Wirtschaft | Konjunktur

Alles rosa

Die Katerstimmung ist definitiv vorbei. So optimistisch waren die heimischen Unternehmen seit zehn Jahren nicht mehr, freut sich SWR-Präsident Leo Tiefenthaler.
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Der erste Landwirt an der Spitze des Südtiroler Wirtschaftsrings (swr-ea) hat Grund zu Jubilieren – selbst wenn ausgerechnet ein Teil der eigenen Klientel noch verhalten in die Zukunft blickt. 92 Prozent der Südtiroler Unternehmen rechnen laut dem WIFO der Handelskammer Bozen im Jahr 2017 mit einem positiven Geschäftsergebnis. „Dies ist der höchste Wert in den vergangenen 10 Jahren“, unterstreicht swr-Präsident Leo Tiefenthaler. Auch hinsichtlich Erträge überwiegt in Südtirols Wirtschaft derzeit der Optimismus. Allen voran im verarbeitenden Gewerbe und im Bereich KFZ-Handel und Reparatur sind, wo mit 96 bzw. 95 Prozent die höchsten Ertragserwartungen verzeichnet werden. Trübe Aussichten gibt es fast ausschließlich in der Obstwirtschaft, der der abnehmende Obstkonsum, das russische Embargo und Verkaufsrückgänge in Nordafrika sowie die Kirschessigfliege zu schaffen machen.

Abgesehen davon macht der swr-Präsident Rückenwind durch einen generell positiveren wirtschaftlichen Kontext auf nationaler und europäischer Ebene aus. Vor allem aber sieht Leo Tiefenthaler nun die Früchte der Unterstützungsmaßnahmen auf lokaler Ebene reifen. Insbesondere jene der 2014 begonnenen Steuerreduzierungen im Bereich der Gemeindeimmobiliensteuer, der IRAP und der IRPEF. Diese seien nun mit den kürzlich beschlossenen Kapitalbeiträgen für betriebliche Investitionen und Förderungen für spezielle Bereiche wie die Nahversorgung, den Export oder Innovation abgerundet worden. Eine große Rolle spielen auch bürokratischen Entlastungen, betont Geschäftsführerin Alexandra Silvestri. Hier gäbe es aber vor allem auf nationaler Ebene noch großen Handlungsbedarf: „Bürokratische Auflagen bedeuten Zeit- und Geldverlust und hemmen die wirtschaftliche Entwicklung.“

Die Daten zur Ertragserwartungen reihen sich in den positiven Kontext der kürzlich veröffentlichten Arbeitsmarktstatistik ein, die für Südtirol einen Zuwachs von zwei Prozent gegenüber der Beschäftigungsquote des Vorjahres bescheinigen. Kurzum: Der Kurs der Regierung Kompatscher stimmt, gibt Tiefenthaler zu verstehen: „Es hat sich gezeigt, dass der Weg der Entlastungen der richtige Weg ist, auf den es aufzubauen und der weiter zu unterstützen ist.“