Endlich kürzere Wartezeiten
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Am 10. Juli 2024 wurden im Landeskrankenhaus Bozen zwei neue Positronen-Emissions-Tomographen (kurz PET) und dazugehörige Räumlichkeiten der Nuklearmedizin vorgestellt. Ein hochmoderner technologischer Fortschritt mit zwei identischen Geräten ermöglicht schnellere, genauere und angenehmere Untersuchungen für die Patient:innen.
Der PET-CT-Scanner ist ein präzises bildgebendes Untersuchungsverfahren, das vor allem bei der Diagnostik und Verlaufskontrolle von Tumorerkrankungen eingesetzt wird. Da kleinste Veränderungen, der genaue Ort eines Tumors, seine Streuung sichtbar sind, ist das Gerät für die Therapie zentral.
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Technologie der Zukunft
Gesundheitslandesrat Hubert Messner betonte die Bedeutung dieser Neuerungen für die Gesundheitsversorgung in Südtirol: „Mit den neuen PET-CT-Scannern und der verbesserten Infrastruktur erhöht sich die diagnostische Genauigkeit und die Strahlenbelastung verringert sich für die Patienten. Diese Entwicklungen tragen maßgeblich dazu bei, die Qualität und Effizienz unserer Gesundheitsdienste weiter zu steigern.“
„Das bedeutet, dass wir dringliche Untersuchungen innerhalb einer Woche garantieren können.“
Die neuen PET-TAC-Systeme werden zentral überwacht und bieten eine doppelte Kapazität. Der Primar der Nuklearmedizin, Mohsen Farsad, hob die Vorteile für Patient:innen und das medizinische Personal hervor: „Gerade bei onkologischen Erkrankungen ist es sehr wichtig, dass die PET-Tomographie zeitgerecht erfolgt. Mit Inbetriebnahme der neuen Geräte steht uns nun die doppelte Kapazität zur Verfügung, und wir haben aktuell keine Wartezeiten. Das bedeutet, dass wir dringliche Untersuchungen innerhalb einer Woche garantieren können.“ Auch Sanitätsdirektor Josef Widmann erläutert, dass „(…)trotz steigender Anfragen, bei verbesserter Qualität, eine deutliche Verkürzung der Wartezeiten erreicht wurde.“
Auch die Untersuchung selbst wurde verbessert. So reduziert sich die Dauer der Untersuchung von 20 bis 25 Minuten auf 10 bis 11 Minuten, wobei die Sensitivität der Geräte erhöht und die Strahlenbelastung gesenkt wurde. Dies führt auch zu einer geringeren Strahlenbelastung für das Personal und einer erheblichen Kostensenkung durch den Einsatz geringerer Mengen an Radiopharmazeutika.
Zusätzlich wurden die Räumlichkeiten der Nuklearmedizin patientenfreundlicher gestaltet, einschließlich eines neuen Anamnese-Raums, der mehr Privatsphäre bietet und das Warten angenehmer macht. Direktor der Medizintechnik Andrea Marri betonte die umfassenden Modernisierungen und erklärt, dass durch EU-Finanzierungen landesweit 23 veraltete Großgeräte ersetzt werden konnten. Er verdeutlicht auch, dass diese hochmodernen Geräte eine breite Auswahl an Untersuchungen ermöglichen und somit sicherstellen, dass Südtiroler Krankenhäuser Spitzenmedizin anbieten können.
Krebsdiagnosen steigenDie Weltgesundheitsorganisation (WHO) verzeichnete im Jahr 2022 weltweit fast 20 Millionen neue Krebsfälle, und die Zahl der Betroffenen steigt weiterhin an. Die WHO prognostiziert, dass bis 2050 die jährlichen Neuerkrankungen auf über 35 Millionen steigen könnten. Der steigende Bedarf an effektiven Therapien und Präventionsstrategien macht die Onkologie zu einem der wichtigsten und zukunftsträchtigsten Bereiche der medizinischen Forschung.
Diese Prognosen der WHO sind auch für Südtirol insofern relevant, da sie aufzeigen, dass eine technologische Modernisierung essentiell ist. Kürzere Wartezeiten ermöglichen eine schnellere Erkennung der Krankheit und Therapieplanung du bessere Chancen auf eine Genesung.