Eine von Hundert
Beinahe eine von 100 Schüler*innen der deutschen Schule wird in diesem Schuljahr zu Hause unterrichtet. Die meisten von ihnen besuchen die Grundschule (349), aber auch an den Mittel- und Oberschulen kann ein deutlicher Anstieg beobachtet werden: Unter den deutschsprachigen Mittelschülern stieg die Zahl Schüler*innen im Heimunterricht von 19 auf 145 Personen an, bei den Oberschülern von drei auf 16. Dies geht unter anderem aus einer Landtagsanfrage der Freiheitlichen zur Aufschlüsselung der Daten zum Elternunterricht hervor.
Mit 21 von insgesamt 2.312 Schüler*innen beläuft sich die Zahl der Schülerinnen und Schüler im Elternunterricht an den ladinischen Schulen ebenfalls auf knappe 1%, bei den italienischen Schulen liegt die Zahl deutlich niedriger bei rund 0,3%. An allen drei Schulen (deutsch, ladinisch und italienisch) kann aber über die letzten zwei Jahre für alle Schulstufen (Grund-, Mittel- und Oberstufe sowie Berufsschulen) ein Anstieg der Schüler*innen im Heimunterricht beobachtet werden.
Unter den städtischen Gemeinden, konzentrieren sich die Schülerinnen und Schüler im Heimunterricht vor allem auf Bruneck (24) und Meran (23). In Bozen und Leifers befinden sich (stand 30. September) jeweils acht Personen im Heimunterricht, in Brixen zwölf, fünf Personen in Sterzing und eine in Klausen. Die meisten Schüler*innen, die zu Hause unterrichtet werden, weist die Gemeinde Naturns mit 25 Personen im Elternunterricht auf. Es folgen Bruneck, Schlanders (24), Meran, Sarntal (22), Kalten (21), Lana (19), Sand in Taufers (15) und Eppan (14). Die genaue Auflistung kann hier eingesehen werden.
Wie durch einen Dringlichkeitsantrag der Mehrheit (der vom Südtiroler Landtag bereits genehmigt wurde) festgelegt, ist es in diesem Schuljahr nicht mehr möglich, die Kinder von der Schule ab- und für den Elternunterricht anzumelden. Sollte es Schwierigkeiten geben, haben die Eltern jedoch jederzeit die Möglichkeit, ihre Kinder zurück an die Schule zu schicken.
Leihbücher und Räume für den Heimunterricht?
Welche Mittel und Räumlichkeiten den sich im Heimunterricht befindenden Schülerinnen und Schülern zur Verfügung stehen, hängt einerseits von den entsprechenden Gemeinden ab: In einigen Gemeinden haben sich Eltern zusammengeschlossen, um die Kinder gemeinsam in eigens angemieteten Räumlichkeiten zu unterrichten. Sofern keine urbanistischen oder dienstrechtlichen Verstöße bestehen – wie beispielsweise der Unterricht durch eine suspendierte Lehrperson – sind solche Zusammenschlüsse auf privatem Grund bis dato erlaubt.
Andererseits gibt es auch hier Unterschiede zwischen der deutschen, der italienischen und der ladinischen Schule: Während den Schüler*innen der deutschen Schule bestimmte Leihbücher in jedem Fall zur Verfügung gestellt werden, ist dies für die Schüler*innen der italienischen Schule nicht und für jene der ladinischen Schule nur in manchen Fällen vorgesehen.