Gesellschaft | Slow Food

Südtirol goes Torino

Alle zwei Jahre findet in Turin die Terra Madre Salone del Gusto statt. Auch in diesem Jahr vertritt eine Delegation wieder Südtirol. Geplant sind Verkostungen, Diskussionen und Workshops. Alles im Zeichen des Genusses und der Nachhaltigkeit.
Slow Food
Foto: SALTO
  • Am 26. September beginnt die „Terra Madre Salone del Gusto“ in Turin, die wichtigste Veranstaltung der Welt, wenn es um Slow Food und nachhaltige Gastronomie geht. „Slow Food verbindet seit Jahren das Thema der Lebensmittel und der Produktion, mit den Themen der Nachhaltigkeit sowie der sozialen Gerechtigkeit und beschäftigt sich somit nicht nur mit Geschmack und der Verkostung“, erklärt Angelo Carillo, Präsident von Slow Food Alto Adige/Südtirol.

  • Terra Madre Salone del Gusto

    Von 26. bis 30 September 2024 werden in Turin 160 Länder bei der Terra Madre vertreten sein. Tausende von Ausstellern aus aller Welt, sowie der Regionen Italiens, werden verschiedenste Küchen und Produkte präsentieren. Fast eine halbe Million Besucher werden erwartet. 
    Der Veranstaltungsort ist der „Parco Dorio“, ein ehemaliges Industriegebiet, das saniert wurde. Dieses Jahr lautet das Thema „Wir sind Natur“, da Ernährung und Produktion auf eine Weise erfolgen sollen, die die Welt und die Umwelt, in der wir leben, schützt. Über die fünf Tage verteilt werden hunderte von Konferenzen und Treffen rund um die Themen von Slow Food organisiert. Das Event im Zeichen der Genusskultur und der nachhaltigen Produkte findet alle zwei Jahre statt.

  • Gianmarco Bartoluzzi: Einer der Köche der Südtirol auf der Terra Madre vertreten wird. Foto: SALTO
  • Das Leitmotiv der Südtiroler Delegation auf der Messe lautet in diesem Jahr „Care the Mountain“. Slow Food Südtirol wird zusammen mit der IDM an der Veranstaltung teilnehmen und mehr als 30 Workshops und Verkostungen der Südtiroler Küche organisieren. Von Wein, über Honig und das Vinschger Urpaarl bis hin zu Graukäse wird alles dabei sein. Auch Slow Travel Vilnöss wird vertreten sein und das Projekt des nachhaltigen Tourismus präsentieren. „Slow Food Südtirol wird zudem mehr als vier Debatten organisieren, darunter auch eine über die Euregio, ein grenzübergreifendes Thema der Berge“, kommentiert Carillo.

  • Was erwartet sich Slow Food Südtirol?

    „Wir wollen eine Botschaft aussenden und zeigen, dass der Weg, den auch unser Land einschlagen muss, der Weg in eine immer nachhaltigere Zukunft ist“, so der Präsident. Slow Food Südtirol wolle dabei eine Vorreiterrolle einnehmen, sowohl bei der Produktion als auch bei der Wertschätzung der Ressourcen und der gastronomischen Schätze des Landes. Südtirol sei eine beliebte Destination, die das Image eines Landes voller Qualitätsprodukte genießt.
    Man merke, dass nicht nur die Menschen mehr Wert auf diese Themen legen, sondern auch Unternehmen immer mehr Aufmerksamkeit auf die Werte von Slow Food legen. Natürlich könne sich nichts von heute auf morgen ändern, man sehe aber, dass es auch auf institutioneller Ebene viel Aufmerksamkeit gibt, um zu versuchen, im Sinne von Qualität und Nachhaltigkeit zu arbeiten.

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Omar Signori Sa., 21.09.2024 - 20:32

Was für ein Blödsinn habe ich gelesen!
Aber wisst ihr, was Slow Food ist? Es ist eine internationale Bewegung, die in Italien entstanden ist, um eine gute, faire und saubere Ernährung zu fördern, die darauf abzielt, nicht die Tradition einer Nation oder einer Provinz, sondern die Tradition des Ortes, an dem sie entstanden ist, zu bewahren! Zu diesem Zweck hat Slow Food die sogenannten 'Convivien' ins Leben gerufen, wie zum Beispiel das der Ahrntal-Region, um den handwerklich hergestellten Ahrntaler Graukäse nach alter Tradition zu schützen und ihn vor der industriellen Produktion des Graukäses im Rest der Provinz Bozen zu verteidigen.
Wenn es eine Veranstaltung gibt, die die Regionalität wertschätzt und der Vereinheitlichung der Produkte entgegenwirkt, dann ist es der Terra Madre-Salon, organisiert von Slow Food.
Manchmal wäre es vielleicht besser, sich ein paar mehr Fragen zu stellen und sich besser zu informieren, bevor man spricht.
Dubium sapientiae initium.

Sa., 21.09.2024 - 20:32 Permalink
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Hartmuth Staffler Sa., 21.09.2024 - 21:05

Antwort auf von Omar Signori

Wahr ist genau das Gegenteil. Wer auch nur ein wenig Ahnung hat, weiß, dass es nicht nur den Ahrntaler Graukäse gibt, den die nationalistische italienische Slow-Food-Bewegung zu einer italienischen Spezialität erklären will, sondern den Tiroler Graukäse, der seit jeher in den Tälern rings um die Rieserfernergruppe in Nord-, Süd- und Osttirol produziert wurde. Das können italienische Nationalisten nicht akzeptieren.

Sa., 21.09.2024 - 21:05 Permalink