Laurin
Foto: renate mumelter
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Uuuupppss...kaputt

Bald könnte es am Magnago-Platz wieder zu Gewaltszenen kommen. Das hätte er nicht verdient, der friedliebende Silvius.

Die Gewalt, die ich meine, kommt nicht von sogenannten Migranten. Das sei gleich vorweggenommen, damit sich die Mahlknechts und Urzìs keine falschen Hoffnungen machen. Also nein, es wird kein Wasser auf ihre Wahlkampfmühlen geben, denn gewalttätig sind diesmal zwei Könige. (Das soll's ja auch geben). Beide schauen grimmig drein und tragen stylische Bärte. Der Große rammt dem Kleinen das Knie in den Rücken und dreht ihm den Arm um. Und vor lauter Grobheit oben haben die Rosen drunter keine Chance.

Die zwei Ranggler heißen Dietrich von Bern und König Laurin. Beim ihrem Streit geht es um Macht und um eine Frau, Similde. Erzählt wird die Story via Sage und Heldenepos in unterschiedlichen Versionen. 1907 wurden die Zwei vom Bildhauer Kompatscher in Stein gehauen, dann stellte man sie auf die Wassermauer, schrieb drunter „Der Bürger Wohl zu mehren, dem fremden Gast zu Ehren“ um das aufblühende Bozen als Laurin-Stadt zu vermarkten. Aber da rauschte die Weltgeschichte über die Stadt hinweg, und die in Stein gehauenen Streithähne wurden verlegt. Mehrmals. Alle Transporte überstanden sie gut, auch den vorerst letzten vom Magnago-Platz in den Bahnhofspark, wo sie ringend darauf warten, wieder vor den Landtag zurück zu dürfen.

Vielleicht fallen die zwei Ranggler beim nächsten Transport ja doch noch herunter wie das mit lästigem Nippes manchmal passiert...

Was für eine feinsinnige Botschaft :-)) eine Gewaltszene vor dem Landtag, jenem Gebäude, in dem ganz Südtirol vertreten wird, egal ob groß, klein, dick, dünn, fies, ehrlich, weiß, schwarz, homo, hetero, weiblich, männlich, trans oder sonstwas. Da helfen auch keine erklärenden Tafeln. Ich wünsche mir einen statuenbefreiten Magnago-Platz. Vielleicht fallen die zwei Ranggler beim nächsten Transport ja doch noch herunter wie das mit lästigem Nippes manchmal passiert...uppss, kaputt.