Environment | Ökologie

Zeig mir deinen Hof!

Drei Bioland Betriebe sind als Best Practice ausgezeichnet worden: der Bachguterhof in Dorf Tirol, der Linterhof in St. Pankraz Ulten und Weingut Hof Gandberg in Eppan.
Hinweis: Dies ist ein Partner-Artikel und spiegelt nicht notwendigerweise die Meinung der SALTO-Redaktion wider.
Junganlage Hof Gandberg
Foto: Thomas Niedermayr

Vorbildlich wirtschaften, nach den 7 Prinzipien des biologisch organischen Biolandanbaus. Erstmals lancierte der Bioland Verband Südtirol einen Wettbewerb unter seinen rund 900 Mitgliedern, um auf jene Betriebe aufmerksam zu machen, die mit nachhaltigem Einsatz und viel biologischer Leidenschaft ihre Höfe führen. Gesucht wurde nach nach „Best practices“, nach Leitbetrieben, die im Kreislauf wirtschaften, Bodenfruchtbarkeit fördern, Tiere artgerecht halten, wertvolle Lebensmittel erzeugen, biologische Vielfalt fördern, natürliche Lebensgrundlagen bewahren und so uns allen eine lebenswerte Zukunft sichern.

 

 

Jeweils einen 400 Euro-Gutschein der Landwirtschaftlichen Hauptgenossenschaft durften Verena Kapaurer vom Linterhof, Franz Laimer, Bachguterhof und Thomas Niedermayr, Hof Gandberg entgegennehmen. Sie erreichten in allen Kategorien die meisten Punkte, und wurden somit von der Jury um Ökologieberaterin Martina Frapporti ausgewählt: „Alle die mitgemacht haben, sind schon sehr gut in der Anwendung von biologischer Kreislaufwirtschaft und den anderen Bioland-Prinzipien. Jedoch die drei Gewinner haben jede/r für sich noch einen Mehrwert auf ihren Höfen geschaffen, der sehr speziell ist. Das hat die Jury überzeugt.“

 


So haben Verena Kapaurer und Martin Berger den Linterhof im Ultental auf biologische Landwirtschaft mit der seltenen Schafsrasse der Krainer Steinschafe umgestellt; in der eigenen Hofkäserei werden feinste Käse und Yoghurt hergestellt, die ausschließlich lokal verkauft werden. Gefüttert werden die Schafe mit eigenem frischen Grasfutter, das von gesunden, mit Schafsmist gedüngten Böden kommt; es wird kein Dünger zugekauft, auch kein Futter. Die beiden Junglandwirte haben sich ihren bäuerlichen Arbeitsplatz selbst geschaffen, mit viel unternehmerischer Initiative und ökologischen Idealen.
Einen derartig vielfältigen Betrieb wie jenen von Franz Laimer vom Bachguterhof in Dorf Tirol muss man erst finden: Gemüse und Obst, Mutterkuhhaltung mit Hörnern, alte Nutztierrassen, Bienen, organischer Dünger und Kompost, eine vollkommene Misch- und Permakultur in der Anbauweise und die Solidarische Landwirtschaft, mit der 37 Familien wöchentlich mit frischen Lebensmitteln versorgt werden. Vorbildhaft in allen Belangen, ganz nach dem Motto, dass Landwirtschaft nur dann eine Zukunft hat, wenn sie naturverträglich ist und Artenvielfalt, Klimaschutz und die Gesundheit der Menschen mitberücksichtigt.

 


Als Weingut ist der Hof Gandberg in Eppan und darüberhinaus bekannt, doch bauen Thomas Niedermayr und seine Familie auch Gemüse, Kartoffeln, Getreide und Obst an, für den eigenen Bedarf und jenen der Mitarbeiter. Vor allem die robusten und resistenten Sorten in Obst- und Weinbau sind den Niedermayrs ein großes Anliegen, die PIWI Sorten hat bereits Biopionier Rudi Niedermayr, Vater von Thomas, eingeführt. Alternierende Einsaaten mit Leguminosen und Blütenpflanzen halten die Böden locker und wertstoffhaltig. Die Gesunderhaltung des Bodens ist die Basis: Wo es geht, wird mit Hand gearbeitet, durch Vermeidung von Kupfer gibt es keine Anreicherung, gedüngt wird mit organischen Materialien.

 


Wir gratulieren den Gewinnern der „Bioland Leitbetriebe 2020“ sehr herzlich und freuen uns über so engagiert geführte Betriebe. Der erstmals durchgeführte Wettbewerb und die Auszeichnungen kommen bei den Bauern, aber auch in der Gesellschaft gut an, so Obmann Toni Riegler. Deshalb wird Bioland Südtirol die Prämierung der Leitbetriebe auch im nächsten Jahr weiterführen.

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Salto User
Sepp.Bacher Tue, 03/24/2020 - 21:17

Die Bauern sollten sich einen eigenen Supermarkt aufbauen! Auch die Wochen- und Bauernmärkte sind eine gute Form der Selbstvermarktung, erreichen aber nur einen geringen Teil der Verbraucher. Diese brauchen auch tägliche Einkaufsmöglichkeiten und Abend-Öffnungszeiten! Und dort soll es eben auch den fixen Biomarkt geben! Die Bauern liefern ihre Produkte an oder wechseln sich ab im Betreiben eines eigenen Standes. Das wäre etwas Innovatives und Zukunfts-trächtig.

Tue, 03/24/2020 - 21:17 Permalink
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Profile picture for user Alles BIO - tutto BIO
Alles BIO - tu… Wed, 03/25/2020 - 09:53

Danke für Ihre stets sachlich-ausführlichen und wertvollen Beiträge, Biodiversität und Naturschutz, Sie schreiben ganz in unserm Sinn! Wir schauen jetzt, unsere Direktvermarkter durch social media zu unterstützen, bzw. auf deren Lieferdienste aufmerksam zu machen. Auf der Seite www.bioinsüdtirol.it sind auch einige von den Hofverkäufern und Direktvermarktern zu finden.

Wed, 03/25/2020 - 09:53 Permalink