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Friedensnobelpreis für Malala

Zu den Favoriten zählten Edward Snowdon und Papst Franziskus, erhalten haben ihn die Pakistanerin Malala Yousafzai und der indische Kinderrechtler Kailash Satyarthi.

Das mutigste Mädchen der Welt, so wird die junge, 17-jährige Malala Yousafzai oft und gerne genannt. Sie hat die pakistanische Gesellschaft aufgerüttelt mit ihrem Ruf nach mehr Bildung für Mädchen und mit ihrem Einsatz dafür, dass alle Kinder zur Schule gehen können. 15 Jahre alt war Malala, als sie von den Taliban schwer verletzt wurde, in einem Autobus in ihrer Heimatstadt Mingora wurde sie von zwei Attentätern mit der Pistole in den Kopf geschossen und überlebte nur knapp. 

Am 11. Oktober ist der internationale Weltmädchentag, der Friedensnobelpreis für die 17-jährige Malala ist ein starkes Symbol für alle Mädchen dieser Welt

Den Hass der Extremisten hatte Malala auf sich gezogen, weil sie schon als Kind in einem Blog für den britischen Sender BBC über ihren Lebensalltag unter den Taliban berichtet hatte. Die hatten die Region 2008 erobert und propagierten die Scharia als einzig gültiges Rechtssystem. Fortan galt Malala als "Stimme der Mädchen" aus dem Taliban-Gebiet. Sie berichtete detailliert über deren Terrorherrschaft, beschrieb die Gewalt, die Explosionen, die Leichen auf den Straßen. Derzeit lebt sie in England, will aber nach Pakistan, in ihr Heimattal, das Swat-Tal zurückkehren.

Auch der 60-jährige Inder Kailash Satyarthi setzt sich für Kinderrechte ein. Seit Jahrzehnten kämpft er gegen Kinderarmut, Analphabetismus, Kinderarbeit und Ausbeutung. Seine Arbeit sei vergleichbar mit dem Einsatz von Mahatma Ghandi.

Das Nobelkomitee bezeichnete es als „wichtigen Punkt”, eine Muslimin aus Pakistan und einen Hindu aus Indien für ihr gemeinsames Engagement auszuzeichnen. Als Grund für die Entscheidung nannte der Präsident des Komitees, Thorbjörn Jagland die große Bedeutung von Bildung für Kinder: "Sie müssen zur Schule gehen und dürfen nicht finanziell ausgebeutet werden. 60 Prozent der Weltbevölkerung sei 20 Jahre als oder jünger.

Der Nobelpreis ist nicht nur eine der berühmtesten Auszeichnungen der Welt, sondern mit einem Preisgeld von jeweils 878.000 Euro auch einer der lukrativsten

Für den Friedensnobelpreis wurden in diesem Jahr 278 Kandidaten vorgeschlagen, darunter der amerikanische Whistleblower Edward Snowden, Papst Franziskus und der deutsche Altkanzler Helmut Kohl. Der Friedensnobelpreis beschließt die Woche der prestigeträchtigen Verleihungen für besondere Verdienste in den Bereichen der Medizin, Physik, Chemie und Literatur in Stockholm.