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Apotheken stärken

Das Team K fordert einen Ausbau der Dienstleistungs-Apotheken. Dies soll der wohnortnahen Gesundheitsversorgung der Bürger und Bürgerinnen zugute kommen.
Apotheke
Foto: apotheke.bz.it
  • Der ehemalige Leiter des Krankenhauses Sterzing und nunmehrigen Landtagsabgeordnete des Team K, Franz Ploner, hat einen Beschlussantrag in den Landtag eingebracht. Darin fordert er ein Umsetzungskonzept zur Errichtung der Dienstleistungs-Apotheken (farmacie dei servizi). Dies soll in Zusammenarbeit mit der Apothekerkammer und der Federfarma Bozen erarbeitet und in einem vorgegebenen Zeitplan umgesetzt werden. Darüberhinaus sollen im Rahmen einer Erprobungsphase für jene Dienstleistungs-Apotheken, die sich dazu bereit erklären, innovative Projekte wie Telemedizin, Screening, therapeutische Adhärenz genehmigt werden. Weiters soll der Zugang zu den medizinischen Heilbehelfen vereinfacht und die Tarife dafür in regelmäßigen Abständen mit den Leistungserbringern und dem Südtiroler Gesundheitsbetrieb bzw. Assessorat für Gesundheit überarbeitet und angepasst werden. Wie Ploner im Vorwort seines Beschlussantrages schreibt, ziele die Institutionalisierung der Dienstleistungs-Apotheke darauf ab, die bisher von Apotheken erbrachten territorialen Dienstleistungen zu erweitern, um eine Dehospitalisierung im Gesundheitswesen zu fördern und um die territoriale Betreuung zu stärken. 

  • Franz Ploner, Landtagsabgeordneter des Team K: „Das Hauptziel dieser Dienstleistungs-Apotheke ist es, sie bei der Erbringung dieser medizinischen Leistungen für das öffentliche Gesundheitssystems in ein Netzwerk einzubinden und sie mit neuen Versorgungsaufgaben zu betrauen.“ Foto: Seehauserfoto

    Durch die Erweiterungen der Aufgaben würden die Apotheken innerhalb des Gesundheitssystems (SSN) eine Stärkung ihrer Funktion erfahren. „Das Hauptziel dieser Dienstleistungs-Apotheke ist es, sie bei der Erbringung dieser medizinischen Leistungen für das öffentliche Gesundheitssystems in ein Netzwerk einzubinden und sie mit neuen Versorgungsaufgaben zu betrauen“, beschreibt Ploner das Ziel dieser Maßnahme. Gerade durch die steigende Zahl der älteren Bevölkerungsgruppe und die damit verbundenen Schwierigkeiten, die Primärversorgung zeitgerecht und adäquat zu garantieren, die damit zunehmenden Belastungen der Sozial- und Gesundheitshaushalte würden neue Versorgungsstrukturen erfordern, um die Betreuung der Bürgerinnen und Bürger in den ländlichen Regionen verstärkt durch den Mangel an Basismedizinern zu gewährleisten. „So hat die Covid-19-Pandemie aufgezeigt, dass durch die Dienstleistungen der Apotheken wichtige Aufgaben für das Gesundheitssystem übernommen werden können und dadurch eine niederschwellige lokale Versorgung ermöglicht werden kann. Das Aufgabenspektrum der Apotheken wurde in der Zeit der Corona Pandemie erheblich erweitert“, erklärt Ploner. 

     

    „So hat die Covid-19-Pandemie aufgezeigt, dass wichtige Aufgaben für das Gesundheitssystem übernommen werden können.“

    So seien etwa neue Betreuungsstrukturen wie die Telemedizin eingeführt worden. Geregelt werden die Aufgaben der Dienstleistungs-Apotheke durch das Gesetz Nr. 69/2009 und das Gesetzesdekret Nr. 153/2009. Durch das Ministerialdekret vom 16.12.2010 werden die analytischen Dienstleistungen erster Instanz und die instrumentellen Geräte, die zu den Dienstleistungen zweiter Stufe gehören, und die spezifischen Dienstleistungen der Gesundheitsberufe, die in den Apotheken tätig sind, geregelt. In der am 28. Juli 2022 unterzeichneten Vereinbarung zwischen der Regierung, den Regionen, den Autonomen Provinzen, Federfarma, Assofarm und den Vereinigten Apotheken wurden die Voraussetzungen, Sicherheitsanforderungen und Methoden für die Durchführung diagnostischer Tests geregelt. Mit dem Dekret „Milleproroghe“ und dem DDL „Semplificazioni“, verabschiedet im ersten Quartal 2024, wurden für diese Dienstleistungs-Apotheken die Aufgaben für das gesamte Jahr 2024 festgeschrieben. Wie Ploner erklärt, habe der Gesundheitsminister bei der Vorstellung des Dekrets „Milleproroghe“ betont, dass die Weiterentwicklung der Dienstleistungs-Apotheken der Ausrichtung zur Reform der Primärversorgung in der Betreuung der Bürgerinnen und Bürger entspreche. Dadurch soll eine effektivere und homogene Versorgung angepasst an die Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger auf dem gesamten Staatsgebiet gefördert werden. Mit Verweis auf die Region Emilia-Romagna, welche auf Basis dieser staatlichen gesetzlichen Regelungen drei Millionen Euro für die Stärkung der Dienstleistungs-Apotheken für das Jahr 2024 bereitgestellt habe, fordert der Landtagsabgeordnete ähnliche Maßnahmen auch für Südtirol.