Stundenklauberei bei der Anerkennung
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Vor Kurzem hat in Bozen eine Pressekonferenz zum Thema Kleinkinderbetreuung stattgefunden. Familienlandesrätin Rosmarie Pamer hob dabei die Notwendigkeit hervor, die Anerkennung von Studienabschlüssen, die im Ausland erworben wurden, zu erleichtern. Dies sei entscheidend, da es in Südtirol bereits einen Fachkräftemangel in sozialen Berufen, wie der Kinderbetreuung, gebe. Wie Landesrätin Pamer auf Nachfrage von SALTO erklärte, gebe es viele hochqualifizierte Fachkräfte, die jedoch aufgrund komplizierter und langwieriger Anerkennungsverfahren Schwierigkeiten haben, in Südtirol eine Arbeit zu finden. Ein zentrales Problem sei, dass Fachkräfte aus dem Ausland oft nicht genügend Stunden in gewissen Bereichen ihres Studiums nachweisen könnten, was eine Anerkennung erschwere. Die Anzahl der Praktikumsstunden und des Theorieunterrichts sind in Italien nämlich vorgegeben.
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Rosmarie Pamer forderte hier mehr Flexibilität und Entgegenkommen bei der Anerkennung: „Es kann nicht sein, dass Absolventen, die in Südtirol arbeiten möchten, dies nicht tun können.“
Auch ist die Anerkennung nur möglich, sofern die Ausbildungen inhaltlich und zeitlich vergleichbar mit jenen sind, die in Südtirol angeboten werden. Wenn dies nur zum Teil zutrifft, ist es schwierig, eine entsprechende Arbeit zu finden.
„Es kann nicht sein, dass Absolventen, die in Südtirol arbeiten möchten, dies nicht tun können.“
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Diese Regelungen zur Anerkennung zu überarbeiten, ist deshalb ein wichtiger Schritt, um den Fachkräftemangel in den sozialen Berufen in Südtirol langfristig zu beheben.
Erst kürzlich traf sich auch Bildungslandesrat Philipp Achammer in Innsbruck mit der Rektorin der Universität Innsbruck Veronika Sexl. Bei dem Gespräch ging es unter anderem auch um die Anerkennung der Studientitel. Derzeit studieren 3.700 Südtiroler Student:innen an der Universität Innsbruck. Eine Erleichterung bei den Anerkennungen aller Studientitel, wäre also sehr sinnvoll, wenn Südtirol gegen Fachkräftemängel in allen Bereichen vorgehen möchte.
Mit der bescheuerten …
Mit der bescheuerten "sogenannten Anerkennung der Studien-Titel," schützen sich gewisse Berufsgruppen vor Konkerrent:Innen. Das "mittelalterliche Zunftwesen lässt grüßen ..."
Es sollte im Ermessen des Arbeitgebers (... auch des öffentlichen ...) liegen "fest zu stellen, ob die / der Anwärter:In die fachliche Kompetenz hat!"
Viele fähige hochqualizierte…
Viele fähige hochqualifizierte junge Menschen konnten ihren Traumberuf in Südtirol nicht ergreifen, weil sie zum Beispiel nicht die Uni Brixen, sondern die Uni Innsbruck besucht hatten (Pädagogik). Oder weil sie in Österreich studiert hatten und ihnen eine oder zwei Ergänzungsprüfungen fehlten. Sie mussten einen anderen Beruf ergreifen oder im Ausland bleiben.
Man sollte halt mehr auf die…
Man sollte halt mehr auf die EU-Richtlinien zugreifen. Richtlinie 89/48 für Hochschulabschlüsse ist absolut anwendbar und man spart sich die Staatsprüfung.
Oder der Europäische Berufsausweis - EBA. Der gilt zwar nur für 5 Berufe, darunter so unwichtige wie Krankenschwestern, Krankenpfleger, Apotheker und Physiotherapeuten:
https://europa.eu/youreurope/citizens/work/professional-qualifications/…
Einzelabkommen sind speziell, immer von den Studienordnungen abhängig und deswegen auch nicht allgemein zu handhaben. EU-Richtlinien schon. Daher sollte Südtirol diesen Weg viel stärker forcieren.
Frau Pamer stellt die richtigen Fragen, es fragt sich, ob sie die Fragen an den richtigen Ort adressiert.
Was man so hört, sitzen die größten Hürden für die Anerkennung von brenner-nördlichen pädagogischen Ausbildungen eben nicht in Rom, sondern in Bozen.