Schatzkammer für Südtirols Erbe
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Südtirols Kunst- und Kulturschätze erhalten endlich ein neues, hochmodernes Zuhause, das weit über eine rein funktionale Lagerstätte hinausgeht. Am heutigen 30. Dezember 2025 präsentierten Landeshauptmann Arno Kompatscher sowie die Landesräte Philipp Achammer und Christian Bianchi im Bozner Landhaus das zukunftsweisende Projekt eines zentralen Kulturgüterdepots. Die Wahl des Standorts fiel dabei bewusst auf die Gemeinde Neumarkt.
„Neumarkt wird ein Museum bekommen mit dem größten Objektschatz des Landes Südtirol.“
Das Vorhaben markiert einen entscheidenden Wendepunkt in der Bewahrung des Landesserbes, da es die bisher auf zahlreiche, oft angemietete Standorte verteilten Bestände unter einem gemeinsamen, sicheren Dach vereint. Landesrat Philipp Achammer hob dabei die Bedeutung für die Region hervor „Neumarkt wird ein Museum bekommen mit dem größten Objektschatz des Landes Südtirol“. Damit wird auch dem Unterland Rechnung getragen, einer Zone, die in Sachen Museen und kultureller Infrastruktur bisher weniger dicht besiedelt war als andere Landesteile.
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Sicherheit und Forschung für eine Million Exponate
Ein entscheidender Pluspunkt des Projekts ist die logistische Anbindung. Der Standort in Neumarkt gilt als optimal gelegen: Die unmittelbare Nähe zur Autobahnausfahrt und zum Bahnhof garantiert eine perfekte Erreichbarkeit für Fachleute und Besucher gleichermaßen.
Ein Ort, an dem „restauriert, renoviert und beherbergt“ wird.
Laut Achammer ist die aktuelle Situation kritisch, da heute in einigen Landesmuseen die Gefahr bestehe, „dass die Kunstschätze Schaden tragen könnten“. Ein zentrales Depot sei daher unumgänglich, wobei Südtirol hierbei internationalen Vorbildern folgt, wie sie etwa in Tirol oder anderen italienischen Regionen bereits Standard sind. In diesem neuen Zentrum soll künftig nicht nur gelagert, sondern aktiv gearbeitet werden: Ein Ort, an dem „restauriert, renoviert und beherbergt“ wird. Landeshauptmann Arno Kompatscher unterstrich die gewaltige Dimension des Vorhabens: Es handelt sich um einen Bestand von mehr als einer Million Exponaten und Gegenständen.
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Investition in die kulturelle Identität
Die Realisierung erfolgt über ein innovatives Projektfinanzierungsmodell (PPP) mit der Bietergemeinschaft Pichler Projects s.r.l.. Bei einem Gesamtinvestitionswert von 85.560.155 Euro leistet das Land Südtirol einen öffentlichen Beitrag von 41.924.000 Euro. Der Rest wird über ein jährliches Verfügbarkeitsentgelt zwischen dem 5. und 21. Jahr finanziert. Dieser finanzielle Kraftakt sichert Güter, deren materieller Wert von Achammer auf mehrere hundert Millionen Euro geschätzt wird, während der reine Buchwert laut Rechnungslegung 2024 bei etwa 69,8 Millionen Euro liegt.
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Neben der Konservierung wird das Depot auch für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Landeshauptmann Kompatscher kündigte an „Es wird gleichzeitig ein Ort sein für wechselnde Ausstellungen“. Von archäologischen Funden bis hin zur Sammlung Kreuzer oder dem 2021 erworbenen Nachlass Luis Trenkers findet hier alles seinen Platz. Mit dem heutigen Beschluss ist der Startschuss für eine Infrastruktur gefallen, die künftig als professionelles Rückgrat für die gesamte Südtiroler Museumslandschaft fungieren wird.
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