur des Sanitätsbetriebs. Aus dem nun öffentlich gemachten Konzept wird ersichtlich, dass der Betrieb wie bisher von einer Betriebsspitze mit Generaldirektion (unter Thomas Schael) sowie Gesundheits-, Pflege- und Verwaltungsdirektion – respektive Oswald Mayr, Robert Peer und Marco Cappello – geführt werden soll. “Diese sind für die operative Geschäftsführung des Gesamtbetriebes und die Umsetzung der Vorgaben vonseiten der Landesregierung und der Landesabteilung Gesundheit verantwortlich”, so das Tätigkeitsprofil.


Schael wählt den Supermanager

Auf der zweiten Führungsebene sieht Stockers Vorschlag eine Neurung vor: eine Art “Supermanager”, dessen Aufgabe es sein soll, sich darum zu kümmern, dass die für die einzelnen Krankenhäuser vorgesehenen Leistungsprofile in “landesweiter patientenorientierter und angemessener Qualität” angeboten werden. Soweit die Stellenbeschreibung für den neuen Direktor des Krankenhausnetzes. Dessen Aufgabe soll es sein, eng und abgestimmt mit den Ärztlichen Leitern, aber auch mit den Pflegedienst- und Verwaltungsleitern der Bezirke und der einzelnen Krankenhäuser zusammenzuarbeiten. Gefunden werden soll diese neue Führungskraft mittels Auswahlverfahren durch die Generaldirektion und nach Zustimmung der Landesregierung. Neben dem “Supermanager” wird der Direktor des Departements für Gesundheitsvorsorge für die Koordinierung der Gesundheitsförderung, den Gesundheitsschutz und die Umsetzung des Landespräventionsplanes zuständig sein. Ernannt wird auch diese neue Figur von der Generaldirektion. Die Direktoren der vier Gesundheitsbezirke Bozen (Umberto Tait), Meran (Irene Pechlaner), Brixen (Walter Amhof, interims ) und Bruneck (Walter Amhof) hingegen sollen künftig für “ein abgestimmtes Zusammenspiel in der Leistungserbringung und einen nahtlosen Übergang der Patienten zwischen dem Krankenhaus und der medizinischen Versorgung vor Ort” zuständig sein.

“In den nächsten Tagen”, so die Landesrätin, will sie ihren Vorschlag politischen und gesellschaftlichen Interessenvereinigungen präsentieren. Der SVP-Ausschuss hat ihn bereits am Montag Abend zu Gesicht bekommen – auf derselben Sitzung, auf der die Leistungsprofile der sieben Krankenhäuser genehmigt wurden. Anschließend soll er der Landesregierung zur Beschlussfassung vorgelegt und im Landtag behandelt werden.

Einen detaillierten Einblick in Konzept, neugeordnete Führungsstruktur und Aufgaben der verschiedenen Führungskräfte finden Sie hier.