Society | Schulstart

Was kostet der Schulbeginn?

Beim Einkauf von Schulbedarf gibt es große Preisunterschiede. Ökologisches Schulmaterial sucht man indes oft vergebens. Dabei bedeutet "billiger" nicht immer "günstiger".

Am 7. September geht die Schule wieder los. Mit dem Ende der Sommerferien steht für viele Familien wieder der jährliche Einkauf an Schulbedarf an. Rechtzeitig zum Schulbeginn hat die Verbraucherzentrale Südtirol daher Preise verschiedener Schulmaterialien verglichen. Das Fazit: “Zwischen den verschiedenen Geschäften klafft eine große Preisschere.”


Nicht unerhebliche Preisunterschiede

Zum Vergleich haben die Tester einen “Mini-Warenkorb” aus 14 Produkten zusammengestellt. Entscheidet man sich für das jeweils billigste Produkt, zahlt man in den großen Supermärkten von 28,98 Euro beim insgesamt billigsten Anbieter bis zu 30,30 Euro. In den kleinen Einkaufszentren muss zwischen 31,05 und 38,22 Euro hingeblättert werden. Am teuersten wird der Einkauf im Fachhandel, mit einem Gesamtwert von 36,89 bis 54,44 Euro. “Vor allem weil in den großen Supermärkten und kleinen Einkaufszentren derzeit viele Schulmaterialien im Angebot sind, zeigen sich zwischen denselben Produkten nicht unerhebliche Preisunterschiede”, erklärt die Verbraucherzentrale. So kostet etwa derselbe Zeichenblock im Angebot 2,50 Euro, während man in einem anderen Geschäft 3,70 Euro dafür bezahlt.

Zum Vergleich: Wer jeweils das teuerste Produkt wählt, kann im Fachhandel bis zu 103,65 Euro beim absolut teuersten Anbieter berappen, in den kleinen Einkaufszentren bis zu 63,81 Euro und in den großen Supermärkten bis zu 62,70 Euro. Genauere Auskünfte über die getesteten Geschäfte und Artikel, also wo genau welche Artikel am wenigsten beziehungsweise am meisten kosten, will man in der Verbraucherzentrale aber nicht geben. “Die Erhebung ist nicht repräsentativ, daher macht es auch keinen Sinn, die getesteten Geschäfte und Anbieter zu nennen”, erklärt der Geschäftsführer der Verbraucherzentrale Walter Andreaus auf Nachfrage von salto.bz. Doch er bestätigt: “Umschauen zahlt sich aus. Es kann auch sein, dass Schulartikel irgendwo noch günstiger sind als in den von uns besuchten Geschäften.”


Öko aus der Mode?

Wer hingegen auf der Suche nach umweltfreundlichen Produkten ist, tut sich in Südtirol schwer. “Das Angebot für ökologisch bewusste Käufer lässt hierzulande sehr zu wünschen übrig”, bemängelt Andreaus, “wir stecken diesbezüglich noch in den Kinderschuhen.” Im Vergleich zu früher habe umweltfreundliches Schulmaterial sogar noch abgebaut. “Recyclingpapier zum Beispiel findet man immer seltener. Auch die Auswahl an umweltfreundlichen Stiften ist zurückgegangen.”

Dass heute mehr denn je der Grundsatz “Preis zählt mehr als Qualität” gilt, ist angesichts der doch stattlichen Kosten für die Schulmaterialien verständlich. Manche Familien müssen gleich für mehrere Kinder die Schultasche füllen. Doch nicht immer bedeutet “billig” auch “günstig”, wie man in der Verbraucherzentrale informiert “Schulsachen, die ohne bedenkliche Inhaltsstoffe auskommen sind meist auch langlebiger und dadurch günstiger als die Wegwerfvariante. So etwa Lineale aus unbehandeltem Holz mit Metallkante oder Bleistiftspitzer aus Metall.” Online stellt die Verbraucherzentrale eine Orientierungshilfe bei der Auswahl der für die Schule benötigten Materialien und ihrer Umweltverträglichkeit zur Verfügung.